EHC Red Bull München – Iserlohn Roosters 2:1 n.P. (1:0/0:1/0:0/0:0)
München – Punktgewinn in München. Beim Tabellenführer und der derzeit besten Ligamannschaft holen sich die Roosters einen wichtigen Punkt im Playoff-Kampf. Zwar muss sich das Pasanen-Team nach Penaltyschießen geschlagen geben, zeigt dennoch ein starkes Auswärtsspiel und holt sich weiter Selbstvertrauen.
Sieben Spieltage vor Ende der Hauptrunde prägte Taktik das Auftaktdrittel zwischen dem Tabellenführer und dem Vierten aus dem Sauerland. Erwartungsgemäß. München gelang es bravourös, die Roosters im gewohnten Spielaufbau über die Bande zu stören, doppelte Verteidiger und Stürmer mit schnellem Tempospiel. Das präsentierte das Jackson-Team auch offensiv, versuchte in der Defensivzone der Sauerländer Schuss um Schuss von der blauen Linie abzufeuern, ein bis zwei Mann störend vor den Kasten von Mathias Lange zu bringen. Immer, wenn das gelang, zum Beispiel in den ersten fünf Minuten oder beim einzigen Treffer durch Abeltshauser, waren die ´Roten Bullen` unglaublich gefährlich. Sein Schuss von der blauen Linie blieb unsichtbar für Lange (17.). Gelang es den Roosters mit der eigenen ´1-1-3-Taktik‘, die neutrale Zone zu sichern, hatten auch die Gastgeber ihre Schwierigkeiten. Weil, je länger die Partie dauerte, es immer besser gelang, attestierte Co-Trainer Jamie Bartman seinen Jungs einen guten Start ins Match. Einzelne unnötige Scheibenverluste sollten die Blau-Weißen allerdings in den Griff bekommen, öfter den Abschluss suchen, denn hochkarätig Offensives blieb Mangelware.
Das änderte sich im Mittelabschnitt insbesondere aufgrund des hervorragenden Spiels der York-Formation. Die beschäftigte immer öfter die Münchener in der eigenen Zone und hielt sie mit diesem einfachen Mittel von Angriffen der Iserlohner Defensivzone fern. Insgesamt schien die Mannschaft von Jari Pasanen, die nur mit elf Stürmern und sieben Verteidigern agierte, nicht mehr ganz so nervös wie zu Beginn. Auch die Versuche aus dem eigenen Drittel herauszukommen, wurden kreativer, abwechslungsreicher, machten es Red Bull damit schwerer das Team vom Seilersee auszurechnen. Hätten schon die Gelegenheiten von Dupont und York (5./7.) es verdient gehabt, den Ausgleich bejubeln zu dürfen, mussten sich die Gäste doch bis zur 38. Minute gedulden. Caporusso brachte den Puck in die Münchener Defensivzone, verlor den Puck für wenige Momente, holte sich die Scheibe aber per Hechtsprung zurück, brachte sie auf Jaspers, der Macek freistehend an der Grundlinie sah, nicht schoss, sondern passte und mit dieser guten Entscheidung maßgeblich am 1:1 beteiligt war.
Das Schlussdrittel startete dann weitgehend ausgeglichen. München versuchte Akzente zu setzen, war aber weiterhin in der eigenen Defensive gefordert, konnte den Sturmlauf aus dem ersten Abschnitt nicht erneut aufs Eis bringen. Die Sauerländer gefielen sich in ihrer Rolle, hatten aufgrund des eigenen Spiels Selbstbewusstsein getankt und zehn Minuten vor dem Ende durch Connolly die größte Chance, die EHC-Keeper Danny aus den Birken mit letzter Kraft vereiteln konnte. Für die Münchener hatte Söderholm nach drei Minuten die erneute Führung auf dem Schläger. Acht Minuten vor dem Ende scheiterte Pinizzotto per Alleingang an Lange, nachdem seine Vorderleute nach einem unglücklichen Aufsetzer den Puck verloren. Es war die letzte hochkarätige Gelegenheit der regulären Spielzeit. Zwar hatten beide Mannschaften in der Schlussphase noch wenige Sekunden Überzahl, die Partie aber endete nach 60 Minuten unentschieden 1:1. Caporusso und Macek hatten in der Overtime das erste Verlängerungstor auf dem Schläger, hinten hielt Lange das Unentschieden fest. So ging es ins Penaltyschießen, in dem nur Samson für München traf, da alle anderen Penaltys von den Goalies pariert wurden.
Die Statistik:
Red Bull: Aus den Birken – Smaby, St-Denis; Dehner, Abeltshauser; Söderholm, Boyle – Jaffray, Seidenberg, Mauer; Kahun, Christensen, Wolf; Aucoin, Maurer, Pinizzotto; Sparre, Ramoser, Samson
Roosters: Lange – Côté, Raymond; Button, Teubert; Périard, Lavallée; Orendorz – York, Dupont, Petersen; Jaspers, Caporusso, Macek; Bassen, Connolly, Sylvester; Friedrich, Blank
Schiedsrichter: Aicher (Rosenheim), Krawinkel (Moers)
Tore: 1:0 (16:25) Abeltshauser (Sparre, Samson), 1:1 (37:00) Macek (Caporusso, Jaspers), 2:1 (65:00) Samson (PS)
PS: Samson (1:0), Macek (an TW), Jaffray (an TW), York (an TW), Seidenberg (an TW), Petersen (an TW)
Strafen: Red Bull: 8; Roosters: 4 + 10 (Sylvester)
Zuschauer: 4.660