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27. Okt 2016

Roosters@Nürnberg!

Ingolstadt – Es war ein Moment, in Zeitlupe festgehalten von den Fernsehkameras, der einem das Blut in den Adern gefrieren lassen kann. Ingolstadts Fabio Wagner checkt Roosters-Stürmer Blaine Down. Der Ex-Straubinger Down hat die Augen auf die Scheibe vor ihm gerichtet, sieht den Angreifer spät oder gar nicht. So prallen beide Spieler mit den Visieren an ihren Helmen frontal zusammen, brechen auf dem Eis zusammen, bleiben benommen liegen. Down muss mit sechs Stichen an einer Stirn-Wunde genäht werden, aber glücklicherweise nicht ins Krankenhaus. Trotzdem bleibt abzuwarten, ob dieser heftige Zusammenstoß Folgen in Form einer Gehirnerschütterung haben wird. Und gerade in diesem Punkt sind die Sauerländer bekanntlich in der Vergangenheit arg gebeutelt. Ex-Stürmerstar Brad Tapper musste seine Karriere nach einer Gehirnerschütterung beenden, andere wie Jeff Giuliano entwickelten sogar schwere Depressionen. „Kopfverletzungen gleich welcher Art sind in unserem Sport das größte Problem, niemand kann bei Blaine genau abschätzen, was dieser Check auslösen wird. Die Wunde kann genäht werden, der Rest dauert im schlimmsten Fall Wochen“, sagt Cheftrainer Jari Pasanen.

Ob Down morgen Abend beim zweiten Match der Roosters-Bayerntour in Nürnberg bei den Ice Tigers (19:30 Uhr) spielen kann, wird sich erst kurz vor dem Spiel beim Aufwärmen entscheiden, ein Risiko wird niemand eingehen. Im schlimmsten Fall wird also der Kader um noch einen Spieler kleiner. Das hat in Ingolstadt einer guten Leistung am Mittwochabend keinen Abbruch getan. Die Sauerländer machten ein richtig gutes Match, dominierten den Gegner in Phasen der Partie, fuhren aber, wie schon zuvor in Mannheim, nicht den verdienten Ertrag ein. Der Grund waren teils taktische Fehler, meist im Spiel ohne die Scheibe, kleine Faux-Pas von einzelnen. „Wir müssen bei so guten Mannschaften wie Ingolstadt ein hundertprozentig gutes und konzentriertes Match spielen, wollen wir die Punkte mit nach Hause nehmen. Das gilt vor allem im Spiel ohne die Scheibe. Solche Fehler, so dachte ich, hätten wir abgestellt, aber das ist offensichtlich noch nicht so“, ärgert sich der Coach. Boris Blank kann’s nur unterstreichen. „Wir können viel über die positiven Momente reden, aber das ist alles unwichtig. Wir müssen die Fehler abstellen!“ Positive Seiten gab es natürlich auch. Spieler wie Chad Bassen oder Marko Friedrich spielen in diesen Tagen am oberen Limit ihrer derzeitigen Leistungsfähigkeit, Chet Pickard ist in der Saison angekommen, der Fitnesszustand der gesamten Mannschaft wird immer besser.

In Nürnberg, einer Mannschaft, die ihre Gegner gern unter besonderen Druck setzt, im Drittel des Gegners Powerplay-Hockey mit ´Fünf-gegen-Fünf` spielt, Schüsse am Fließband von der blauen Linie produziert, hatten die Sauerländer in den letzten Jahren vor allem Auswärts viele Probleme.  „Nürnberg wird uns von Anfang an unter Druck setzen, da müssen wir unser strukturiert kluges Eishockey spielen, ansonsten werden wir Probleme bekommen“, ergänzt Pasanen, der über die genaue Aufstellung erst kurz vor dem Spiel entscheiden wird.

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