ERC Ingolstadt – Iserlohn Roosters 4:3 (2:2/1:0/1:0)
Ingolstadt – Trotz eines guten Auswärtsspiels müssen sich die Iserlohn Roosters am Nachmittag in Ingolstadt mit 3:4 geschlagen geben. Nuancen trennten beide Teams, die Panther aber nutzten die kleinen Schwächen des IEC gnadenlos aus, gewannen einen Tick glücklich gegen die Waldstädter, die mehr verdient gehabt hätten.
In wichtigen Spielen müssen die besten Spieler die besten Spieler sein. Das konnte man nach Ende des ersten Abschnitts von Louie Caporusso behaupten. Der Kanadier hat seine Geschwindigkeit wiedergefunden, hatte deshalb die ersten beiden Chancen in einer starken Auftaktphase der Partie und die letzten beiden mit denen er seine Mannschaft dank eines ´Shorthanders` zurück ins Match brachte. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, hatten sich die Blau-Weißen selbst zuzuschreiben. Die starteten als klar besseres Team in die Partie waren lauffreudig, aggressiv und taktisch clever unterwegs. Deshalb verdienten sie sich Blanks Führungstreffer nach einem wunderschönen Zuspiel von Christopher Fischer. Es gelang nach einer der wenigen Offensivsituationen der Panther in der Partie. Jacques scheiterte am guten Chet Pickard, im Gegenzug war Ingolstadts Stürmer eben nicht nahe genug an Blank dran, der am linken Pfosten stehend einklinken konnte (7.). Nach 9:51 Minuten bekamen die Oberbayern ihre erste Strafe aufgebrummt und die Partie änderte sich von Grund auf. Mal wieder hatten die Roosters im Powerplay Probleme, Ingolstadt holte sich das Momentum und traf in zwei eigenen Überzahlsituationen später im Drittel dank Laliberte und Irmen zum 2:1. Das Match war gedreht, der Druck riesengroß. Als Dziurzynski 47 Sekunden vor Ende die nächste Strafe aufgebrummt bekam, war die Sorge groß, dass das 3:1 fallen würde, stattdessen kam der große Auftritt des schnellen Caporusso, der 19 Sekunden vor Ende zum 2:2-Ausgleich traf. Auch Jaspers und Périard machten in diesem Moment einen hervorragenden Job, verbuchten gemeinsam den dritten Unterzahltreffer der Saison.
Der Treffer gab der Partie die nächste Wende, denn mit Beginn des Mittelabschnitts war es erneut der IEC, der das Spiel mehr und mehr kontrollierte, sich die klar bessere Gelegenheiten herausgearbeitet hat. Halischuk und Jones hätten in der 24. Spielminute die Führung verbuchen können, Friedrich in der 25. Diese Serie setzte sich fast nahtlos fort. Einmal mehr aber schafften es die Roosters nicht, aus den sich bietenden Chancen auch Kapital zu schlagen. Das galt auch für Down und Blank (37.). Auf der anderen Seite haben die Ingolstädter im gesamten zweiten Abschnitt nur drei, vielleicht vier gefährliche Momente, die Pickard fast alle zu Nichte machen kann, bis auf einen. Da schließt Oppenheimer ungedeckt einen Konter der Panther zum 3:1 ab (37.). Ärgerlich!
Genauso ärgerlich wie Blair Jones´ Spieldauer nach 79 Sekunden im letzten Drittel. Mit ganz viel Speed checkt der Ex-NHLler im Ingolstädter Drittel, das Spielgeschehen hatte sich längst verlagert, einen Panther-Spieler an die Bande. Ob er dafür eine Spieldauer bekommen muss oder nicht, kann offen bleiben. Fakt ist, er leistet seiner Mannschaft abseits des Spielgeschehens einen Bärendienst, sorgt für eine fünf Minuten dauernde Unterzahl, die seine Mannschaft glücklicherweise übersteht. Kraft hat es dennoch gekostet, die den Sauerländern in der Schlussphase ein wenig fehlte, in der man einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen musste. Boyce hatte nach einem Konter auf 4:2 erhöht. Aber trotz allem blieb der IEC dran, rackerte, kämpfte und verbuchte 3:32 Minuten vor dem Ende durch Down noch einmal den Anschlusstreffer. 118 Sekunden vor dem Ende nimmt Pasanen Chet Pickard vom Eis, bringt den sechsten Feldspieler. Aber der erneute Ausgleich will nicht gelingen, weil die erneut gefährlich vor den Kasten gebrachten Scheiben nicht den Weg ins Tor fanden.
Die Statistik:
ERC: Timo Pielmeier – Kohl, McNeill; Friesen, Salcido; Köppchen, Schopper; Wagner – Buck, Oppenheimer, Laliberte; Taticek, Pohl, Greilinger; Boyce, Buchwieser, Irmen; Thomas Pielmeier, Elsner, Jacques
Roosters: Pickard – Fischer, Button; Larsson, Pikkarainen; Milam, Périard; Orendorz – Dziurzynski, Jones. Caporusso; Jaspers, Halischuk, Friedrich; Down, Kajle, Wruck; Bassen, Blank, Ross
Schiedsrichter: Haupt (Kempten), Rohatsch (Katzwalchen)
Tore: 0:1 (06:48) Blank (Milam), 1:1 (14:50) Laliberte (Buck, McNeill/5:4), 2:1 (16:50) Irmen (Boyce, Kohl/5:4), 2:2 (19:41) Caporusso (Périard, Jaspers/4:5), 3:2 (37:14) Oppenheimer (Buck, Laliberte), 4:2 (48:52) Boyce (Köppchen, Schopper), 4:3 (56:28) Down (Caporusso, Périard)
Strafen: ERC: 2; Roosters: 8 + 5 + 10 (Dziurzynski) + Spieldauer (Jones)
Zuschauer: 3.606