Iserlohn Roosters – ERC Ingolstadt 3:2 n.P. (0:0/2:1/0:1/0:0)
Iserlohn – „Oh, wie ist das schön!“ Diese Worte gesungen aus tausenden Kehlen am Seilersee hat man schon lange nicht mehr gehört. Die Fans feierten nach einem richtig guten Heimspiel ihren IEC für einen 3:2-Erfolg nach Penaltyschießen gegen den ERC Ingolstadt – nach diesem Wochenende war das verdient!
Beide Teams starteten weitab jeder Idealbesetzung in die Partie. Die Sauerländer verzichteten auf Jones und Halischuk, außerdem fehlten Pickard, Périard, Pikkarainen und Ross verletzungsbedingt und auch die Gäste aus Oberbayern mussten insgesamt sechs Leistungsträger angeschlagen oder erkrankt ersetzen. Während die Panther aber recht schnell ins Match fanden, taten sich die Roosters, wie schon am Freitag in Wolfsburg, schwer. Deshalb gehörten die Auftaktminuten den Gästen, die trotzdem keinen Weg fanden, an der sehr solide stehenden Iserlohner Deckung und am souverän spielenden Mathias Lange vorbei zu kommen. Ab der achten Spielminute avancierten die Roosters zur besseren Mannschaft auf dem Eis. In unveränderter Aufstellung angetreten, folgte Angriff auf Angriff in Richtung des Kastens von Ingolstadts Timo Pielmeier. Jaspers, Bassen und Shevyrin erarbeiteten sich Gelegenheiten, bevor der Rest des ersten Drittels ausgeglichen und ohne große Highlights zu Ende ging. Lange stoppte noch einen Konter der Schanzer, das gesamte Team verhinderte mit gutem Unterzahlspiel beim einzigen Powerplay der Gäste einen Rückstand. Und die Zuschauer: Die ließen sich vom Spiel ihrer Mannschaft mitreißen, verziehen auch die kleinen Fehler.
Drittel Nummer zwei war noch ein klein wenig besser. Und das nicht nur wegen des Führungstreffers nach 87 Sekunden. Nach einem Bullygewinn von Dziurzynski in Überzahl kam die Scheibe über Fischer zu Down, der sofort abzog. Bruchteile einer Sekunde später zappelte die Scheibe im Ingolstädter Tor. Und die Roosters arbeiteten weiter, agierten mit viel Tempo und Engagement, spielten Roostershockey, wie so oft in der vergangenen Saison. Die Belohnung – das 2:0. Wieder im Powerplay auf dem Eis brauchten die Sauerländer rund eine Minute bis zum ersten guten Angriff, den Button erneut mit einem Schlagschuss zum 2:0 abschloss. Danach erhöhten die Panther den Druck, stoppte Lange mehrere gute Angriffe, um doch noch einmal hinter sich greifen zu müssen. 2:38 Minuten vor dem Ende schoss Salcido von der blauen Linie, Taticek lenkte ab. Das aber zeigten erst die Bilder des Videobeweises, denn vor dem Tor hatte Svensson den Schläger auf Augenhöhe von Lange. Weil er aber den Puck nicht berührte, war der Treffer korrekt erzielt.
Mit einem Milam-Hammer in Überzahl, den Pielmeier in letzter Sekunde entschärfen konnte, begann der Schlussabschnitt (41.). In der Folge erhöhte der ERC den Druck, weil den Roosters, aufgrund des kleinen Kaders, langsam die Luft ein wenig ausging, hatte der Gegner deutlich mehr Spielanteile in der Zone des IEC. So war der Ausgleich letztlich eine Frage der Zeit, trotz guter Entlastungsangriffe. Darryl Boyce schoss, Lange war die Sicht verdeckt – 2:2 (51.). Anschließend hätten auch die Roosters noch einmal in Führung gehen können, zum Beispiel als Rallo drei Minuten vor dem Ende allein vor Pielmeier auftauchte, sein Schuss aber nicht den Weg ins Tor fand. So ging es in die Verlängerung, die von den Roosters erneut mit viel Tempo geführt, ohne Treffer auf der einen oder anderen Seite blieb. Das Penaltyschießen musste die Entscheidung bringen – und in dem traf nur Wruck für den IEC und damit zwei wichtige Punkte verbuchte.
Die Statistik:
Roosters: Lange – Milan, Button; Fischer, Orendorz; Larsson, Shevyrin – Down, Kahle, Wruck; Jaspers, Bettahar, Dziurzynski; Caporusso, Rallo, Bassen; Friedrich, Blank
ERC: T. Pielmeier – Kohl, Wagner; Friesen, McNeill; Köppchen, Salcido – Buchwieser, Elsner, Oppenheimer; Boyce, Jacques, Irmen; Taticek, Kiefersauer, Svensson; Th. Pielmeier, Schopper, Schütz
Schiedsrichter: Klein (Stuttgart), Köttstorfer (Rosenheim)
Tore: 1:0 (21:27) Down (Fischer, Blank/5:4), 2:0 (34:16) Button (Jaspers, Caporusso/5:4), 2:1 (37:22) Taticek (Kiefersauer, Salcido), 2:2 (50:06) Boyce (Friesen, Salcido); 3:2 (65:00) Wruck (PS)
PS: Taticek (an TW), Wruck (1:0), Köppchen (an TW), Down (an TW), Svensson (an TW)
Strafen: Roosters: 8; ERC: 6 + 10 (Kohl)
Zuschauer: 4.050