Adler Mannheim – Iserlohn Roosters 3:4 (1:2/2:0/0:2)
Mannheim – Das Heimrecht im Playoff-Viertelfinale ist seit dem Abend ein kleines Stück wahrscheinlicher geworden. Zum ersten Mal in dieser Saison sichern sich die Iserlohn Roosters gegen die Adler einen Erfolg, gewinnen nach einem cleveren Spiel mit 4:3. IN der Tabelle klettern die Roosters auf Rang 2.
Mit dem, was die Blau-Weißen in Ingolstadt zeigten, hatte das Auftaktdrittel in der SAP-Arena nichts zu tun. Auch ohne Dupont, Connolly, Côté und Shevyrin war das Pasanen-Team gut organisiert, agierte einfach, taktisch sicher, kam schnell aus der eigenen Defensivzone und stand hinten weitgehend sicher. Schon nach 80 Sekunden hatte Caporusso nach einem Pass von Jaspers die Chance zu Führung, Mannheim blieb nur mit Schüssen von der blauen Linie gefährlich, die meist gut abgedeckt durch einen Mann in der Schussbahn entschärft wurden. Der Deutsche Meister setzte denn auch nicht auf den unbedingten Dauerdruck, was den Roosters half ins Spiel zu kommen und auch wenn die Adler mehr Scheibenbesitz hatten, regelmäßig ihr eigenes Spiel aufzubauen. So gingen die Roosters auch mit Selbstvertrauen ins erste Powerplay. Ganze 30 Sekunden brauchte es, bis Button von der blauen Linie schoss, Caporusso im Slot den Rebound im Tor hinter Ray Emery versenkte (10.). Die Mannheimer antworteten vier Minuten später, Sylvester saß nach einem Beinstellen draußen, als MacMurchy einmal zu viel Platz hatte, er in Richtung Tor ziehen konnte und vom Außenrand des linken Bullykreises per Schuss zum 1:1-Ausgleich traf. Trotzdem gelang es den Sauerländern ihren Weg unbeirrt fortzusetzen und durch einen Sonntagsschuss des Ex-Adlers Raymond erneut in Führung zu gehen. Emery hatte freie Sicht, sah nicht gut aus.
Strafzeiten auf beiden Seiten zu Beginn des Mittelabschnitts änderten nichts am Ergebnis, beide Mannschaften überstanden diese Momente schadlos. Vielleicht auch deshalb agierten die Sauerländer weiter konzentriert, blieb die Partie ausgeglichen, leider auch, was die Tore an anbelangte. Wagner gelang mit Hilfe von Teuberts angeschossenem Unterschenkel der erneute Ausgleich (28.). Ein Treffer, der den Gastgebern Auftrieb gab, der aber immer wieder eingebremst von konterstarken Roosters durchkreuzt wurde. Das zumindest galt bis zur 35. Minute. Schlagschuss Adler, Wagner fälschte ab, traf zur ersten Führung (35.). Zum ersten Mal an diesem Abend lagen die Waldstädter hinten, kämpften sich aber trotz einer weiteren Unterzahl in die zweite Drittelpause und hatten auch weiterhin die Chance dieses Match für sich zu entscheiden.
Geduldig warteten sie zu Beginn des Schlussabschnitts darauf, riskierten nicht zu viel, wollten den richtigen Moment und der kam. Powerplay Roosters, Jaspers traf, der Ausgleich war erzielt (45.). Jamie Bartman hatte in der Drittelpause noch gesagt, man würde keine drei Punkte benötigen, aber Punkte sammeln wollte man in Mannheim, diese Voraussetzung war geschaffen. Dank Macek aber sollten die Sauerländer 42 Sekunden nach dem Ausgleich sogar über die Führung jubeln können. Nach einem Pass von Caporusso schlenzte Macek die Scheibe ins Netz. Es sollte der Siegtreffer sein, allerdings war der Weg zu den Schlusssekunden lang und steinig. Der Grund: weitere Unterzahlmomente. Caporusso und Teubert mussten in der Schlussminute vom Eis, Mannheim nahm den Goalie raus, aber die Roosters brachten mit drei gegen sechs die Zeit von der Uhr und sind weiter auf Kurs in Richtung Heimrecht in der Deutschen Eishockey Liga.
Die Statistik:
Adler: Emery – N. Goc, Carle, Richmond, Akdag; Wagner, Fischer, Reul – Joudrey, Kink, Buchwieser; Metropolit, Ullmann, Yip; Hecht, Arendt, MacMurchy; Hospelt, Raedeke, Rheault
Roosters: Pickard – Raymond, Lavallée; Orendorz, Button; Périard, Teubert; York, Friedrich, Petersen; Bassen, Hamill, Blank; Jaspers, Macek, Caporusso; Sylvester, Ross
Schiedsrichter: Rohatsch (Kempten), Steineke (Erfurt)
Tore: 0:1 (09:38) Caporusso (Button, Jaspers/5:4), 1:1 (14:34) MacMurchy (Carle, Hospelt), 1:2 (18:33) Raymond (Petersen, York), 2:2 (27:15) Wagner (Raedeke, Hospelt), 3:2 (34:14) Wagner (Hecht, MacMurchy), 3:3 (44:33) Jaspers (Button, Caporusso/5:4), 3:4 (45:15) Macek (Caporusso, Jaspers)
Strafen: Adler: 20 + Spieldauer (Yip, Buchwieser); Roosters: 20 + 10 (Raymond) + Spieldauer (Teubert)
Zuschauer: 10.541