Suche

29. Jun 2016

Mitgliederversammlung des IEC e.V.

Iserlohn – Insgesamt 263 Stimmberechtigte von 2681 Mitgliedern waren am Mittwochabend in die neue Iserlohner Hemberghalle gekommen, um zurückzublicken auf die 56. Saison des Eishockeys im Sauerland. Aus Sicht von Clubchef Wolfgang Brück, der zu Beginn die Anwesenden begrüßte, war es die ´geilste` Saison seiner 22 Jahre in blau und weiß. Dafür sprach er allen Beteiligten seinen persönlichen Dank aus. 17 Mal hintereinander sei die Eissporthalle am Seilersee ausverkauft gewesen, ein aus Brücks Sicht mehr als bemerkenswerter Fakt. „Wir haben für das Ansehen des Eishockeys in der Region, dank dieser Mannschaft, etwas tun dürfen“, so der Iserlohner Rechtsanwalt. Geärgert habe ihn nur, dass die Mannschaft in den Playoffs nicht so emotional gekämpft habe wie in den Jahren zuvor: „Das betraf lange nicht alle, aber wir hatten, wie der Trainer auch im März schon gesagt hat, zu viele Passagiere dabei. Ich mache das niemandem persönlich zum Vorwurf, aber ich würde mir wünschen, dass wir zukünftig auch in den Playoffs eine noch bessere Leistung abrufen können.“

Der Ausblick auf die kommende Saison fiel in diesem Jahr außergewöhnlich kurz aus, auch deshalb weil der 1. Vorsitzende, ausnahmsweise, keinen weiteren Neuzugang präsentieren konnte. Grund dafür sei die aktuelle Situation in Nordamerika, in Bezug auf die ´Free Agency`. „Die Situation derzeit ist einfach zu heiß, um schon zum jetzigen Zeitpunkt die letzten Spieler für den Kader der kommenden Saison zu verpflichten.“ Dennoch versprach Brück eine homogene Mannschaft, die vielleicht nicht erneut Tabellendritter zum Ende der Hauptrunde sein würde, aber eine gute Saison spielen werde. Sorgenvoll und doch mit einem breiten Lächeln des GmbH-Chefs blickt Brück auf die Eintrittskartensituation für die kommende Saison. Er rechnet mit 2500 bis 3000 verkauften Dauerkarten für die nächste Spielzeit (inkl. VIP-Karten). „Mein Traum ist, in jedem Spiel ausverkauft zu sein. Dafür werden wir vielleicht noch ein wenig brauchen. Aber Fakt ist, dass die Kartensituation eng wird. Jeder sollte sich so schnell wie möglich seine Tickets sichern. Entweder jetzt als Dauerkarte oder zu Beginn des freien Einzelticketverkaufs.“

Besonders hervorheben wollte Brück auch die Erfolge des Iserlohner Nachwuchses. Überall in Deutschland, so habe er auch in den vergangenen Wochen seitens der DEL erfahren dürfen, sei man von der Entwicklung der Young Roosters positiv überrascht. „Auch dafür gilt unser Dank allen Beteiligten, die die DNL2-Meisterschaft oder die Schülermeisterschaft möglich gemacht haben. Klaus Schröder, Christian Hommel, Bernd Schnieder oder Axel Müffler haben einen tollen Job gemacht“, so Brück weiter. Zukünftig werde man weiter in den Nachwuchs investieren, eigene Spieler entwickeln, aber auch, so wörtlich, ´1c-Akteure` unter Vertrag nehmen.

Zum Abschluss seines Berichts sprach Brück zwei weitere, kritisch behandelte Themen der letzten Monate an:

In punkto Mike York und der nicht erfolgten Vertragsverlängerung des US-Amerikaners hielt Brück abermals fest, dass man sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht habe. Dennoch sei sie aus Sicht der sportlich Verantwortlichen notwendig gewesen. „Wir haben auch die Abschiede von Robert Hock oder Michael Wolf verkraftet und waren trotzdem weiter sportlich erfolgreich. Kritik an der Form von Yorks Verabschiedung lässt er aber gelten. Ich denke daraus haben wir intern unsere Schlüsse gezogen. Ich nehme die Kritik auf und wir werden es zukünftig, sollte es ähnliche Entscheidungen geben müssen, intensiver besprechen.“

Zu nicht kommunizierten Anteilsverkäufen:

Wolfgang Brück: „Der Iserlohner EC e.V. besitzt seit 2013 keine Anteile mehr an der Iserlohn Roosters GmbH. Darüber haben wir nicht informiert, wir haben es schlicht vergessen. Dafür entschuldige ich mich. Entgegen manchen Äußerungen in den letzten Wochen aber hat niemand etwas vertuschen wollen. Der Verein ist Träger des Nachwuchses, das ist so und das soll auch so bleiben. Die GmbH dagegen kümmert sich unter anderem darum, dafür die notwendigen finanziellen Voraussetzungen zu schaffen. Ich verstehe die Sorgen mancher, die sich fragen, was die Gesellschafter theoretisch mit der GmbH tun könnten – aber: Nur, wenn der Verein 50 Prozent plus eine Stimme auf sich vereinen würde, könnte man zentrale Entscheidungen gleich welcher Art verhindern. Dazu aber hat der IEC e.V.  nicht die finanziellen Möglichkeiten. Entscheidend sind die Typen, die seit 24 Jahren ihren Ar*** hinhalten. Das ist nicht unser ´Räppelchen`, das ist auch ein Teil unseres Lebens.“

