ERC Ingolstadt – Iserlohn Roosters 3:2 (1:1/1:1/1:0)
Ingolstadt – Wieder eine Leistungssteigerung, wieder ein gutes Spiel, aber erneut belohnen sich die Sauerländer nicht auf fremdem Eis. Ein einziger kleiner Zuordnungsfehler im Schlussabschnitt lässt die Panther jubeln. Das Pasanen-Team hätte mehr verdient.
Dieser Auftakt war ungewohnt. Statt den für gewöhnlich aggressiv forcheckenden Panthern gehörten den Iserlohn Roosters die ersten zehn Minuten der Partie. Klug abwartend wagte der IEC Angriff auf Angriff mehr, hatte das Match unter Kontrolle und war auf dem Weg zur verdienten Führung als bei einem Angriff der Ingolstädter plötzlich die Scheibe im Slot vor Pickard liegen blieb, er den Puck zwar frei liegen sah, aber nicht zur Scheibe gelangen konnte. Gleich zwei Iserlohner achteten nicht auf den Puck, sondern nur auf ihre Gegenspieler, so dass Buck aus zwei Metern die Führung verbuchen konnte (9.). Damit war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt, die Roosters, nach sechs Siegen aus den letzten acht Spielen, arbeiteten aber konzentriert weiter. Dann die 13. Minute: Down versuchte einen Angriff aufzubauen, als Wagner ihn aus voller Wucht nahe der Bande checkte. Beide Spieler rasselten mit den Helmen ineinander, zogen sich Platzwunden zu, mussten gestützt in die Kabinen gebracht werden. Aus dem anschließenden Powerplay hätten die Roosters mit Spielmacher Down sicherlich mehr machen können, verbuchten aber zumindest das 1:1, als Rallo einen Pikkarainen-Schuss unhaltbar für Pielmeier abfälschte. Anschließend agierten die Oberbayern deutlich offensiver, letztlich aber blieb es bis zum Schluss ein ausgeglichenes erstes Drittel.
Der Wiederbeginn spektakulär: Nur 38 Sekunden gespielt, genialer Angriff der Roosters über die halblinke Seite – Schuss Bassen, Tor. Zum ersten Mal an diesem Abend gingen die Sauerländer in Führung, die allerdings in einer weiterhin ausgeglichenen Partie nur 203 Sekunden Bestand hatte. Nach einem kleinen Fehler in der neutralen Zone, die Roosters hatten nicht die taktisch von Cheftrainer Pasanen gewünschten drei Spieler im Rückwärtsgang, verloren die Blau-Weißen vor dem eigenen Tor erneut die Scheibe aus den Augen, die zuletzt von Irmen berührt, zum 2:2 ins Tor ging (25.). Zwischendrin hatte Dziurzynski die Latte getroffen, der anschließende Videobeweis zeigte aber deutlich, dass die Scheibe nicht im Tor war. Der Rest des Mittelabschnitts abwechslungsreich und spannend mit Gelegenheiten auf beiden Seiten. Blaine Downs Ausfall, der zwar allein in die Roosterskabine zurückgekehrt war, kompensierten seine Mitspieler hervorragend, insbesondere auch Denis Shevyrin wuchs über sich hinaus, machte sein bestes Saisonspiel. Aber auch alle spielten gut, sehr organisiert, mit und ohne Scheibe.
Das war auch im Schlussabschnitt keinen Deut anders. Angriff auf Angriff brachten die Iserlohner in die Verteidigungszone der Panther, dominierten den Gegner gelegentlich, aber es fehlte die hundertprozentige Gelegenheit, der eine geniale Abschluss. Das sollte sich rächen. Sieben Minuten vor dem Ende stimmte die Zuordnung im Iserlohner Drittel nicht, Bassen und Jones waren vorher in der Zone der Panther zusammengestoßen, mussten hinterherlaufen. So brachte Köppchen die Scheibe hinter das Tor, Pass auf den frei stehenden Buck – 3:2 Ingolstadt. Ärgerlich! Solche Fehler hatten die Sauerländer im ganzen Spiel nicht gemacht. Aufholen aber gelang nicht. Chet Pickard ging etwas mehr als 60 Sekunden vor dem Ende vom Eis, aber seinem Team gelang es nicht mehr ein Bully, eine Auszeit oder eine Torchance zu erzwingen. So verlieren die Sauerländer ein Spiel in dem sie sich einfach für eine gute Leistung nicht belohnt haben.
Die Statistik:
ERC: Pielmeier – Schopper, Köppchen; McNeill, Kohl;Salcido, Wagner – Buchwieser, Jacques, Elsner; Buck, Oppenheimer, Irmen; Taticek, Greilinger, Pohl; Boyce, Kiefersauer, Friesen
Roosters: Pickard – Milam, Périard; Fischer, Button; Larsson, Pikkarainen, Orendorz – Down, Rallo, Wruck; Jaspers, Jones, Bassen; Dziurzynski, Kahle, Ross; Friesrich, Shevyrin, Blank
Schiedsrichter: Piechaczek (Landsberg), Gossmann (Pfaffenhofen)
Tore: 1:0 (08:33) Buck (Oppenheimer, Kohl), 1:1 (14:22) Rallo (Pikkarainen, Wruck/5:4), 1:2 (20:38) Bassen (Jaspers, Milam), 2:2 (24:01) Irmen (Buck), 3:2 (53:16) Buck (Köppchen)
Strafen: ERC: 6 + 5 + 10 (Irmen) + Spieldauer (Wagner); Roosters: 6 + 10 (Ross)
Zuschauer: 3.025