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08. Jul 2015

Seine ´Handschuh-Leidenschaft` hat ihn berühmt gemacht

Iserlohn – Sein Name ist Herentrey, Peter Herentrey. Am Seilersee aber kennt man ihn besser als ´Handschuh`. Seit 29 Jahren geht er zum Eishockey am Seilersee. Peter ist ein echtes Original, ein Fan, der den Sport liebt, wie nur wenige andere. Mit dem Mendener haben wir uns über seine besondere Leidenschaft unterhalten.

Wie bist du damals zum Eishockey gekommen?

Handschuh: „…mehr durch Zufall. Ich bin damals durch Texas (langjähriger Fan/d. Redaktion) zum Eishockey gekommen, der zu der Zeit auch noch nicht so oft hingegangen ist. Er fragte mich eines Tages, ob wir nicht mal zusammen hingehen wollen. Mich hat das zu dem Zeitpunkt noch gar nicht so interessiert. Trotzdem bin ich mitgegangen. So bin ich dann mit zu einem Spiel gegen die Kölner Haie gekommen, die mir natürlich etwas gesagt haben. Die Tribüne war voll, die Stimmung gigantisch, ich war sofort vom Eishockey-Virus befallen. So schnell kann es gehen!“

Was prägt deine Sammlung hauptsächlich neben anderen üblichen Sammelgegenständen, wie zum Beispiel Trikots, Schals etc.?

Handschuh: „Das wären 186 originale Eishockeyschläger von Spielern und 24 Paar Handschuhe. Die Eishockeyschläger-Sammlung begann in der Saison 1987 bis zum Beginn der „Carbon-Schläger-Ära“. Mit dem Sammeln von Handschuhen habe ich 1989 angefangen. Seitdem kam jedes Jahr ein weiteres Paar hinzu. Mein erstes Paar Handschuhe habe ich von Johnny Walker bekommen. Mit einer einzigen Ausnahme sind alle Handschuhe von Iserlohner Spielern. Diese Ausnahme ist ein Paar von Thomas Greilinger, das wirklich ein ganz Besonderes ist. Die stammen von der WM 2012, als Michael Wolf ein bisschen mit seinem Freund geplaudert hat.“

Wie kommst du an die originalen Eishockeyschläger und Handschuhe von Spielern?

Handschuh: „Die Schläger habe ich immer persönlich von den Spielern in die Hand gedrückt bekommen. Ich habe einfach gefragt. Dazu gibt es zum Beispiel eine schöne Geschichte: Oleg Znarok (ehemaliger Spieler des EHC Freiburg / heute Trainer) war früher immer der „Süd-Topscorer“. Von ihm wollte ich unbedingt einen Schläger haben, er wollte mir jedoch nie einen geben. In den Playoffs kam es damals zu dem Aufeinandertreffen zwischen Iserlohn und Freiburg. Bei einem Playoff-Spiel in Iserlohn kam ich mit Josef Peroutka, einem Teamkollegen von Znarok, ins Gespräch. Beim letzten Playoff-Spiel in Freiburg kam ich mit Peroutka wieder ins Gespräch und er fragte mich: „Hey Handschuh, kann ich irgendetwas für dich tun?“ So habe ich dann doch noch einen Eishockeyschläger von Oleg Znarok bekommen, durch Josef Peroutka!

Die Handschuhe habe ich nach der Saison von Spielern geschenkt bekommen. Okay gut, die letzten 8-9 Jahre musste ich dann doch 20 Euro in die Mannschaftskasse schmeißen…“

Auf welchen Schläger und welches Handschuh-Paar bist du besonders stolz?

Handschuh: „Neben dem gerade erwähnten Schläger von Oleg Znarok gibt es da noch den von Steve McNeil! Er hat mit diesem Schläger 6 Tore und 1 Assist in einem Spiel gegen Duisburg gemacht, Wahnsinn! Ganz besonders stolz bin ich auf Handschuhe von Bobby Reynolds! Ich habe ihn frühzeitig gefragt, ob er mir nach der Saison seine Handschuhe schenkt und er sagte erstmal nein. Auf weitere Nachfrage sagte er mir: „Handschuh, du bekommst meine Handschuhe nicht aber warte ab, ich habe eine Überraschung für dich!“ Es war ein Spiel zur Weihnachtszeit an dem Bobby mich bat, kurz vor der Kabine zu warten. Dann kam er mit der großen Überraschung aus der Kabine. Er schenkte mir tatsächlich seine NHL-Handschuhe, mit denen er seine einzigen sieben Spiele für die Toronto Maple Leafs bestritten hat. Er bat seinen Vater ihm die mitzubringen, als der ihn zur Weihnachtszeit in Iserlohn besuchte. Diese Überraschung war wirklich gelungen!“

Wie hat sich deine Sammelleidenschaft entwickelt?

Handschuh: „Den ersten Eishockeyschläger habe ich an der Losbude gewonnen, damit ging es quasi los. Alle Schläger sind geschenkt und kein einziger ist davon gekauft!

Das erste Paar Handschuhe habe ich, wie gerade bereits erwähnt, von „Johnny“ Walker bekommen. Unsere Jungs spielten in Hamburg gegen die Crocodiles und nach dem Spiel bin ich irgendwie in die Kabine gekommen. Ich saß neben Johnny und seine Tasche stand offen – die Handschuhe ragten heraus. Ich habe ihn gefragt, ob ich die Handschuhe bekommen kann und er gab sie mir. Der damalige Betreuer lief mir sogar noch hinterher, wollte die Handschuhe wieder haben und fragte welcher Spieler sie mir gegeben hat. Ich ließ das aber mal unbeantwortet.“

Wie bist du zu deinem Spitznamen „Handschuh“ gekommen, unter dem dich heute alle kennen?

Handschuh: „Seitdem ich die Handschuhe von John „Johnny“ Walker hatte, habe ich jedes Spiel einen Handschuh getragen, wodurch letztendlich mein Spitzname entstanden ist.“

Hast du deine Sammlung ausgestellt oder liegen die Sachen alle in einer Ecke?

Handschuh: „Natürlich nicht. Ich habe quasi ein eigenes Eishockey-Zimmer, nahezu ein Museum! Die Handschuhe hängen an der Wand und die Schläger hängen, mit Ketten befestigt, unter der Decke. Die Schläger sind auch noch alle spielbar!“

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