Iserlohn – Es ist schon ein Stück weit Entspannung zu sehen in den Gesichtern von Spielern, Trainern und Manager Karsten Mende. Nach vier Siegen aus den letzten fünf Spielen und dem ersten Sechs-Punkte-Wochenende haben die Roosters ein wenig Glauben an sich zurückgewonnen. Der durchwachsene Saisonstart ist nicht vergessen, alle Herausforderungen noch lange nicht bestanden, aber der Anfang ist gemacht. „Wir haben unsere Defensiv-Struktur gefunden und ich glaube auch, dass die Jungs unserem Weg jetzt Vertrauen entgegenbringen werden“, sagt Cheftrainer Jari Pasanen. Es hat immer gedauert, mal mehr mal weniger, je nachdem, wie viele Freigeister dem ´strukturierten Roosterskonzept` im eigenen Kader entgegen gearbeitet haben. „Das ist ein Prozess, den die Jungs gar nicht absichtlich machen. Sie haben es noch nie so gespielt. Dass jeder einfach nur seine Aufgabe erfüllen muss, ohne spielerisch zu glänzen, ist nicht obligatorisch. Wir aber werden dadurch in die Lage versetzt erfolgreich zu sein“, erklärt der Finne weiter.
Daran wird gearbeitet, auch morgen. Wenn die Roosters im ersten Wochenspiel der Liga in eigener Halle die Eisbären aus Berlin empfangen (19:30 Uhr/Eissporthalle am Seilersee), dann wird der beschriebene Weg taktisch fortgesetzt. „Wir spielen das gleiche System wie in den letzten Jahren, mit leichten Anpassungen für den Gegner“, so Pasanen. Und das, was die Eisbären in der Waldstadt zeigen werden, dürfte ebenfalls größtenteils bekannt sind. „Sie haben natürlich neue Leute integriert, bestimmte Dinge verändert, letztlich aber ist es das altbekannte Eisbären-Spiel.“ Dazu gesellt sich allerdings ein neuer Aspekt, der für die Roosters von leider nur zu bekannter Größe ist: Berlins neuer Stürmer-Star Nick Petersen, der Ex-Rooster, der sich nach einem XXL-Club sehnte. Gemeinsam mit Brent Raedeke, der ebenfalls am Seilersee spielte, führt er die DEL-Topscorer-Liste mit 15 Punkten an. Neun Treffer hat Petersen bislang für das Team von Ex-Bundestrainer Uwe Krupp geschossen, sechs weitere Tore vorbereitet. „Das wird natürlich ein besonderes Spiel für mich. Ich freue mich darauf, gegen die alten Kollegen zu spielen. Iserlohn hat eine gute Mannschaft, aber wir wollen dort die Punkte holen“, lässt sich Petersen vor dem Match zitieren. Die Eisbären werden mit dem gleichen Team nach Iserlohn reisen und das Match bestreiten wie am vergangenen Wochenende, als man unter anderem beim Liganeuling aus Bremerhaven eine 1:3-Niederlage kassierte. Marcel Noebels, Florian Busch und Laurin Braun fehlen verletzt.
Dennoch gilt für die Sauerländer, sich weniger um die Rahmenbedingungen als um sich selbst zu kümmern. Und das wollen sie tun. „Wir haben doch immer noch genug mit uns zu tun, müssen unser Konzept weiter verfestigen und dürfen uns nicht am Gegner orientieren“, unterstreicht Mathias Lange, der auch morgen gegen den Rekordmeister zwischen den Pfosten stehen wird. Sonstige Umstellungen sind nicht geplant. „Es gibt keinen Grund eine Mannschaft zu verändern, die zwei Mal in Folge gewonnen hat“, unterstreicht Pasanen. Damit wird es für Noureddine Bettahar und Ashton Rome keine Rückkehr in die Mannschaft geben. Rome nimmt derzeit eine Woche Auszeit, um nach seinen Knieproblemen an seiner Fitness zu arbeiten. Einige weitere Spieler sind angeschlagen, Details aber werden nicht verraten. Das Ziel bleibt: Mit möglichst vielen Punkten wollen die Roosters die Nationalmannschaftspause erreichen, um sich dort die notwendige Gesundheit und Kondition für die dann anstehenden vier ganz heißen Saisonmonate zu holen.