Iserlohn Roosters – Hamburg Freezers 6:3 (4:0/1:2/1:1)
Iserlohn – Ohne sechs verletzte Stammspieler sicherten sich die Iserlohn Roosters einen verdienten Erfolg im ersten Spiel des Jahres 2016. Nach einem grandiosen ersten Drittel lieferten sich beide Mannschaften dennoch ein spannendes Duell, in dem die Roosters immer zur rechten Zeit die Antworten fanden.
Eigentlich hatte man den Eindruck, die Freezers hätten es gelernt. Nur wer am Seilersee möglichst wenig Strafminuten kassiert, kann die Grundvoraussetzung für einen Sieg schaffen. Diese Tatsache aber hatten die Hanseaten zu Beginn der Partie vergessen. Nur 42 Sekunden dauerte es vom ersten Bully bis zur ersten Strafe gegen Oppenheimer. Gerade als er den Schritt zurück aufs Eis machte, bot Heeter Caporusso das lange Eck an, der per Schuss zum 1:0 traf (3.). Fast in gleicher Situation und Personenanzahl fiel auch Caporussos 2:0. Wieder hatten die ´Kühlschränke` einen Spieler weniger auf dem Eis, wieder fand der Kanadier die Lücke gegen Heeter (10.), dessen Einsatz an diesem Nachmittag rund dreieinhalb Minuten später endete. Gerade ließen die Roosters eine XXL-Chance, als York Petersen anschoss, verstreichen, da war Sekunden später die Scheibe doch im Tor. Diesmal brachte Petersen den Puck über die Linie, rieben sich die Roosters-Fans schon verwundert die Augen. Doch das Drittel endete nicht, ohne dass die Sauerländer noch den vierten Treffer verbuchten. Wieder Überzahl, diesmal doppelt, Lücke entdeckt, direkt geschossen – 4:0 (19.). Raymond war der Torschütze, ärgern musste sich Caron, der nach dem dritten Gegentreffer für Heeter zwischen die Pfosten gegangen war, einen deutlich besseren Job machte und vorher schon zwei weitere Gelegenheiten der Sauerländer zunichte gemacht hatte. Und die Freezers: Die spielten überhaupt nicht schlecht, waren vor dem Tor von Lange immer wieder gefährlich. Die Roosters-Defensive aber hielt bis dato dagegen. Entschieden war dieses Match noch nicht.
Das sollte sich nur 186 Sekunden nach Wiederbeginn zeigen. Erstmals setzten sich die Hamburger wirklich im Iserlohner Drittel fest, bekamen den gefährlichen Schuss von der blauen Linie, den Ex-Rooster Liwing unter die Latte hämmerte. Damit war der Anschlusstreffer verbucht und für die Gäste der Anfang gemacht. Ein Fehler in Überzahl bescherte dem Aubin-Team sogar das 2:4, als Oppenheimer per Shorthander dem gut spielenden Lange keine Chance ließ (30.). Glücklicherweise sorgte Caporussos dritter Treffer nur 36 Sekunden später für das 5:2, zwar war der alte Abstand noch nicht wieder hergestellt, die Roosters konnten die Führung jedoch wieder ausbauen und sich das gute Gefühl für eine anschließend wieder ausgeglichene Partie zurückholen. Spannend die Schlussphase, die geprägt von zahlreichen Unter- und Überzahlmomenten Chancen auf beiden Seiten bot. Das Iserlohner Penaltykilling aber hielt stand, ermöglichte Sylvester eine leider ungenutzte Unterzahlchance und ließ das Ergebnis unverändert.
Ins Schlussdrittel aber würden die Roosters mit 117 Unterzahlsekunden gehen. Ein Vorteil, den sich die Hanseaten nicht nehmen ließen. 19 Sekunden vor der Rückkehr Colten Teuberts, der wegen Behinderung auf die Strafbank musste, traf Oppenheimer zum 3:5. Spielten die Blau-Weißen anfänglich eine bärenstarke Unterzahl, ließen die Kräfte nach einem langen Wechsel nach, einmal war die Schussbahn frei und der Puck im Tor (42.). Wie würden die Roosters reagieren? Gelassen! Konsequent und konzentriert arbeitete das Pasanen-Team weiter, kreierte sich Chancen und verbuchte nach erneut toller Vorarbeit von Geburtstagskind York und Petersen das 6:3 (45.). Es war die Antwort zum genau richtigen Zeitpunkt, die den Iserlohnern dringend benötigtes Selbstvertrauen schenkte. So erarbeiteten sie sich weiter kontinuierlich gute Gelegenheiten, brachten Minute um Minute von der Uhr. 3:38 Minuten vor dem Ende kassierte Dieter Orendorz wegen unnötiger Härte zwei Strafminuten, eröffnete Hamburg so ein weiteres Powerplay, in dem Wolf per Schlagschuss am Iserlohner Pfosten scheiterte. Damit war das Match entschieden. Die Roosters brachten die Führung über die Zeit und gewannen auch das dritte Match dieser Saison gegen die Freezers.
Die Statistik:
Roosters: Lange – Button, Teubert; Orendorz, Raymond; Côté – Jaspers, Caporusso, Macek; York, Blank, Petersen; Bassen, Ross, Sylvester; Hamill, Shevyrin, Lavallée
Freezers: Heeter – Roy, Sullivan; Liwing, Klassen; Tiffels, Schubert; Schmidt – Festerling, Flaake, Wolf; Dupuis, Davies, Müller; Jakobsen, Oppenheimer, Madsen; Sertich, Hafenrichter, Mitchell
Schiedsrichter: Iwert (Harsefeld); Zehetleitner (Oberstdorf)
Tore: 1:0 (02:43) Caporusso (Petersen, Button), 2:0 (09:59) Caporusso (Petersen, Jaspers/5:4), 3:0 (13:22) Petersen (Blank, York), 4:0 (18:41) Raymond (Hamill, York/5:4), 4:1 (23:06) Liwing (Klassen), 4:2 (29:14) Oppenheimer (Dupuis, Sullivan/4:5), 5:2 (29:50) Caporusso (Jaspers/5:4), 5:3 (41:38) Oppenheimer (Roy, Dupuis/5:4), 6:3 (44:35) Raymond (Petersen, York),
Strafen: Roosters: 10; Freezers: 14
Zuschauer: 4.967 (ausverkauft)