 

Einnahmen/Ausgaben des Iserlohner Eishockeyclubs e.V. 2015-2016:

Einnahmen:

Gastronomie | 665.223,71 €

Nachwuchs | 387.853,30 €

Mitgliedsbeiträge | 177.546,23 €

Sonstiges | 12.935,04 €

Anteilsverkäufe | –

Gesamt | 1.243.558,28 €

 

Ausgaben:

 

Wareneinsatz Gastronomie | 338.721,46 €

Personalkosten | 291.966,94 €

Nachwuchs | 479.485,47 €

Sonstige Kosten | 125.214,83 €

Gesamt | 1.235.388,83 €

 

Überschuss: 8.169,58 €

 

In der GmbH sprach Brück von einem Umsatz von rund sechs Millionen Euro. Einmal mehr sei es auch dort gelungen, eine kleine ´schwarze` Null zu schreiben.

 

 

Die Roosters-Familie gratuliert zu 20 Jahren Mitgliedschaft im IEC e.V.:

 

Michael Eling (Menden)

Günther Engelskircher (Altena)

Heinrich Kemper (Menden)

Harald Rodeck (Iserlohn)

Jens Rüsche (Attendorn)

Hubert Stindt (Iserlohn)

Ernst Tripp (Iserlohn)

Michael Wienke (Balve)

 

Wolfgang Brück bedankte sich anschließend für die Treue zum Verein und dankt für die jahrelange Unterstützung zugunsten des Eishockeys im Sauerland.

 

Schon nach 42 Minuten startete Brück den Tagesordnungspunkt ´Verschiedenes`:

 

Verkauf Vereinsanteile:

Aus dem Auditorium wurde die Nachfrage gestellt, wie es jetzt nach dem Verkauf mittelfristig mit dem Verein weitergehe, je nachdem, wie sich die Gesellschaftsstruktur zukünftig verändere. Brück bekräftigte in diesem Zusammenhang noch einmal seine Bereitschaft über alle Dinge mit den Mitgliedern zu diskutieren.

 

Zur vielleicht fehlenden Körperlichkeit der Mannschaft in der vergangenen Saison:

Brück: „Qualität plus Körperlichkeit kostet Geld. Die Preise explodieren, die Schere zwischen großen und kleinen Clubs wird größer. Deshalb dürfe man auch nicht zu euphorisch in die Saison gehen. Es bleibe aber immer eine Frage des Geldes und Größe koste Geld.“

 

Zur personellen Ausstattung der Geschäftsstelle:

Brück: „Natürlich wäre es schön, wenn man auch in das Personal der Geschäftsstelle weiter investieren könnte, aber auch hier sind die Möglichkeiten begrenzt. Wir haben für die Verwaltung den zweitkleinsten Etat, sind aber im Sponsoring auf Platz sechs der Liga. Wichtig ist vor allem die Leistungsfähigkeit und Bereitschaft der Mitarbeiter alles für den Club zu geben – und das tun sie.“

 

Zum Einbau einer LED-Leinwand und einem Würfel:

Bernd Schutzeigel (Prokurist): „Die LED-Bande für Werbung kommt, wir diskutieren auch über den Würfel und hoffen, Ende August dazu etwas sagen zu können.“

 

Zur Frage, ob man die diesjährige Schülermannschaft habe halten können:

Bernd Schnieder (1. Vorsitzender Young Roosters): „Bis auf einen Spieler werden wir die komplette Mannschaft halten können.“

 

Zur Frage, warum die Iserlohn Roosters am Tag von Spiel sechs eine Entschuldigung veröffentlicht haben, die sich auf die Beleidigung des Nürnberger Hauptsponsors Thomas Sabo bezog:

Brück: „Nach dem Zeigen des Banners und weiteren Vorfällen, der Zielscheibe bei ´Facebook`, nach der Beschädigung des Mannschaftsbusses war das Maß, was ich persönlich auch in Nürnberg nicht erleben möchte, erreicht. Es sind Dinge passiert, die im Sport nichts zu suchen haben. Ja, wir müssen ein paar ´Schweinereien` auf Lager haben, aber nicht so. Bei allen Diskussionen gilt es aber auch unsere Fankultur, unsere Emotionen zu bewahren. Ich bin froh und dankbar über das, was in unserem Stadion passiert. Dass man bei uns in die Halle gehen kann, ohne sich Sorgen um Leib und Gesundheit machen zu müssen, wird überall in der Region sehr positiv bewertet.“

 

 

 

Aktuelles