Eisbären Berlin – Iserlohn Roosters 1:2 (0:1/0:1/1:0)
Berlin – Im letzten Spiel des Jahres 2015 sichern sich die Iserlohn Roosters drei Punkte im DEL-Spitzenspiel beim Tabellenführer, festigen damit den dritten Tabellenplatz. Mit dieser Leistung krönen die Sauerländer ihr vielleicht bestes Jahr in der Vereinsgeschichte.
Gleich zu Beginn der Partie in der Hauptstadt machten sich die Sauerländer zum Auftakt das schönste Geschenk: ein nahezu perfektes erstes Auswärtsdrittel. Läuferisch dem Gastgeber mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar einen Hauch überlegen, standen die Roosters von Minute zu Minute besser in der Defensive, störten die Berliner Angriffsbemühungen je länger der erste Abschnitt dauerte, immer auch früher, schon in der neutralen Zone und drückten damit den Berlinern ihr Spiel auf. Weil auch die Offensivbewegung dank der Laufbereitschaft bestens funktionierte, ging auch die knappe 1:0-Führung nach 20 Minuten vollauf in Ordnung. Brad Ross ließ seine Mannschaft jubeln, als er nach einem Berliner Scheibenverlust in der Roosters-Defensive durchstartete und Sylvester ihm mit einem Traumpass die Vorlage zum Führungstor ermöglichte (9.). Rechts angetäuscht und links verwandelt ließ er Eisbären-Keeper Vehanen keine Chance. Macek, Jaspers, Bassen und Petersen hatten weitere Iserlohner Gelegenheiten, hinten brannte es nur einmal wirklich lichterloh, als Rankel nach einem Iserlohner Scheibenverlust allein vor Lange stand, die Scheibe aber am Tor vorbeischoss (12.).
Raymonds Schuss und das verdiente 2:0 der Gäste eröffnete das Mitteldrittel nach 131 Sekunden. Nachdem Dupont mit der Scheibe im Eisbären-Drittel gewartet hatte, bis der flinke Verteidiger am Außenrand des rechten Bullykreises in Position gelaufen war, nahm der Rückkehrer Maß und hämmerte die Scheibe durch die Schoner Vehanens ins Tor. Knapp fünf Minuten später dann die Ernüchterung für den Vorlagengeber. Nach einem Check von Gervais fiel Dupont unglücklich in die Bande, verletzte sich an der Schulter, kam an diesem Abend nicht zurück, fehlte damit auch im Powerplay kurz danach. Gleich in doppelter Überzahl hatten die Waldstädter 60 Sekunden die Chance den dritten Treffer zu erzielen, ließen die Scheibe aber nicht mit genug Selbstvertrauen laufen und scheiterten an Vehanen. Es war der Augenblick, der das Momentum ein wenig kippen ließ. Plötzlich waren die Eisbären zurück im Spiel, nutzten zwar ebenfalls eine Überzahlchance nicht, verbrachten aber immer mehr Zeit im Drittel des IEC. Vielleicht mental müde, musste Lange Chance um Chance vereiteln, darunter die beste Möglichkeit von Rankel vier Minuten vor Drittelende. Auch die Roosters generierten Torgefahr, erneut durch Bassen, Jaspers und Ross, brachten aber den Puck nicht zum dritten Mal an Vehanen vorbei.
Mit 95 Überzahlsekunden startete das Pasanen-Team ins Schlussdrittel, nutzte die Chance zur Vorentscheidung aber nicht. So blieb die Partie trotz der Führung offen, es fehlte der dritte, dann wahrscheinlich vorentscheidende Treffer. Dennoch wurde eins früh klar, nur wenn die Iserlohner weiter ihr Heil im Angriff suchen, würden sie eine Chance haben, die Partie für sich zu entscheiden. Dass die Eisbären den Druck erhöhen würden, war klar. Sie taten es. Die Blau-Weißen hielten dagegen, störten, rackerten, versuchten weiter den dritten Treffer zu erzielen und frustrierten so den Gegner. Knapp fünf Minuten vor dem Ende verpasste Bassen die Entscheidung, hatte ein leeres Tor vor sich, brachte den Puck aber nicht an Vehanen vorbei. 3:13 Minuten vor Ende nahm Uwe Krupp eine Auszeit und anschließend Vehanen vom Eis. Mehr als der Anschlusstreffer von Rankel 80 Sekunden vor Ende aber gelang an diesem Abend nicht. Dank einer starken Defensivleistung und einem tollen Torhüter Mathias Lange holen sich die Sauerländer in der Hauptstadt drei wichtige Punkte. Ein wunderschöner Jahresabschluss.
Die Statistik:
Eisbären: Vehanen – Haase, Gervais; Constantin Braun, Dupont; Baxmann, Müller; Ziegler – Darin Olver, Noebels, Tallackson; Mark Olver, Rankel, Mulock; Talbot, Laurin Braun, Pohl; Busch, Machacek, Kuji
Roosters: Lange – Shevyrin, Raymond; Button, Teubert; Côté, Lavallée – Jaspers, Caporusso, Macek; Bassen, Ross, Sylvester; York, Dupont, Petersen; Hamill, Blank, Orendorz
Schiedsrichter: Brill (Zweibrücken), Oswald (Bad Wörrishofen)
Tore: 0:1 (08:46) Ross (Sylvester), 0:2 (22:11) Raymond (Petersen, York), 1:2 (58:40) Rankel (Gervais, Busch/6:5)
Strafen: Eisbären: 6; Roosters: 2
Zuschauer: 14.200 (ausverkauft)