Düsseldorfer EG – Iserlohn Roosters 7:4 (1:0/1:3/5:1)
Düsseldorf – In Düsseldorf kassieren die Roosters Niederlage Nummer fünf in Serie, zeigen aber die beste Leistung der letzten zwei Wochen, war die Spritzigkeit zurück. Doch am Ende belohnt sich das Team selbst eben nicht für ein Spiel in dem deutlich mehr drin gewesen wäre.
Herausforderung Toreschießen. Auch in Düsseldorf blieb dem Pasanen-Team dieses Problem anfänglich erhalten. Petersen und ein Pfostenschuss von Button machten zwar Hoffnung, brachten aber nichts Zählbares in den druckvollen Auftaktminuten ein. Vielleicht auch deshalb übernahm zwischenzeitlich die DEG die Initiative, scheiterte aber mit ihren Aktionen am herausragenden Chet Pickard im Iserlohner Tor. Wenn es gefährlich wurde, hatten es sich die Sauerländer aufgrund von Scheibenverlusten in der eigenen Zone oder im DEG-Drittel selbst zuzuschreiben. Drei DEG-Kontergelegenheiten sind einfach zu viel. Trotzdem gelang es den Blau-Weißen alle schweren Momente zu entschärfen, was beim 0:1 nicht mehr möglich war. Erst Blank, dann Macek wegen Spielverzögerung saßen auf der Strafbank. Düsseldorf schaffte es nicht, diese doppelte Überzahl zu nutzen, bekam erst als Blank zurück war, den einen Moment vor dem Iserlohner Tor. Lewandowski hatte die Scheibe im Slot, niemanden vor sich in der Schussbahn, wartete lange, so lange, bis Pickard seine Entscheidung getroffen hatte, unten zumachte, um angelupft den Gegentreffer zu kassieren (13.). Anschließend steigerte sich der IEC, erarbeitete sich Chance um Chance, ließ aber jede Form von Scheibenglück vermissen. Die Zuspiele auf die möglichen Torschützen waren gut, im Abschluss aber versagten die Nerven, schlug man über die Scheibe oder schob die Verantwortung mit dem nächsten Pass, statt des kaltschnäuzigen Abschlusses, zum Mitspieler weiter. So war es keinesfalls ein schlechtes Drittel des Teams vom Seilersee, aber mal wieder eines ohne Ertrag.
Das allerdings sollte sich im Mittelabschnitt – endlich – ändern. Dabei lief der Auftakt nicht nach Plan. Zwar steigerte sich das Team vom Seilersee spielerisch, kassierte allerdings nach 3:47 Minuten durch Minard in Unterzahl das 0:2. Diesmal saß Connolly draußen, als die DEG ein gut organisiertes Powerplay spielte und traf. Dennoch wirkten die Waldstädter nicht geschockt, fanden sich vielmehr mit der schwierigen Situation ab, arbeiteten hart weiter und belohnten sich – drei Mal. Fünf Minuten nach dem erneuten Rückschlag nutzte Macek bei Düsseldorfer Überzahl einen Turnover nach einem Scheibenverlust von Lewandowski, fuhr den Konter, legte Niederberger und schlenzte die Scheibe mit der Rückhand unter die Latte (29.). Ein Anfang, der dem Pasanen-Team einen Hauch von Hoffnung schenkte. Sechs Minuten später: Dupont, Petersen und York starteten einen ihrer nächsten Angriffe ins Drittel der Gastgeber. Petersen legte York die Scheibe in zentraler Position vor die Füße. Der suchte einen Moment eine Anspielposition, sah keine, schoss und traf. Ein Ausgleich, der 800 Roostersfans auf den Rängen elektrisierte und die Mannschaft weiter antrieb, die 22 Sekunden vor der Drittelpause endlich mit Scheibenglück sogar noch das 3:2 markierte (40.). Caporusso spielte die Scheibe parallel zur Grundlinie, als der Schlittschuh eines Düsseldorfer Verteidigers den Puck unhaltbar ins eigene Tor abfälschte. Trotz der Treffer aber war die Roosters-Welt spielerisch noch nicht wieder in Ordnung, denn auch die DEG hatte ihre Gelegenheiten, weil die Zuordnung im eigenen Defensivdrittel und die Systemtreue in der neutralen Zone fehlte. Es sollte noch ein spannendes letztes Drittel warten.
In das starteten die Roosters mit deutlich mehr Selbstvertrauen als in den letzten Spielen, hatten nach einem Schuss von Bassen nach zwei Minuten sogar das 4:2 in Reichweite, scheiterten aber an Niederberger und der Latte. Zwei Minuten später bekamen die Sauerländer die Scheibe nicht aus der eigenen Zone, Bowman bekam seine zweite Gelegenheit binnen Sekunden, über Chet Pickards Schoner ging die Scheibe zum erneuten Ausgleich ins Netz. Bassen frustriert kassierte im Düsseldorfer Jubel wegen eines unkorrekten Körperangriffs eine Zwei-Minute-Strafe, jetzt war der IEC auch noch in Unterzahl – und verbuchte den zweiten Shorthander der Partie. Diesmal klaute Caporusso die Scheibe, fuhr den Konter, tunnelte Niederberger und sorgte für das 4:3 (47.). Leider reichte aber auch dieser Vorsprung nicht, das Match über die Zeit zu bringen. Schon 2:22 später nutzten erneut die Landeshauptstädter eine Lücke in der Iserlohner Defensive, verbuchte Olimb im Nachschuss den erneuten Ausgleich. Es sollte nicht der letzte Treffer des Abends gewesen sein, denn noch einmal in der defensiven Zone des IEC bekamen die Düsseldorfer zu viel Platz, traf Mapes mit einem Flachschuss gegen Pickard, der nicht reagierte, anschließend humpelte. Erneut war das Match gedreht (54.) und ein Comeback den Roosters nicht vergönnt. Brandt und ein Empty-Net-Treffer erneut von Olimp sorgten für die Entscheidung. Die Iserlohner Trainer hatten vor diesen Düsseldorfer Momenten gewarnt, aber das Team hatte defensiv einfach zu große Probleme, kassierte Treffer, die man in der ganzen Saison noch nicht kassiert hat.
Die Statistik:
DEG: Niederberger – Ebner, Brandt; Conboy, Davis; Mapes, Strodel – Olimb, Milley, Minard; Collins, Bowman, Kreutzer; Lewandowski, Dmitriev, Preibisch; Fischbuch, Kammerer
Roosters: Pickard – Teubert, Button; Lavallée, Périard; Raymond, Orendorz, Côté – Jaspers, Macek, Caporusso; York, Petersen, Dupont; Bassen, Sylvester, Ross; Friedrich, Connolly, Blank
Schiedsrichter: Haupt (Kempten), Piechaczek (Landsberg)
Tore: 1:0 (12:57) Lewandowski (Collins. Kreutzer/5:4), 2:0 (23:47) Minard (Olimb, Minard/5:4), 1:2 (28:28) Macek (SH), 2:2 (34:49) York (Petersen, Dupont), 2:3 (39:38) Caporusso (Macek, Jaspers/5:4), 3:3 (44:30) Bowman, 3:4 (46:11) Caporusso (SH), 4:4 (48:33) Olimb (Preibisch, Milley), 5:4 (53:49) Mapes (Milley), 6:4 (57:31) Brandt (Lewandowski, Dmitriev), 7:4 (59:43) Olimb (Conboy, Collins/EN)
Strafen: DEG: 10; Roosters: 12
Zuschauer: 13.065 (ausverkauft)