SCL Tigers – Iserlohn Roosters 2:1 n.V. (1:1/0:0/0:0/0:1)

Olten – Trotz einer über weite Strecken hervorragenden Leistung mussten sich die Iserlohn Roosters im ersten Turnierspiel des EHCO-Cups in Olten dem Schweizer NLA-Club aus Langnau mit 1:2 nach Verlängerung geschlagen geben. Insbesondere im letzten Drittel hatte das Pasanen-Team die Chance die Partie im Powerplay zu entscheiden – das aber gelang nicht.

Dass Dziurzynski ein schwer auszusprechender und zu schreibender Name ist, dürfte mittlerweile selbst dem letzten Roosters-Fan klar sein, dass man ihn aber gleich ganz streicht – war schon ein überraschendes Versehen. Passiert ist das den Schweizer Gastgebern aus Olten, die allen Turnier-Mannschaften eigene Jerseys zur Verfügung stellten, das von Dziurzynski aber schlicht vergessen hatten. So bekam der Neuzugang im ersten Turnierspiel ein Ersatztrikot mit der ´51`. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen gelang dem US-Amerikaner ein hervorragender Start ins Turnier, denn gleich die zweite Gelegenheit im Match nutzten die Roosters zur Führung. Fischers Puck kam über Button zu Down an den Außenrand des Bullykreises – 1:0 nach nur 43 Sekunden. Dieser frühe Treffer gab den Sauerländern sichtlich Selbstvertrauen, die in der eigenen Defensive sicher standen und im Angriff durch Blank (9.), Bassen (11.) und Friedrich vier Minuten vor dem Ende hervorragende Gelegenheiten zur 2:0-Führung hatten. Entweder vereitelte aber Langnaus Keeper Coaccio die Gelegenheiten oder das eigene Feintuning. Dass der Schweizer Nationalliga A-Ligist dennoch zum 1:1 kam, hatten sich die Sauerländer selbst zuzuschreiben. Zum einen schienen sie in den letzten fünf Minuten des ersten Drittels mehr und mehr von der eigenen Linie abzukommen, zum anderen führte ein Iserlohner Defensivfehler, als man die Scheibe nicht aus der eigenen Defensivzone herausbekam, zum 1:1 Ausgleich durch Shinnimin (17.).

Gelegenheiten produzierten beide Teams auch im laufstarken Mitteldrittel am Fließband. Dank der guten Leistungen beider Torhüter aber wollte sich das Match weder in die eine, noch die andere Richtung drehen lassen. Die beste Chance hatten die Eidgenossen, die 48 Sekunden vor Drittel-Ende, nach einem Moggi-Schuss aus kurzer Distanz, nur den Pfosten trafen. Vorher war das Chancenverhältnis ausgeglichen. Insbesondere die Neuzugänge Christopher Fischer und Troy Milam überzeugten mit hervorragenden Schüssen von der blauen Linie, von denen aber leider keiner den Weg ins gegnerische Gehäuse fand (25./27.). Neun Minuten vor dem Ende musste Kahle nach einem gegnerischen Stockschlag vom Eis, meldete sich zwar in der Drittelpause einsatzfähig zurück, wurde aber geschont.

So musste der Schlussabschnitt die Entscheidung bringen. Allerdings verpassten es die Sauerländer in einem frühen Überzahlspiel die Grundlage für einen ersten Turniererfolg zu legen. Nur drei Minuten später jubelten die Tigers. Shinnimin hatte die Scheibe zum zweiten Mal an diesem Abend über die Linie gebracht, aber die Unparteiischen gingen zu Recht zum Videobeweis. Der zeigte eine kleine, aber feine Kickbewegung hin zur Scheibe, so dass es weiterhin beim Unentschieden blieb. 151 Sekunden vor dem Ende saßen Haas und Nüssli auf der Strafbank der Tigers. 45 Sekunden hatten die Roosters Zeit in doppelter Überzahl den Siegtreffer zu verbuchen, mangels bislang trainiertem Powerplay verstrich auch diese Gelegenheit ungenutzt. Einzig ein verdeckter Schuss von Milam sorgte wirklich für Gefahr.

Im der anschließenden Overtime – zum ersten Mal nach dem neuen Modus ´3 vs 3` ausgetragen – kassierten die Sauerländer nach 129 den entscheidenden Gegentreffer. Haas passte die Scheibe von der Bande an den hoch stehenden Chiriayev, der ungedeckt zum Sieg traf.

Ashton Rome musste gut sieben Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit nach einem Open Ice-Hit vom Eis, konnte das linke Bein nicht mehr belasten. Eine genaue Diagnose gibt es noch nicht.

Die Statistik:

Roosters: Lange – Pikkarainen, Milam; Button, Fischer; Orendorz, Périard; Shevyrin – Jaspers, Caporusso, Dziurzynski; Friedrich, Blank, Bettahar; Bassen, Ross, Kahle

Schiedsrichter: Staudenmann (SUI), Vinnerborg (SWE)

Tore: 0:1 (00:43) Down (Fischer, Button), 1:1 (17:13) Shinnimin (Koistinen, Didomenico), 2:1 (62:09) Chiriayev (Haas)

Strafen: Tigers: 10; Roosters: 6

Zuschauer: 544

Die bisherigen Turnier-Ergebnisse:

Grizzlys Wolfsburg – Servette Genf 4:2

Servette Genf – Krefeld Pinguine 6:3

SCL Tigers – Iserlohn Roosters 2:1 n.V.