Iserlohn Roosters – Adler Mannheim 4:5 n.V. (0:2/1:2/1:0)
Iserlohn – Es war erneut ein begeisterndes Comeback, das die Roosters, angefeuert von einem unglaublichen Publikum, aufs Eis bringen konnten. Den 0:4-Rückstand nach knapp 29 Minuten aber hatten sich die Sauerländer aufgrund ihrer Strafen selbst zuzuschreiben. Drei Punkte gegen die Meister und Vizemeister an einem Wochenende sind dennoch mehr als in Ordnung.
Dass es schon nach den ersten Minuten 0:2 aus Sicht der Blau-Weißen stand, sorgte bei manchem blau-weißen Anhänger auf den Rängen für Kopfschütteln. Die Gastgeber hätten mehr verdient, obwohl der Start in die Partie gegen die Adler alles andere als nach Wunsch verlief. Schon nach 142 Sekunden zappelte der Puck, von Ullmann über die Linie gebracht, zum ersten Mal im Iserlohner Tor. Vom ersten Bully bis zur siebten, achten Minute war der Meister die bessere Mannschaft, sorgte nach zuletzt schwächeren Ergebnissen für Dauerdruck. Das galt auch für das erste Überzahlspiel der Gäste, als Ullmann halbrechts die Scheibe annahm, aus kurzer Distanz auf den Kasten von Lange schoss und den Rebound, der genau auf seinen Schläger kam, im Tor unterbringen konnte. Bemerkenswert, dass die Roosters nicht beeindruckt wirkten, sich in den folgenden Minuten aus der Umklammerung mehr und mehr befreiten, und die bessere Mannschaft wurden. Blank im Doppelpack mit den ersten beiden Gelegenheiten sorgte für Offensivpower, dann fiel die Scheibe zum ersten Mal über die Linie. Côtés Treffer aber wurde von den Schiedsrichtern nach Videostudium die Anerkennung verweigert – Torraumabseits, so die überraschende Entscheidung. Nach Studium der Fernsehbilder schien es aber so, dass der Verteidiger erst nachdem die Scheibe die Torlinie überquert hatte, in den Torraum eingefahren war. Anschließend scheiterte das Pasanen-Team zwei Mal an der Latte (nochmals Côté und Button) und mit Jaspers bei einem Penalty nach einem Mannheimer Foulspiel.
Die Führung der Gäste stand zu Beginn des Mittelabschnitts, gleichfalls eine weitere Strafe gegen die Roosters auf der Uhr, die sich erneut rächen sollte. Nur 46 Sekunden nach Wiederbeginn traf Metropolit zum 3:0. Jaspers kehrte von der Strafbank zurück, knapp 40 Sekunden später aber saß schon wieder ein Rooster draußen. Diesmal traf es Caporusso und auch diese Powerplaymöglichkeit ließen sich die Adler nicht entgehen. Diesmal war es Richmond, der die Scheibe über die Linie brachte (23.). Das Powerplay der Adler bemerkenswert, manche Strafe des IEC absolut unnötig. Côté war es anschließend, der sich mit Tardif anlegte, der mit einer Schlägerei für die Wende im Spiel sorgen wollte. Doch es brauchte wieder ein paar Minuten bis die Iserlohner ihre Linie wiederentdeckten, verdient nach einem 3:2-Konter durch Caporusso in der 36. Minute noch den Anschlusstreffer verbuchten. Dabei blieb es trotz eines weiteren Powerplays des IEC. Letztlich gingen Führung und die meisten Strafzeiten-Entscheidungen so in Ordnung. Allein drei Mal wurden die Roosters wegen Fouls hinter der gegnerischen Torlinie bis dato bestraft. So etwas darf man sich gegen einen solchen Gegner einfach nicht erlauben.
Die Fans am Seilersee aber hatten die Partie noch nicht aufgegeben, unterstützten von der ersten Minute des Schlussabschnitts an ihr Team und durften schon nach 34 Sekunden über 2:4 jubeln. Caporusso und Macek hatten erneut Jaspers entdeckt, der Endras keine Chance ließ. Der Anfang zur erneuten Wende? Ja, auch wenn sie noch ein wenig auf sich warten lassen sollte. Denn erst in der 57. Minute gelang den Sauerländern der dritte Treffer, dank eines Schlagschusses von York und 49 Sekunden später der Ausgleich durch Petersen. Der war es auch, der eine Sekunde vor Spielende die letzte große Chance der Roosters in der regulären Spielzeit hatte. So ging es in die Verlängerung, die die Roosters für sich hätten entscheiden können, es aber nicht taten. Ein Konter der Adler beendete die Partie. Richmonds Schuss brachte den Zusatzpunkt für den Meister.
Michael Périard musste nach einem Schuss gegen den Arm ins Krankenhaus gebracht werden. Eine Diagnose gibt es noch nicht.
Die Statistik:
Roosters: Lange – Button, Teubert; Périard, Raymond; Côté, Lavallée, Orendorz – Jaspers, Caporusso, Macek; Friedrich, Connolly, Blank; York, Wruck, Petersen; Sylvester, Ross, Kahle
Adler: Endras – Bittner, Richmond; Akdag, Wagner; Carle, N. Goc – Metropolit, Tardif, Yip; Hecht, Riefers, Arendt; Hospelt, MacMurchy, Ullmann; Joudrey, Rheault, Raedeke
Schiedsrichter: Hunnius (Berlin), Rohatsch (Kempten)
Tore: 0:1 (02:22) Ullmann (Akdag, Wagner), 0:2 (06:10) Ullmann (Richmond, Tartif/5:4), 0:3 (20:46) Metropolit (Akdag, Ullmann/5:4), 0:4 (22:52) Richmond (Metropolit, Akdag/5:4), 1:4 (35:41) Caporusso (Jaspers, Macek), 2:4 (40:34) Jaspers (Caporusso, Raymond), 3:4 (56:09) York (Wruck, Raymond), 4:4 (56:58) Petersen (Blank, York/5:4), 4:5 (62:54) Richmond (Rheault, Akdag)
Strafen: Roosters: 18 + 10 (Côté, Raymond, Lavallée) ; Adler: 14 + 10 (Tardif)
Zuschauer: 3.716