Iserlohn – Ausverkauft! Schon wieder ausverkauft. 19 Heimspieltage haben die Iserlohn Roosters in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hinter sich gebracht, spätestens nach drei weiteren Heimpartien ist die magische Grenze von 100.000 Zuschauern erreicht. Schon jetzt ist der Gesamtschnitt bemerkenswert, kommen doch fast 250 Zuschauer mehr pro Heimspiel an den Seilersee als in der letzten Saison. Sieben Mal in Folge waren die Partien jetzt ausverkauft und auch für den Rest der Saison sollte der, der in Iserlohn zumindest einen Stehplatz ergattern will, sich mächtig beeilen, denn alles wird eng, Sitzplätze sind sogar schon ausverkauft. „Für die Mannschaft bedeutet es, diese besondere Atmosphäre bei jedem Heimspiel schnuppern zu können, die die Chancen auf einen Sieg in eigener Halle deutlich verbessert. Besser könnte es kaum sein“, so Clubchef Wolfgang Brück. Dass das auch die finanzielle Situation für diese Saison positiver gestaltet, als gedacht, hilft selbstverständlich ebenfalls und macht Gespräche mit zukünftigen und aktuellen Sponsoren ein klein wenig einfacher. „Wir haben einfach etwas zu bieten – dank unserer Fans!“
Die werden auch am morgigen Abend gefragt sein, wenn ihr Team in der randvollen Eissporthalle auf die Grizzlys aus Wolfsburg trifft – und das gleich im Doppelpack. In den ersten ´back-to-back` Matches der Saison geht es gegen die Niedersachsen, die sich in den letzten Jahren fast schon traditionell ganz besondere Partien mit den Sauerländern geleistet haben. Erst duellieren sich beide Mannschaften in der Waldstadt, dann geht es am Sonntag um 16:30 Uhr in Wolfsburg in die nächste Runde. Cheftrainer Jari Pasanen: „Spiele zwischen beiden Teams sind unglaublich herausfordernd, weil beide Mannschaften sehr schnell agieren. Oftmals resultierten aus den Duellen auch harte Attacken.“ Beide Matches sind aber nur der Auftakt in eine weitere englische Woche. Am Dienstag dann treten die Waldstädter zum Nachholspiel bei den Kölner Haien an, die am Donnerstag mit dem Kanadier Cory Clousten einen neuen Coach verpflichtet haben, der, ausgestattet mit NHL-Erfahrung, beim Auswärtsspiel in München seinen Job antreten soll.
Für das Team am Seilersee stand in dieser Woche vor allem eines auf der Tagesordnung: Akkus aufladen. Nachdem in den Partien gegen Augsburg und am Sonntag gegen Ingolstadt sichtlich die Spritzigkeit fehlte, hat Pasanen sein Trainingsprogramm umgestellt, am Montag frei gegeben und dann zwei Tage nur regenerativ trainiert. „Das aber hat der Mannschaft mental und körperlich offenbar sehr gut getan, ich habe lange auf dem Eis keine so konzentrierte Leistung mehr gesehen“, berichtet der Finne. Personell kann Pasanen nahezu aus dem Vollen schöpfen. Dieter Orendorz ist nicht vollkommen fit, Ryan Button wird gegen die Grizzlys auflaufen können. Im Tor setzt er, wie erwartet, auf Mathias Lange. „Er hat in den letzten drei bis vier Spielen so herausragende Leistungen gezeigt, da wäre es ein großer Fehler, nicht auf ihn zu setzen.“
Die Iserlohner Bilanz gegen Wolfsburg ist trotz der vergleichbaren Systeme und der Arbeit, die beide Mannschaften investieren, positiv. Das Hinspiel am Seilersee gewann man mit 1:0, auswärts sicherte man sich den Sieg in vier der letzten fünf Duelle. Trotzdem ist die Herausforderung hoch. Fehlen werden nur Marco Rosa und Vincenz Mayer.