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14. Mrz 2015

Das Sauerland verneigt sich vor Mike York

Iserlohn Roosters – ERC Ingolstadt 6:3 (2:1/0:2/4:0)

Iserlohn – Mike York ist der Held des Abends! Mit drei Treffern sorgt der 37 Jahre alte Mannschaftskapitän nach einem Rückstand für die Wende im Spiel und schießt sein Team mit Hilfe von Petersen und Wruck zum Sieg. Die Sauerländer gleichen die Serie aus und fahren hocherhobenen Hauptes zum dritten Spiel nach Ingolstadt.

Playoff-Hockey grandios lieferte das Auftaktdrittel in der restlos ausverkauften Eissporthalle am Seilersee. Beide Teams kämpften, hielten das Tempo hoch und lieferten sich einen verbissenen Kampf um jeden Zentimeter Eis. Insbesondere die Roosters konnten sich im Vergleich zum Mittwochsspiel deutlich steigern, waren von der ersten Minute die dominantere Mannschaft mit viel Zug zum Tor. Dass ausgerechnet Ingolstadt mit 1:0 in Führung ging, war erneut einem abgefälschten Schuss zu verdanken. Buck schoss, vor dem Kasten fälschte Sullivans Rücken den Puck unhaltbar ab. Erneut also die Blau-Weißen im Rückstand – aber angefeuert von über 4800 eigenen Fans setzten sie ihren Weg unbeirrt fort. Je länger das Drittel dauerte, umso einfacher spielte der IEC, brachte immer mehr Scheiben aufs Tor und wurde belohnt. Liwings platzierter Kracher von der blauen Linie ging an Freund und Feind vorbei ins Tor zum 1:0 (15.). Der Jubel am Seilersee war ohrenbetäubend, Party pur und nur für 25 Spielsekunden unterbrochen. Dann arbeitete sich Marko Friedrich, nach langer Verletzung zurückgekehrt in den Kader der Sauerländer und von Wechsel zu Wechsel stärker werdend, in die Defensivzone des ERC, legte die Scheibe vor Pielmeiers Tor, welches Foster genau in der richtigen Sekunde erreichte und per Schläger die Scheibe zum Doppelschlag über die Linie brachte. Die Führung ging vollkommen in Ordnung, denn zum ersten Mal in dieser Serie waren die Sauerländer die bessere Mannschaft.

Das änderte sich im Mittelabschnitt. Ingolstadt kam deutlich aggressiver aus der Kabine, setzte die Roosters-Defensive in der eigenen Zone immer mehr unter Druck, provozierte Fehler und gewann so die Oberhand im Match. Bucks zweiter Treffer sorgte für den Ausgleich, der dem IEC das Momentum aus der Hand riss. Plötzlich wurde es deutlich leiser am Seilersee, auch das Publikum bibberte, wie diese Partie weitergehen würde. Weil das Pasanen-Team einmal mehr eine Unterzahl der Panther nicht nutzen konnte, große Probleme im Spielaufbau offenbarte, blieb es zunächst beim Unentschieden. Dann die 33. Spielminute: Lavallée hatte die Scheibe in der eigenen Zone am Schläger, Brooks machte Druck, stahl den Puck, brachte die Scheibe im Fallen vor das Tor, die Boucher – völlig allein gelassen – an Lange vorbei zur ersten Ingolstädter-Führung im Kasten versenkte.

Im letzten Drittel plätscherte das Spiel lange dahin. Es fehlte der eine geniale Moment, der die Roosters zurück ins Spiel bringen würde. Das bemerkte auch das Publikum, verstärkte die unterstützende Aktivität, wurde lauter, pushte die Iserlohner nach vorn. So nahm das Spiel der Gastgeber wieder Fahrt auf und bescherte Attacke auf Attacke. Oft agierten die Blau-Weißen zu kompliziert, suchten zu selten den einfachen Abschluss. In der 49. Minute aber sollte sich das ändern. Sullivan umkurvte das Tor, die Roosters brachten einen Spieler vor Pielmeier, der für Unruhe sorgte, Rückhandpass Sullivan auf York, der plötzlich das leere Tor vor sich hatte und zum 3:3-Ausgleich traf. Plötzlich waren die Sauerländer wieder drin im typisch engen Spiel dieser beiden Mannschaften, das doch noch zum ganz großen Triumphzug der Sauerländer werden sollte – dank Mike York. Der 37-jährige Kapitän wuchs in den Schlussminuten der Partie über sich hinaus, machte noch zwei weitere Treffer. Erst nach einer genialen Kombination, eingeleitet von Wruck und Petersen, dann nach einem ´Steal` traf er erneut gegen Pielmeier. Den Schlusspunkt setzte Teubert in Unterzahl ins leere Tor. Was für ein Comeback.

 

Die Statistik:

Roosters: Lange – Sullivan, Liwing; Jares, Lavallée; Orendorz, Teubert, – Raedeke, Syvester, Macek; York, Wruck, Petersen; Bassen, Connolly, Blank; Foster, Whitmore, Friedrich

ERC: Pielmeier – Köppchen, Kohl; Picard, Köppchen; Kronthaler, Brocklehurst; Schopper – Buck, Taticek, MacMurchy; Hahn, Laliberte, Greilinger; Ross, Boucher, Brooks; Gawlik, Hager, Szwez

Schiedsrichter: Bauer (Nürnberg), Schukies (Herne)

Tore: 0:1 (05:43) Buck (Taticek), 1:1 (14:03) Liwing (York), 2:1 (14:28) Foster (Friedrich, Whitmore), 2:2 (23:38) Buck (Taticek, MacMurchy), 2:3 (32:31) Boucher (Brooks), 3:3 (48:07) York (Sullivan), 4:3 (53:17) York (Petersen, Wruck), 5:3 (57:36) York (Wruck), 6:3 (59:59) Teubert (6:4)

Strafen: Roosters: 8; ERC: 8 + 10 (Boucher)

Zuschauer: 4.967 (ausverkauft)

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