Iserlohn Roosters – Adler Mannheim 1:2 (1:1/0:0/0:1)
Iserlohn – Ohne den erkrankten Jones zeigten die grippegeschwächten Iserlohn Roosters gegen den Meisterschafts-Mitfavoriten aus Mannheim zwar erneut ein gutes Spiel, mussten sich aber am Ende dennoch geschlagen geben. Im letzten Drittel ließen bei den angeschlagenen Sauerländern die Kräfte nach, so verdienten sich die Adler den ersten ´Dreier` seit März 2011 am Seilersee.
Vier der letzten sechs Heimspiele haben die Roosters am Seilersee nach Verlängerung oder Penaltyschießen gegen Mannheim zuletzt verloren, auch deshalb wollte das Pasanen-Team an diesem Abend früh Akzente setzen, Mannheim, das zuletzt zwei Spiele in Folge verloren hatte, rasch unter Druck setzen. Das gelang! Schon nach 138 Sekunden zappelte der Puck zum ersten Mal im Netz hinter Dennis Endras. Friedrich und Caporusso brachten die Scheibe in die Mitte, wo Jaspers ungedeckt einschießen konnte. Es war die erste Führung der Sauerländer im ersten Drittel seit dem ersten Saisonheimspiel gegen Nürnberg. Exakt 140 Sekunden später aber folgte der Ausgleich. Dziurzynski saß wegen eines Hakens auf der Strafbank, als Adler-Neuzugang Adam zum Ausgleich traf (5.). Schon zu diesem Zeitpunkt zeigten beide Mannschaften eine hervorragende Partie, temporeich, aggressiv, körperlich hart geführt. Auch wenn keine weiteren Treffer fielen, Downs Unterzahlkonter (11.) und MacMurchys Pfostenkracher (18.) hätten weiteren Jubel von den Rängen verdient gehabt. Am Ende hatten die Adler zwar deutlich mehr Schüsse auf das Iserlohner Tor, die Roosters aber zeigten ihr bislang bestes Drittel sei dem Ende der Nationalmannschaftspause.
Daran knüpften die Sauerländer auch nach der ersten Drittelpause an. Rallo hatte nur Sekunden nach Wiederbeginn die erste Iserlohner Gelegenheit und auch körperlich blieb der IEC mit heftigen, aber fairen Checks auf dem Eis präsent. Das war auch in der 24. Minute so. Blank zieht zum Tor, wird im Abschluss mit einem Haken gestört. Die Unparteiischen entscheiden auf Strafe wegen Haltens und Penalty, den Blank trotz seiner Rückhandaktion nicht am deutschen Nationalkeeper Dennis Endras vorbei im Tor unterbringen kann. Anschließend leisteten vor allem die Verteidigungsreihen Schwerstarbeit, verhinderten weitere hundertprozentige Gelegenheiten, das Spiel nicht mehr ganz so spektakulär. Zudem schafften es die Mannheimer die Blau-Weißen drei, viel Mal im Mitteldrittel in der eigenen Defensivzone einzuschnüren. Grund: der lange Wechsel. Gelang es den Roosters nicht schnell aus dem eigenen Drittel herauszukommen, blieben sie zwangsläufig zu lang auf dem Eis und das kostete Körner. Dennoch hielten die Waldstädter das Unentschieden, kamen in den Schlussminuten auch offensiv wieder besser ins Spiel, machten weiterhin ein gutes Spiel.
Würden die Kräfte reichen – war die meistgestellte Frage vor dem Schlussabschnitt. Fakt war, die Roosters wirkten unkonzentrierter, hatten immer wieder kleine Probleme mit der Scheibenkontrolle, ein Indiz dafür, dass die Erkältungen ihren Tribut fordern. Auch deshalb wirkte Adams Lattenkracher nach fünf Minuten als Warnschuss. Zwei Minuten später aber verhinderte Endras nach Bauerntrick Caporusso die Führung der Roosters (45.). Trotzdem wurde deutlich, das Pasanen-Team war nicht mehr in der Lage läuferisch das Tempo der Adler vollkommen mitzugehen. Diese Tatsache aber hatte nichts mit dem erneuten Führungstor der Gäste zu tun. Down leistete sich ein Beinstellen in der offensiven Zone, lange hielten die Roosters ihren Gegner anschließend in Unterzahl auf den Außenpositionen. Dann allerdings sieht Richmond den freistehenden Festerling, der zum 2:1 trifft – das zweite Powerplaytor der Adler an diesem Abend. Weil Dziurzynskis Chance die Einzige aus dem Spiel heraus blieb, hatten die Gastgeber kurz vor Schluss nur noch die Chance Keeper Pickard 1:58 Minute vor Ende vom Eis zu nehmen. Sie kämpften, rackerten, schnürten die Adler ein und belohnten sich dennoch nicht. So stand nach vier Ligaspielen nach der Pause die vierte Niederlage.
Die Statistik:
Roosters: Pickard – Milam, Périard; Fischer, Button; Larsson, Pikkarainen; Orendorz – Down, Rallo, Wruck; Dziurzynaski, Halischuk; Bassen, Blank, Ross; Jaspers, Friedrich, Caporusso
Adler: Endras – Akdag, Carle; Johnson, Bittner; Richmond, Reul; Nikolai Goc – Adam, Sparre, Kolarik; Marcel Goc, Ullmann, MacMurchy; Festerling, Wolf, Raedeke; Joudrey, Arendt, Kink
Schiedsrichter: Brill (Zweibrücken), Schukies (Herne)
Tore: 1:0 (02:18) Jaspers (Caporusso, Friedrich), 1:1 (4:38) Adam (Sparre, MacMurchy/5:4), 1:2 (50:28) Festerling (Richmond, Johnson/5:4)
Strafen: Roosters: 6; Adler: 6
Zuschauer: 4.135