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18. Sep 2015

Derbysieg!

Iserlohn Roosters – Düsseldorfer EG 6:5 (3:0/1:1/2:4)

Iserlohn – Zweiter Heimsieg, erster Westderby-Erfolg, siebter Sieg gegen die DEG in Serie. Dieser Hockeyabend hatte alles, was sich Fans nur wünschen können – inklusive Happy End. Doch der Weg zum Erfolg war steiniger als gedacht. Dennoch zeigten die Sauerländer ein weiteres leidenschaftliches DEL-Match früh in der neuen Saison.

Fast hätte man zum Ende des ersten Abschnitts Mitleid haben können mit der DEG. Taktisch hat die Mannschaft von Christoph Kreutzer nahezu alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Im Spiel ´Fünf-gegen-Fünf` zu Beginn die bessere Mannschaft hätte man mit gleichem Konzept die Roosters mehr als nur ärgern können. Statt konsequent diesen erfolgversprechenden Weg fortzusetzen, inszenierte das Team aus der NRW-Landeshauptstadt ein anderes Spiel. Es konzentrierte sich darauf, die Leistungsträger der Sauerländer, allen voran Nick Petersen, zu provozieren. Am Ende landete man dafür aber selbst, zu Recht abgestraft, immer wieder auf der Strafbank und kassierte in 3:5-Unterzahl das 0:1. Chris Connolly reagierte nach einer Rebound-Möglichkeit des herausragenden DEG-Keepers Niederberger am schnellsten, traf zur verdienten Führung (17.). Bis dato war es immer wieder der 22 Jahre alte Youngster, der sein Team bei 22:8 (!) IEC-Schüssen im ersten Abschnitt überhaupt im Match gehalten hatte. Das erste Tor aber ließ alle Dämme brechen. 151 Sekunden nach dem Führungstreffer konzentrierte sich die DEG erneut zu sehr auf die Spieler des Gegners statt auf die Scheibe. Die kam zu Lavallée, der sich über viel zu viel Platz freuen durfte und einen satten Schlagschuss unter die Latte hämmerte (20.). Weitere 21 Sekunden später jubelte der blau-weiße Anhang erneut. Wieder hatten die Sauerländer ein Bully gewonnen, Raymond an der blauen Linie bekam die Scheibe und verbuchte mit einem hervorragenden Schlagschuss das 3:0. Niederbergers Sicht war in diesem Moment zum zweiten Mal zumindest ´eingeschränkt`.

Erste Erinnerungen wurden wach an die vergangene Saison. Erst recht, als Wruck nach 144 Sekunden, Milley saß wegen eines unnötigen Stockschlags für die Düsseldorfer auf der Strafbank, zum 4:0 in Überzahl traf (23.). Dem DEL-Rookie der vergangenen Saison ließ die DEG-Verteidigung erneut viel zu viel Raum. Anschließend gingen die Düsseldorfer natürlich deutlich offensiver zu Werke, versuchten den Anschlusstreffer zu markieren und eröffneten dem Pasanen-Team so Offensivgelegenheit auf Offensivgelegenheit. Mit einer 4:0-Führung im Rücken arbeiteten die Sauerländer in der Defensive einen Hauch unkonzentrierter, erlaubten den Düsseldorfern mehr Schüsse auf den Kasten von Mathias Lange und kurz vor Schluss Ebner sogar das 1:4 (40.). Düsseldorfs Topverteidiger hatte zu viel Raum im Iserlohner Drittel, Lange war die Sicht verstellt, da reifte bei der DEG die Hoffnung. Und wäre da nicht Lange gewesen, hätte es beinah noch Gegentreffer Nummer 2 gegeben. Olimb erarbeitete sich an der blauen Linie vor dem Iserlohner Drittel die Scheibe, zog allein auf Lange zu, dessen Fanghand den Puck aber in genau der richtigen Sekunde stoppte – ein super Save. Zwischendurch hatten die hart arbeitenden Roosters weitere Chancen. Petersen, Bassen, Friedrich, alle hätten Treffer Nummer fünf verbuchen können, trotzdem war dieses Match noch nicht entschieden.

Raymond und Friedrich hatten in den ersten drei Minuten des Schlussabschnitts Chancen zum vielleicht vorentscheidenden 5:1, dann aber landete ein weiterer DEG-Schuss von Conboy, abgefälscht von Dmitriev im Iserlohner Tor (44.). Genau dieses frühe zweite Tor wollte Jari Pasanen vermeiden. Dass auf Gegentreffer Nummer zwei, auch DEG-Tor Nummer drei fiel, war einer 3:2-Kontersituation und Davis Schuss durch die Schoner von Mathias Lange zu verdanken. Damit war die komfortable Führung dahin und Düsseldorf knüpfte dort an, wo man bei der eigenen Strafzeitenflut im Auftaktdrittel aufgehört hatte. Doch die Roosters fanden ihre Antwort: Ein schneller Konter eingeleitet von Caporusso landete bei Macek, der die Scheibe nicht vor das Tor, sondern auf den dritten Mann, auf Colten Teubert passte, der bei Niederberger eine Lücke fand, die es eigentlich gar nicht gab und zum 5:3 traf (49.). York traf anschließend das Metall des Düsseldorfer Tores, es war die dritte schnelle Konterchance gegen die DEG in wenigen Sekunden. Petersen 6:3, 7:16 Minuten vor dem Ende, völlig allein gelassen vor Niederberger, schien die Entscheidung zu sein, war es aber nicht. Olimb und Collins sorgten binnen 58 Sekunden erneut mit zwei schnellen und vermeidbaren Gegentreffern für das nächste Comeback der DEG, die den Ausgleich doch nicht mehr verbuchen konnte. Trotzdem war es in den Schlusssekunden ein bisschen Spannung zu viel.

Die Statistik:

Roosters: Lange – Teubert, Button; Périard, Raymond; Côté, Lavallée; Shevyrin – Jaspers, Caporusso, Macek; York, Wruck, Petersen; Bassen, Connolly, Blank; Sylvester, Ross, Friedrich

DEG: Niederberger – Daschner, Ebner; Conboy, Davis; Rönnberg, Schüle; Mapes – Olimb, Dmitriev, Lewandowski; Collins, Minard, Kreutzer; Turnbull, Milley, Strodel; Mondt, Brandt, Kammerer

Schiedsrichter: Haupt (Kempten); Piechaczek (Landsberg)

Tore: 1:0 (16:39) Connolly (Jaspers, Macek/5:3), 2:0 (19:10) Lavallée (Petersen, York), 3:0 (19:31) Raymond (Jaspers), 4:0 (22:24) Wruck (Petersen, York/5:4), 4:1 (39:13) Ebner (Kreutzer, Milley), 4:2 (43:36) Dmitriev (Conboy, Davis), 4:3 (44:12) Davis (Kreutzer, Conboy), 5:3 (48:27) Teubert (Macek, Caporusso), 6:3 (52:13) Petersen (Wruck), 6:4 (57:16) Olimb (Daschner, Lewandowski), 6:5 (58:22) Collins (Lewandowski, Daschner)

Strafen: Roosters: 10; DEG: 20 + 10 (Daschner)

Zuschauer: 4967 (ausverkauft)

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