Iserlohn Roosters – Thomas Sabo Ice Tigers 4:2 (2:1/0:0/2:1)
Iserlohn – Hochverdient und mit einer in allen Belangen klar verbesserten Leistung verdienen sich die Roosters den zweiten Sieg im Playoff-Viertelfinale gegen die Ice Tigers. Über 60 Minuten war das neu formierte Pasanen-Team die bessere Mannschaft.
Das Auftaktdrittel hatte nur einen Schönheitsfehler. Der passierte 34 Sekunden vor Ende, zwei Sekunden vor Ablauf des ersten Unterzahlspiels von Marko Friedrich. Ehliz stieß schnell an den linken Pfosten vor, nutzte den Pass Segals gnadenlos zum 1:0, da alle die Blicke auf die Scheibe gerichtet hatten, den Gegenspieler abseits aber nicht verfolgten. Die restlichen 19:26 Sekunden aber waren endlich das Iserlohner Playoff-Hockey, das sich die Fans am Seilersee gewünscht hatten. Anders als angekündigt hatte Pasanen alle Sturmformationen umgestellt, Macek zu York und Blank, Dupont zu Caporusso und Jaspers gestellt. Damit hatte er es nicht nur geschafft, Aufbruchsstimmung mit Intensität und Geschwindigkeit zu generieren, sondern auch die Produktionsquote aller Formationen deutlich zu erhöhen. Nach ein bisschen Abchecken, sorgten die Roosters mit guten Checks für Stimmung auf den Rängen und Selbstvertrauen, kamen immer besser ins Spiel, standen hinten gut und brachten viele Schüsse auf den Kasten von Beskorowany. Aus Schüssen resultierten auch die beiden Treffer des IEC binnen 66 Sekunden (11./12.). Erst hämmerte Dupont die Scheibe nach tollem Pass von Teubert über die Linie, anschließend nutzte York den Abpraller nach einem Schuss von Sylvester zum 2:0 im Powerplay (!). Es war ein perfektes Drittel, ein starkes Comeback, wenn da nicht die letzte Minute gewesen wäre.
Weitere Treffer fielen im Mittelabschnitt nicht, allerdings erarbeiteten sich die Ice Tigers etwas größere Spielanteile in der Iserlohner Defensivzone. Anbrennen wollte nichts, auch wenn Reinprecht vier Minuten vor Drittelende den Außenpfosten des Iserlohner Kastens und damit nach einem Lattenkracher im ersten Abschnitt zum zweiten Mal Metall traf. In dieser und zwei, drei weiteren Situationen agierte die ´Box` rund um das Iserlohner Tor vielleicht einen Hauch zu passiv, stand zu tief in der eigenen Zone. Offensiv vergaben die Sauerländer trotz Chancen zwei Überzahlmöglichkeiten, erarbeiteten sich weiter gute Gelegenheiten, durch Schüsse und Kombinationen. Beskorowany im Tor der Gäste aber ließ nichts anbrennen, agierte genauso ruhig und abgeklärt wie Lange auf der anderen Seite. Die Iserlohner Intensität blieb genauso hoch wie zu Beginn, gleichzeitig erarbeiteten sie sich das Scheibenglück, das alle in den letzten drei Partien so vermisst hatten. Spannende zwanzig Minuten aber lagen noch vor dem ausverkauften Tollhaus am Seilersee, in dem die blau-weiße Anhängerschaft alles gab, um das Team zu unterstützen.
Das taten sie. Die Fans arbeiteten für die Mannschaft, im Team jeder für seinen Mitspieler. Dieser Elan sprang über. Auch deshalb, weil Boris Blank schon nach 161 Sekunden im Schlussdrittel zum 3:1 traf. Seine harte Arbeit und erneut die geniale Vorarbeit des Vorbilds Mike York sorgte für die Vorentscheidung. Obwohl Nürnberg 4:32 vor Ende noch zum Anschlusstreffer kam, dominierten die Iserlohner Gegner und Spiel und trafen in der Schlusssekunde durch Caporusso ins leere Tor. Heute stand der Teamspirit im Mittelpunkt, die Roosters wollten mehr und holten sich den Sieg in Spiel fünf.
Die Statistik:
Roosters: Lange – Côté, Raymond; Button, Teubert; Périard, Lavallée; Orendorz – York, Blank, Macek; Jaspers, Caporusso, Dupont; Bassen, Friedrich, Petersen; Sylvester, Shevyrin, Connolly
Ice Tigers: Ice Tigers: Beskorowany – Printz, Borer; Joslin, Klubertanz; Martinovic, Nowak; Weber – Steckel, Heatley; Reinprecht, Ehliz, Reimer; Murley, Buzas, Segal; Pfleger, Möchel, Oblinger
Schiedsrichter: Brill (Zweibrücken), Schukies (Herne)
Tore: 1:0 (10:18) Dupont (Teubert, Jaspers), 2:0 (11:24) York (Sylvester, Petersen/5:4), 2:1 (19:26) Ehliz (Segal, Klubertanz), 3:1 (42:41) Blank (Raymond, York/5:4), 3:2 (55:28) Reinprecht (Reimer), 4:2 (59:59) Caporusso (EN)
Strafen: Roosters: 8; Ice Tigers: 16 + 10 (Steckel)
Zuschauer: 4.967 (ausverkauft)