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23. Jun 2015

Jahreshauptversammlung am Hemberg

Iserlohn – „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren unsere sportlich erfolgreichste Zeit erlebt und mit den Derbysiegen gegen die rheinischen Rivalen in der Saison 14/15 etwas Besonderes erlebt!“ Mit diesen Worten begann der 1. Vorsitzende des Iserlohner Eishockeyclubs Wolfgang Brück, nach einem kurzen Totengedenken, die Jahreshauptversammlung 2015. Insgesamt 228 der knapp 2000 Vereinsmitglieder waren in die neue Iserlohner Hemberghalle gekommen, in der Brück noch einmal an die grandiosen Tage im Frühjahr mit den Playoffs gegen Ingolstadt erinnerte. „Wir hatten im Jahr 2014 sechs Playoff-Spiele im Viertelfinale, in diesem Jahr sieben Spiele – ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr noch mehr Spiele in den Playoffs machen“, so Brück weiter. Es sei gelungen, das Gesamtimage des Clubs deutlich zu steigern und dafür gelte der Dank allen Beteiligten: Spielern, sportlich Verantwortlichen und dem Team der Geschäftsstelle. Brück erinnerte abermals an den vergangenen Sommer und den Brückenschlag zwischen der Tradition des EC Deilinghofen, dem IEC und den Roosters selbst und erinnerte an den Tod von Heinz Weifenbach. „Er war ein Mensch mit Ecken und Kanten, aber auch ein Mensch, der sich für das Eishockey am Seilersee über die Maßen engagiert hat!“

Mit Blick auf den Kader der kommenden Saison betonte der Clubchef, dass man sicherlich erneut eine Mannschaft zusammengestellt habe, die die Playoffs erreichen könne, zumindest dann, wenn das Team gesund bleibe. „Wir dürfen die Erwartungen aber nicht zu hoch schrauben, können nicht jeden Spieler für jeden Preis halten, wie zum Beispiel Sean Sullivan. Aber wir bemühen uns, mit Spielern wie Jason Jaspers und Bobby Raymond starke Jungs zu uns zu holen bzw. zurückzuholen“, so Brück. Insbesondere der Transfer von Bobby Raymond mache ihn stolz, da der Verteidiger in den Playoffs bei den Adlern einer der auffälligsten Spieler im Kader gewesen sei.

Erstmals äußerte sich Brück zum Thema ´Einbürgerung` von kanadischen Spielern: „Mancher schiebt uns ein wenig in die Schmuddelecke, doch Niemand soll denken, dass wir nicht getreu der Gesetzeslage handeln. Dass manche Menschen nicht clever genug sind, das auch so zu machen, dafür kann ich nichts. Ich würde mir für unser Handeln nur dann einen Vorwurf gefallen lassen, wenn wir nicht so viel Engagement und Geld in den unseren eigenen Nachwuchs stecken würden.“ Zwischen zwei und drei Millionen Euro hätte der Club in den vergangenen Jahren investiert. „Andere Clubs verpflichten die Spieler, die wir nach Deutschland geholt haben – diese Vereine aber werden nicht kritisiert. Diese Doppelmoral ärgert mich.“

In wirtschaftlicher Hinsicht sei es in der vergangenen Saison gelungen, positive Akzente zu setzen. So sei man in sehr guten Gesprächen mit den zahlreichen Sponsoren und habe im Dauerkarten-Bereich bereits das Vorjahres-Gesamtergebnis übertroffen. „Wir haben schon jetzt mehr Dauerkarten verkauft als bis zum September vergangenen Jahres. Das ist bemerkenswert.“ Wichtig war es Brück auch zu betonen, dass er sich darum bemühen wird, das Engagement der Roosters für die Region und die Unternehmen der Region an sich zu sken. „Wir sind als Freizeitfaktor für die Menschen der Region nicht zu unterschätzen. Zudem werden wir Unterstützer-Plattform von Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften sein. Unsere Hilfe in diesem Bereich anzubieten, wird meine Herausforderung im zweiten Halbjahr 2015 sein.“

 

Der zweite Vorsitzende des Iserlohner EC e.V. Josef Jost präsentierte anschließend die Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr:

 

Einnahmen 2014/2015:          

 

Einnahmen Gastro:

670.050,10 €

 

Einnahmen Nachwuchs:

310.457,96 €

 

Mitgliedsbeiträge:

145.335,11 €

 

Sonstiges:

5.953,89 €

 

Anteilsverkäufe:

Gesamt:

1.131.797,06 €

 

Ausgaben 2014/2015:                      

 

Wareneinsatz Gastro:

366.234,53 €

 

Personalkosten:

228.967,07 €

 

Kosten Nachwuchs:

413.228,10 €

 

Sonstiges:

95.616,27 €

 

Gesamt:

1.104.045,97 €

 

Überschuss:

27.751,09 €

 

„Dass der Überschuss nicht höher ausgefallen ist, hängt mit der Anzahl an Playoff-Heimspielen zusammen, von denen wir in der vergangenen Saison eines weniger bestreiten konnten, als im Jahr zuvor“, erklärte Brück abschließend.

