St. Petersburg (DEB) – Starke Leistung nicht belohnt: Die deutsche Nationalmannschaft hat bei der 2016 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft in St. Petersburg/Russland eine Niederlage hinnehmen müssen. Gegen den Top-Favoriten „Team Canada“ unterlag das Team von Bundestrainer Marco Sturm am Donnerstagabend mit 2:5 (0:1, 2:1, 0:3), zeigte aber kämpferisch und spielerisch eine der besten Turnierleistungen. Erst im Schlussdurchgang machten die hoch gewetteten „Ahornblätter“ den Sieg perfekt. Bereits am morgigen Freitag geht es gegen Weißrussland (ab 19 Uhr, live bei SPORT1).
Thomas Greiss, der am Morgen nach rund 20 Stunden Reisestrapazen endlich beim Team angekommen war, wurde von Sturm gleich als „Back-up“ aufgeboten. „Er hat jetzt einige Tage nicht gespielt, da ist es gut, dass er zumindest beim Aufwärmen wieder ein wenig mit dem Eis in Berührung kommt“, hatte der Bundestrainer gesagt. Timo Pielmeier stand demnach zwischen den Pfosten.
Nicht etwa der haushohe Favorit dominierte die Anfangsphase, sondern die Nationalmannschaft war es, die durchaus frech startete und die ersten Scheiben aufs gegnerische Tor bringen konnte. Ein Handgelenksschuss von Taylor Hall bedeutet allerdings das 0:1. Deutschland ließ sich davon nicht schocken und suchte weiter nach Gelegenheiten. Patrick Reimer und Christian Ehrhoff, nach mustergültiger Vorlage von Leon Draisaitl, hatten beste Chancen, auszugleichen. Das vermeintliche 1:1 durch Gerrit Fauser erkannten die Unparteiischen ab. Der Wolfsburger hatte einen Pass von Tobias Rieder angeblich mit dem Schlittschuh erzielt.
Kanada konnte durch einen Überzahltreffer von Corey Perry auf 2:0 im Mitteldrittel erhöhen. Das aber tat dem mutigen Auftritt der deutschen Auswahl keinen Abbruch. Im Gegenteil: Patrick Reimer gelang erst per Schlagschuss das 1:2, Sinan Akdags Schuss landete kurz vor der zweiten Pause im Winkel, so dass es nach 40 Minuten 2:2-Unentschieden stand. Zuvor hatten die Kanadier in drei Turnier-Spielen erst zwei Gegentreffer zugelassen.
Der Schlussabschnitt versprach demnach Spannung. Taylor Hall mit seinem zweiten Tor des Abends jedoch sorgte für die erneute Führung des Weltranglisten-Ersten. Das 2:4 aus deutscher Sicht hätte unglücklicher nicht fallen können: Ein Schlenzer von der Blauen Linie wurde zweimal abgefälscht. Pielmeier blieb ohne Chance. Genau dieses Scheibenglück blieb der Mannschaft um Coach Sturm in der Folge im Powerplay verwehrt. Für die Kanadier traf am Ende noch Cody Ceci (53:17/PP1) zum 2:5-Endstand aus Deutscher Sicht.
Zeit zum Durchschnaufen bleibt der Nationalmannschaft kaum. Bereits am morgigen Freitag kommt es zum Duell mit Weißrussland. SPORT1 überträgt ab 19 Uhr live.
Pielmeier (Greiss) – Holzer, Ehrhoff; Kink, Goc, Seidenberg – Reul, Müller; Macek, Draisaitl, Noebels – Boyle, Akdag; Reimer, Kahun, Rieder – Ankert; Schütz, Hager, Gogulla; Fauser
Tore: 0:1 Taylor Hall (3:54), 0:2 Corey Perry (23:22/PP1), 1:2 Patrick Reimer (31:31), 2:2 Sinan Akdag (37:36), 2:3 Taylor Hall (43:12), 2:4 Boone Jenner (46:50), 2:5 Cody Ceci (53:17/PP1)
Strafminuten: Kanada 8 – Deutschland 6
Zuschauer: 5.369