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21. Nov 2018

Brück: „Alle haben sich ab jetzt auf den Sport zu konzentrieren!“

Iserlohn – Nach der Freistellung von Trainer Rob Daum stellte sich Clubchef Wolfgang Brück am späten Nachmittag den Fragen von iserlohn-roosters.de.

Wie empfinden Sie persönlichen diesen Tag?

Brück: Eine Personalentscheidung wie diese, die Trennung von einem Trainer, ist immer eine Niederlage, aber die mussten wir einfach zu diesem Zeitpunkt einstecken. Wir hatten eine ganz andere Planung, hatten eine ganz andere Vorstellung von dem, was wir gemeinsam erreichen wollten. Das bleibt festzuhalten, aber ich möchte es nicht verpassen, Rob Daum an dieser Stelle für seine Arbeit zu danken. Er hat sich positiv verdient gemacht um unseren Club. Rob hat in seiner ersten Saison am Seilersee einen Punkteschnitt von rund 1,5 Zählern verbucht, was bemerkenswert ist. Außerdem hat er uns in die Pre-Playoffs geführt, worauf man zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung nicht unbedingt hätte wetten können. Was mir wichtig ist, ist zu differenzieren. Man muss zuerst den Menschen sehen und der Mensch Rob Daum ist aller Ehren wert, auch, wenn er ein Typ mit Ecken und Kanten ist und er vielleicht nicht immer ideal kommuniziert hat. Die andere Frage ist, wie sieht es mit dem sportlichen Erfolg aus? In diesem Punkt müssen sich alle bewerten lassen und da war die Bewertung eben nicht mehr so, wie wir uns das gewünscht hätten. Das kann beim nächsten Club für Rob wieder komplett anders sein. Rob hat am Seilersee viele neue Impulse gesetzt, aber offensichtlich war die Mannschaft, warum auch immer, nicht in der Lage sich dieses Inputs so anzunehmen, wie es unser Wunsch gewesen ist. Aber unsere Entscheidung hat nichts mit der aktuellen Tabellensituation und Platz 11 zu tun. Wir müssen auch damit umgehen können, mal nicht die Playoffs zu erreichen. Allerdings haben wir jetzt noch alle Chancen.

 

Was sind die Gründe für die Freistellung von Rob Daum?

Brück: Vereinfacht ausgedrückt haben wir ein Saisonziel – das lautet Platz 10. Und wir erkennen, dass sich die besten Vereine der Liga aufgrund ihrer finanziellen Möglichkeiten von uns absetzen. Der elfte Tabellenplatz auf dem wir derzeit sind, mit sechs Punkten Rückstand auf Rang zehn, ist kein Alarmzeichen, aber ein Indiz, dass irgendwas nicht rund läuft. Wir haben bis zur Länderspielpause gesehen, dass wir daheim gute Leistungen abrufen, aber leider Gottes kein Auswärtsspiel gewonnen haben. Ziel der Pause war es deshalb, uns in der Defensive zu verbessern, um dann andere Ergebnisse zu erzielen. Ich selbst war in Straubing, habe gesehen, dass das Spiel zwar nicht schlecht war, wir mit ein bisschen Glück sogar hätten gewinnen können, aber die Leistung am Sonntag gegen Wolfsburg war, so haben es mir viele gesagt, gefühlt eine Niederlage. Das hat mich zur Beurteilung geführt, dass sich daran wahrscheinlich nicht mehr viel ändern wird. Der Manager und ich sind in die weitere Analyse gegangen und haben die Entscheidung getroffen.

 

Wichtig ist Ihnen, dass es keine Entschuldigungen mehr gibt!

Brück: Natürlich kam auch aus der Mannschaft Kritik. Aber was mir vor allem nicht gefallen hat in den letzten Wochen ist, dass man über viele Dinge diskutiert hat. Da wurde über die Torhütersituation geredet, über den Trainer. Aber man hat vergessen, dass zum Beispiel ein junger Spieler wie Lean Bergmann hervorragendes Eishockey gespielt hat. Das gilt auch für das Umfeld. Da wurde viel lamentiert, viel diskutiert, die Unterstützung der Fans hat auch ein bisschen, nachvollziehbar, nachgelassen. Also haben wir gesagt, die Mannschaft soll sich ab jetzt ausschließlich auf den Sport konzentrieren, die Torhüter sollen sich fokussieren, nicht jammern. Es ist vollkommen normal, dass wenn Leistungen nicht stimmen, im Profisport unangenehme Entscheidungen getroffen werden. Wenn die sportliche Leitung feststellt, dass man zu viele Gegentore kassiert, das Defensivverhalten insgesamt schlecht ist, die Torhüterleistung nicht ideal ist, dann hat man die Konsequenzen zu akzeptieren. Man kann darüber streiten, dass der neue Torhüter aus dem Ausland gekommen ist, dass er nicht sofort eingeschlagen hat. Aber die Torhüter als solches werden gut bezahlt, ich akzeptiere die Verträge, aber ich erwarte auch, dass sie sich auf ihre Trainings- und ihre Wettkampfleistung konzentrieren und nicht darüber reden, dass ein dritter Torhüter da ist. Es war ja auch nicht so, dass, als die Entscheidung getroffen wurde, alles so schön war, wir vielleicht ohne Gegentreffer auf Platz drei gestanden hätten. Also war das eine Gegenmaßnahme und zum Ende der Saison wird man beleuchten, ob es eine gute oder eine schlechte Entscheidung war. Für mich ist das Thema damit durch. Alle haben die Chancen ihren Anteil zu leisten, dass wir Erfolg haben. Das erwarten wir allerdings auch von allen Feldspielern. Es gab die klare Ansage, dass alle sich auf das einzulassen haben, was die Trainer sagen – und wer das nicht will, der soll sich bei mir melden.

 

Jamie Bartman und Christian Hommel erhalten ihre Chance, warum haben Sie sich für die beiden entschieden?

Weil Karsten und ich finden, dass die Zeit reif ist. Wir haben zwei gute Co-Trainer. Jamie ist schon lange im Verein, kennt die Organisation, die Strukturen. Beide wissen um die Vorstellung wie wir uns unser System erhoffen, um gut zu spielen. Es gilt allerdings die defensiven Strukturen besser hin zu bekommen. Das traut Karsten den beiden zu. Wir glauben, dass beide das Know-how und das Standing haben, die Mannschaft dahin zu führen, wo wir es gern hätten.

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