Düsseldorfer EG – Iserlohn Roosters 3:5 (0:2/2:0/1:3)
Düsseldorf – Und wieder gewinnen die Iserlohn Roosters ein Spitzenspiel in der Deutschen Eishockey Liga. Allein die Tabellenführung will einfach nicht gelingen. Weil Berlin gegen Köln gewann und die Roosters ein Spiel weniger haben, als die Konkurrenz, heißt es weiter warten auf den Platz ganz oben an der Spitze.
„So spielen wie in Berlin“, das war die Aufgabe, die das Trainergespann Pasanen/Bartman seinen Jungs mit auf den Weg ins ISS-Dome-Match gegeben hatte. Nach dem Auftaktdrittel galt: Job erfüllt! Allerdings mussten sich York & Co fast ein wenig ärgern, nach den ersten zwanzig Minuten nur mit zwei statt mit drei oder sogar vier Treffern in Führung zu liegen. Chancen gab es genug, denn Düsseldorf konnte eigentlich zu keinem Zeitpunkt das eigene oft so temporeiche, aggressive Spiel aufs Eis bringen, das sie zuletzt ausgezeichnet hat. Die Roosters verlangsamten die Partie, standen solide in der eigenen Defensive, obwohl sie es sich nicht immer leicht machten, aus der eigenen Zone herauszukommen. Der Gegner aber leistete sich zu viele Strafen, kassierte nach einem Schuss von Raymond, den Ross nach Meinung der Schiedsrichter noch abgefälscht hatte, das 0:1 und nach einem Defensivfehler den zweiten Gegentreffer (7./11.). Diesmal sah Bassen in der linken Ecke den völlig frei stehenden Hamill vor DEG-Keeper Niederberger, der nur den Schläger hinhielt und jubeln konnte. Maceks Schuss unter die Latte hätte das 3:0 bedeuten können, die Scheibe aber kam deutlich vor der Linie auf (16.). Am anderen Ende des Eises rettete Pickard gegen Schüsse von Kreutzer und Conboy bei Iserlohner Unterzahl, Herausgespieltes aber hatte Mangelware vom Team aus der NRW-Landeshauptstadt.
Dass die DEG druckvoller aus der Drittelpause kommen würde, war keine Überraschung, dass die Roosters, statt konsequent ihren ´Game-Plan` weiterzuverfolgen, viele unkonzentriertere Momente hatten nicht. Nur deshalb erarbeitete sich der Gastgeber erst das Momentum und dann zwei Treffer binnen 84 Sekunden. Erst hämmerte Collins die Scheibe unter die Latte und ins Tor (28.). Im nächsten Wechsel kassierte Lavallée eine Strafe wegen Hakens. Die Roosters anschließend in Unterzahl auf dem Eis versuchten sich über die Bande zu befreien, Düsseldorf fing die Scheibe ab, verbuchte den Ausgleich durch Minard (30.). Jari Pasanen opferte anschließend seine Auszeit, brachte damit, wie so oft in dieser Saison, seine Mannschaft auf Kurs. Plötzlich wirkte das IEC-Team aufgewacht, spielte gleichwertig, setzte den Kasten von Niederberger immer wieder unter Druck, verpasste durch Petersen (35.) oder Caporusso (37.) den erneuten Führungstreffer. Trotzdem galt: Alles offen!
Das war auch 109 Sekunden nach Wiederbeginn so, allerdings mit anderem Zwischenstand. Sylvester brachte die Roosters nach einem weiteren Traumpass von Bassen mit 3:2 in Führung, 50 Sekunden später glich Strodel mit zu viel Platz im Slot aus (41./42.). In der 48. Minute bekam Ross die Konterchance, wurde auf dem Weg zu Niederberger gefoult – keine Strafe! Die bis dato beste Iserlohner Gelegenheit erneut in Führung zu gehen. Doch nur ein Wechsel später packte York in die Trickkiste, stand hinter der Grundlinie, schlenzte die Scheibe in den Rücken des jungen DEG-Keepers und verbuchte das 4:3 (50.). Minute um Minute brachten die Sauerländer anschließend von der Uhr, kamen 4:30 Minuten vor dem Ende noch einmal in Überzahl aufs Eis, leisteten sich einen Scheibenverlust in der neutralen Zone, den die DEG dank Pickard aber nicht zu nutzen wusste! Nach einem weiteren Foul von Niederberger hatten die Sauerländer sogar zwei Jungs mehr auf dem Feld, riskierten aber nicht alles im Powerplay. Die letzte Minute: Kreutzer nahm seinen Goalie vom Eis, die Blau-Weißen hielten dagegen und verbuchten 10 Sekunden vor Schluss durch Macek das entscheidende Tor zum 5:3, siegten in einem weiteren Spitzenspiel.
Die Statistik:
DEG: Niederberger – Conboy, Davis; Daschner, Ebner; Mapes, Rönnberg; Mondt – Collins, Bowman, Kreutzer; Olimb, Milley, Strodel; Lewandowski, Dmitriev, Preibisch; Brandt, Minard, Fischbuch
Roosters: Pickard – Teubert, Button; Lavallée, Côté; Shevyrin, Orendorz; Raymond – Jaspers, Macek, Caporusso; Ross, Sylvester, Bassen; York, Blank, Petersen; Hamill, Friedrich
Schiedsrichter: Rohatsch (Kempten), Hunnius (Berlin)
Tore: 0:1 (06:18) Ross (Raymond/5:3), 0:2 (10:59) Hamill (Bassen), 1:2 (27:36) Collins (Kreutzer, Conboy), 2:2 (29:00) Minard (Milley, Conboy/5:4), 2:3 (40:59) Sylvester (Bassen, Caporusso), 3:3 (41:49) Strodel (Milley, Daschner), 3:4 (49:15) York (Button, Petersen), 3:5 (59:50) Macek (EN)
Strafen: DEG: 12; Roosters: 6
Zuschauer: 8.169