Iserlohn – Herumreden wollte niemand. Alle ärgerten sich über den Auftritt vom Dienstag. Dazu hätte Manager Karsten Mende eigentlich nichts beitragen müssen, tat das allerdings gemeinsam mit seinen Coaches: „Wir hatten einige Passagiere dabei, das haben wir ihnen auch in aller Deutlichkeit vor Augen geführt. Die Botschaft ist angekommen, die Spieler haben sehr positiv reagiert“, so der ehemalige Nationalspieler. Dieter Orendorz dachte vor allem an die eigene Anhängerschaft: „Wir können gegen Nürnberg verlieren, sie sind eine sehr, sehr starke Mannschaft, aber wir müssen besser spielen. Das haben vor allem all diejenigen verdient, die viel Geld ausgeben, um uns auswärts und daheim zu sehen und zu unterstützen!“
Der aktuellen Situation sind sich alle bewusst. Verlieren die Roosters auch Spiel fünf, ist nicht nur die Serie, sondern auch die Saison beendet. Um das zu verhindern, will die Mannschaft vor eigenem Publikum über sich hinauswachsen. „Wir dürfen auch nicht den Kopf in den Sand stecken. Hier ist noch gar nichts verloren. Jetzt gilt es daheim zu gewinnen, dann schauen wir weiter“, unterstreicht Orendorz. Bleibt die Frage nach dem ´Wie`. Schon in Spiel drei zeigte die Mannschaft positive Ansätze zum bekannten Defensivspiel zurückzukommen, in den ersten Minuten in Nürnberg galt das ebenfalls. Dann aber war das Konzept plötzlich dahin. „Wir haben einfach zu viel gemacht, zu viele Akzente setzen wollen, haben all das vergessen, was uns auch in der Saison so stark gemacht hat. Das ist ärgerlich. Schaffen wir aber die Wende, kann es werden wie in Spiel eins, denn da haben wir genau das richtig gemacht“, so Cheftrainer Pasanen. Stürmer Chris Connolly ergänzt: „Es ist nicht nur die Taktik, wir müssen es als Team schaffen, mit mehr Intensität aufzutreten – in der Gesamtheit!“ Einige der Jungs hatten das tatsächlich geschafft, arbeiteten hart, riefen sogar noch mehr ab. Dazu zählten vor allem die dritte oder vierte Reihe, Spieler wie Lavallée oder Orendorz.
Es bleibt allerdings die Frage, was die Initialzündung, die es möglicherweise braucht, tatsächlich auslösen könnte? Tore, Kämpfe, reicht schon harte Arbeit oder die unbändige Unterstützung der Fans? Der Chefcoach wird eines nicht versuchen, mit wilden Personalspielchen für eine Wende zu sorgen: „Wenn die Jungs jetzt eines brauchen, dann ist es Sicherheit. Die generiert man in bekannten Strukturen. So findet man zu seinem Spiel zurück und das wird auch möglich sein.“ Mathias Lange kehrt ins Tor zurück, Brad Ross vielleicht sogar ins Team. Details werden erst nach dem Anschwitzen entschieden.