Straubing Tigers – Iserlohn Roosters 5:4 n.P. (1:1/2:2/1:1/0:0)
Straubing – Zu viele Strafminuten wurden den Iserlohn Roosters in Straubing letztlich zum Verhängnis. Zudem ließen die Sauerländer zu viele Gelegenheiten, sich vorzeitig den Sieg in einer hart umkämpften Partie zu sichern, ungenutzt verstreichen. So blieb am Ende erneut nur ein gewonnener Punkt der aber ausreicht um Tabellenplatz drei zu verteidigen. Marko Friedrich schied im letzten Abschnitt mit einer Verletzung aus, eine Diagnose gibt es noch nicht.
Wer einen leichteren Job erwartet hätte, hat die letzten Jahre Straubing gegen Iserlohn am Pulverturm verpasst. Die Niederbayern ärgerten das Team vom Seilersee von der ersten Spielminute im Spielaufbau, versuchten zu ruinieren, statt zu kombinieren und schickten ihre schnellen Stürmer zu regelmäßigen Kontern vor den Kasten von Chet Pickard. Der hielt genauso wie die Defensive aber stand. Je länger das Drittel dauerte, umso öfter arbeitete sich das Pasanen-Team vor das gegnerische Tor. Erst eine Überzahl aber sorgte für die nicht unverdiente Führung (16.). Jaspers auf der Grundlinie suchte eine Anspielstation an der blauen Linie, fand niemanden und machte sich selbst auf den Weg in Richtung Kasten. Als er, ohne angegriffen worden zu sein, zwei Meter entfernt vom Pfosten die Lücke sah, kam der Schuss und der Jubel zum 1:0. Leider aber hatte diese Führung nur für 132 Sekunden Bestand. Die Waldstädter in doppelter Unterzahl auf dem Eis, weil Côté das Tor verschoben hatte und Teubert wegen Beinstellens draußen saß, ließen Down zum Schuss kommen, der die Scheibe unhaltbar unter die Latte hämmerte. Weniger Strafminuten und ein schnellerer Spielaufbau könnten den Weg zum Auswärtserfolg ebnen.
Anfangs gelang es. Der Start des Mittelabschnitts gehörte den Gästen, die sich mit Caporussos 2:1 nach Fehlern in der Straubinger Defensive selbst belohnten (24.). Ein Zwischenspurt der Gastgeber inklusive eines Schönberger-Schusses von der rechten Bandenseite sorgten für den erneuten Ausgleich. (30.). Immer wenn die Sauerländer aggressiv vorcheckten und verteidigten, den Tigers keine Schussgelegenheiten erlaubten, hatten sie das Match im Griff, taten sie es nicht, gab es Probleme. Eine solch gute Phase erarbeitete sich das Pasanen-Team in der 34. Minute. Nach nicht genutzten Ross-Alleingang Druck XXL auf den Kasten von Straubings Climie, der einen Raymond-Schuss nicht festhalten konnte, Rebound – Tor. Caporusso ließ seine Jungs zum zweiten Mal jubeln. Ein Straubinger Powerplay-Tor, nach Madaiskys Schuss ins lange Eck, sorgte aber 98 Sekunden vor Ende wieder für den unnötigen Ausgleich. Die Roosters würden in den letzten zwanzig Minuten endlich konstant die Intensität aufs Eis bringen müssen, die sie phasenweise schon auszeichnete.
Nach ausgeglichenem Start kassierten die Iserlohner nach 45:12 Minuten die erste Strafe des Schlussabschnitts. Button musste wegen Behinderung raus. Diese Momente überstand der IEC, bekam im nächsten Wechsel die Scheibe aber nicht aus der eigenen Zone und kassierte den ersten Rückstand des Abends. Zalewski von Madaisky bedient weckte das Straubinger Publikum, das bislang alles andere als zufrieden mit der eigenen Mannschaft war (48.). Pasanen nahm sofort seine Auszeit, versuchte sein Team noch einmal einzuschwören. Die wachten anschließend auf, spielten ein grandioses Powerplay als Schönberger auf der Strafbank saß. Allein der Ausgleichstreffer schien nicht fallen zu wollen. Kampfgeist und zwei erzwungene Straubinger Strafen eröffneten den Sauerländern noch einmal die Chance im doppelten Powerplay zum Ausgleich zu kommen. Pickard ging vom Eis und Macek fand die Lücke – 29 Sekunden vor dem Ende. Die Verlängerung war erreicht, die alles bot, inklusive eines Penaltys für die Sauerländer sechs Sekunden vor dem Ende. Dotzler hielt Caporusso, der die Scheibe aber in seinem Versuch nicht an Climie vorbeibrachte. Ein schlechtes Omen für das anschließende echte Penaltyschießen, in dem Blaine Down als einziger traf, Hamill, Dupont und York scheiterten.
Die Statistik:
Tigers: Climie – Osterloh, Yeo; Dotzler, Edwards; Madaisky, Urban; Jobke – Brandl, Schönberger, Röthke; Zaleswski, Hedden, Connolly; Höfflin, Down, James; Loibl, Hinterstocker, O´Connor
Roosters: Pickard – Shevyrin, Raymond; Button, Teubert; Orendorz, Sylvester; Côté, Lavallée – Jaspers, Caporusso, Macek; York, Friedrich, Blank; Hamill, Dupont, Petersen; Ross, Bassen
Schiedsrichter: Rohatsch (Kempten), Steinecke (Erfurt)
Tore: 0:1 (15:03) Jaspers (Petersen, Caporusso/5:4), 1:1 (17:15) Down (5:4), 1:2 (23:35) Caporusso (Macek, Jaspers/5:4), 2:2 (29:28) Schönberger (Röthke, Osterloh), 2:3 (33:11) Caporusso (Raymond, Shevyrin), 3:3 (38:22) Madaisky (Brandl, Connolly/5:4), 4:3 (47:39) Zalewski (Madaisky), 4:4 (59:31) Macek (Jaspers, Caporusso/6:3); 5:4 (65:00) Down (PS)
PS: Hamill (an TW), Down (1:0), Dupont (verschießt), Hinterstocker (an TW), York (an TW)
Strafen: Tigers: 12; Roosters: 14
Zuschauer: 4.585