Iserlohn – Die Iserlohn Roosters aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) haben einen weiteren zentralen Leistungsträger für die kommende Spielzeit unter Vertrag genommen. Von den Vienna Capitals aus der österreichischen Erste Bank Liga wechselt – für zunächst eine Saison – der 35 Jahre alte Verteidiger Troy Milam in die Waldstadt. „Troy ist ein sehr solider und cleverer Offensivverteidiger. Er wird uns im Powerplay helfen, legt aber unglaublich viel Wert auf seine Defensivbewegung“, so Iserlohns Manager Karsten Mende.
Milam durchlief eine typische nordamerikanische Karriere. Gestartet in der College Liga NCAA studierte und spielte er vier Jahre an der Ferris State University, war in der letzten Saison sogar Mannschaftskapitän. Dennoch wurde der 1.84 große Defender nie gedrafted. Damit musste er sich im nordamerikanischen Profieishockey Liga um Liga emporarbeiten. Nach seinem Start in der ECHL wurden auch Clubs in der NHL-Ausbildungsliga AHL auf ihn aufmerksam. Spätestens 2006 hatte er endgültig den Sprung geschafft, entschied sich nach einer weiteren guten Saison für ein Engagement in Europa. Von den Manchester Monarchs kommend heuerte Milam 2008 in der finnischen Eliteliga an, spielte für Ilves und Ässät, bevor er noch einmal für eine weitere Saison in die AHL zu den Norfolk Admirals zurückkehrte, wo er mit 16 Treffern der Verteidiger mit den meisten Toren in einer Saison war. Dennoch kehrte er 2011 nach Europa zurück, unterzeichnete in der tschechischen Eliteliga bei Sparta Prag, blieb zwei Jahre, bevor ihn der EC Red Bull Salzburg unter Vertrag nahm. Dort avancierte er zum Topverteidiger, scorte in beiden Jahren über 30 Punkte, war mit einer Plus/Minus-Statistik von +28 (2014-15) bester Spieler der EBEL, wurde im gleichen Jahr Meister mit Salzburg. Auch in Wien, unter Ex-Ingolstadt Coach Jim Boni, glänzte er in der vergangenen Spielzeit mit einer Plus/Minus-Bilanz von +20 und erneut 36 Punkten, darunter zwölf Treffern.
„Troy ist ein Charakterspieler mit großer Erfahrung und Leistungsfähigkeit. Insbesondere seine Plus/Minus-Statistiken zeigen, wie verantwortlich er auf dem Eis agiert. Wir glauben mit ihm und unseren anderen, teils sehr jungen Spielern eine sehr gute Mischung aufs Eis bringen zu können“, unterstreicht Cheftrainer Jari Pasanen. Zudem hat Milam in den vergangenen Jahren kaum ein einziges Liga- oder Playoff-Spiel verpasst.