Besonders wichtig war Wolfgang Brück auch der Tagesordnungspunkt ´Beitragserhöhung ab der Saison 2016/2017`. Hintergrund dieser angestrebten Erhöhung ist eine weitere Stärkung und Unterstützung der Nachwuchsarbeit. „Dafür stehen auch die beiden neuen Protagonisten bei den Young Roosters, Christian Hommel und Collin Danielsmeier, die den ganz jungen Spielern ein besonderes Beispiel sein können und sie hoffentlich intensiver an den Verein binden.“ Dem Clubchef war es in diesem Punkt auch wichtig, die gesamten Vorteile einer Vereinsmitgliedschaft darzulegen.

 

•Gutschein über zwei Stehplatzkarten

•Sonderrabatt bei Erwerb einer Dauerkarte

•1,50 EUR Rabatt bei Erwerb von Einzeltickets

•10 % Rabatt auf Merchandisingartikel

•Freier Eintritt bei der Saisoneröffnungs- und Abschlussfeier

•Vorkaufsrecht bei Playoff Heimspielen

•Begrüßungsgeschenk Mitglieder Pin und Aufkleber

 

Diese Vorteile haben einen Wert von:

 

•2 x Stehplatz je 17,00 EUR = 34,00 EUR

•Sonderrabatt DK im Stehplatzbereich = 30,00 EUR

•Sonderrabatt DK im Sitzplatzbereich = 33,00 EUR

•Einzeltickets je 1,50 EUR – max. Ersparnis = 39,00 EUR

•10 % Rabatt auf Merchandisingartikel

•Freier Eintritt für zwei Feiern = ca. 5,00 EUR

•Vorkaufsrecht Playoff-Heimspiele = unbezahlbar!

 

Gesamt-Ersparnis:

Bis zu 78,00 EUR (ohne Rabatt auf Merchandisingartikel)

 

Die anderen Clubs:

Vergleich passive Mitgliedschaft bei anderen DEL Clubs:

 

Club:

 

Kölner Haie

65,00 EUR (ermäßigt) / 100,00 EUR (normal)

 

Düsseldorfer EG

20,00 EUR / 120,00 EUR

 

Eisbären Berlin

55,00 EUR / 110,00 EUR

 

ERC Ingolstadt

56,00 EUR / 78,00 EUR

 

Krefeld Pinguine

100,00 EUR

 

Bei keinem anderen Club gibt es Vorteile für eine Mitgliedschaft.

Vorschlag: Die Roosters würden den ermäßigten Beitragssatz gern von 22,00 Euro auf 35,00 Euro und den normalen Satz von 45,00 Euro auf 65,00 Euro erhöhen.

Die anschließende Diskussion wurde von zahlreichen Anmerkungen der Mitglieder geprägt, die Wolfgang Brück beantwortete. Die Frage nach dem Zeitpunkt der Erhöhung erläuterte Brück mit dem Hinweis auf das ´Fünf-Sterne-Programm` des DEB, das es jetzt notwendig und möglich mache, intensiver in den Nachwuchs zu investieren. „Es war nicht mein Bestreben, an den Vorteilen der Mitgliedschaft zu sparen – die direkten Vorteile will ich nicht beschneiden.“ Brück versprach außerdem zu prüfen, ob man noch mehr Flexibilität bei den Vorteilen der Mitgliedschaft möglich machen könne. Dies versprach der Clubchef für die nächste Jahreshauptversammlung zu klären.

Nach Austausch aller Argumente wurde über die Beitragserhöhung abgestimmt. Nur sieben der 228 anwesenden Mitglieder sprachen sich dagegen aus, zehn Mitglieder enthielten sich der Stimme.

 

Der Punkt ´Verschiedenes`:

 

Thema: Playoff-Stimmung – mit allen positiven und negativen Aspekten

Wolfgang Brück: „Ich mag es, wenn Fans emotional sind und Schaum vor dem Mund haben, aber ich finde es wichtig, dass Grenzen nicht überschritten werden, was leider passiert ist. Ich kann es nicht ertragen, wenn Menschen verbal oder körperlich angegangen werden. Aber mit allem anderen kann ich leben.“ Auf die Nachfrage, warum bei ähnlichen Anfeindungen in Ingolstadt von der Ligagesellschaft nicht reagiert worden sei, betonte Brück, dass er in diesen Punkten mit den Verantwortlichen der DEL in Gesprächen sei.

 

Thema: Zweite Eisfläche

Wolfgang Brück: „Wir müssen im Nachwuchsbereich bestimmte Trainingszeiten einhalten. Wollen wir in die DNL 1, dann stoßen wir an Kapazitätsgrenzen. Hier gilt es zu handeln. Wir werden aber nichts fordern, sondern wir werden Gespräche führen mit den Verantwortlichen.“

 

 

Thema: Vertragsverlängerung Alex Foster

Wolfgang Brück: „Drei Menschen entscheiden über sportliche Schicksale, zwei Trainer und unser Manager. Im Fall Foster war es keine Entscheidung gegen Alex Foster, sondern für die Erwartung, was kommt. Das gilt nicht nur für Foster, sondern auch für Richard Jares. Man muss sich weiterentwickeln, dazu werden wir ein klein wenig mehr in die Mannschaft investieren. Aber wir sind immer noch ein kleiner Verein und wir können nicht jeder Forderung eines Spielers nachkommen.“

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