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03. Feb 2017

Trotz der Niederlage – das war ein tolles Spiel, Jungs!

Iserlohn Roosters – Adler Mannheim 3:4 (1:1/1:0/1:3)

Iserlohn – Drei Treffer in den letzten sechs Minuten kosteten die Iserlohn Roosters nach einem hervorragenden Defensivspiel gegen die Adler Mannheim drei mögliche Punkte. Bis zur 54. Minute führte das Team vom Seilersee mit 3:1, haderte dann aber mit Schiedsrichterentscheidungen. Alles in allem war es dennoch ein hervorragende Spiel , das 600. von Kapitän Jason Jaspers, das an diesem Abend mehr verdient gehabt hätte.

Der Applaus nach den ersten zwanzig Minuten war lang und anhaltend. Nach diesem Start waren die Fans am Seilersee hoch zufrieden mit dem Match ihrer Mannschaft. Trotz der Rumpftruppe die Cheftrainer Jari Pasanen aufs Eis schicken musste, Pikkarainen, Fischer, Friedrich und Ross fehlten verletzungsbedingt, zeigte das Team eine konzentrierte Leistung, agierte mit einem echten Topteam der Liga auf Augenhöhe. Schon in der 6. Spielminute erarbeiteten sich die Blau-Weißen die erste herausragende Gelegenheit, als Milam an Adler-Goalie Endras scheiterte. Drei Minuten später traf Kolarik mit seinem Direktschuss nur den Pfosten des Iserlohner Tores, bevor Wruck den Seilersee zum ersten Mal jubeln ließ. Nach schöner Vorarbeit von Rallo stand der Deutsch-Kanadier völlig frei vor dem Tor der Gäste, ließ sich diese Chance nicht nehmen (9.). Nach etwas mehr als 16 Minuten kassierte Blank eine Strafe. Plachta nahm im anschließenden Powerplay Maß, hämmerte den Puck ins Iserlohner Tor. Weil der von Orendorz abgefälscht wurde, hatte Lange keine Chance – der Ausgleich.

Zu Beginn des Mittelabschnitts taten sich die Gäste schwer. Mannheim brauchte ein paar Minuten, um gegen die erneut gut stehenden Sauerländer die ersten Akzente zu setzen. Die beste Möglichkeit aber hatte das Pasanen-Team, das mit Caporusso vor dem Tor von Endras auftauchte, aber nur den Pfosten traf. Wieder zeigte die Mannschaft, lautstark angefeuert von den Fans auf den Rängen, keine Schwächen in der Defensive, erarbeitete sich zwei Überzahlspiele und nutze das zweite Powerplay zum 2:1 (35.). Button feuerte einen Schuss halbhoch in Richtung des Mannheimer Gehäuses, als Sekundenbruchteile später die Scheibe den Torrahmen touchierte, Caporusso am schnellsten reagierte und den Puck im Tor unterbringen konnte. Eine spannende Szene aber hatte das zweite Drittel noch zu bieten. Die Roosters waren noch einmal in Überzahl auf dem Eis, als Down sich einen Fehlpass leistete, Mannheim zum Konter ansetzte, an dessen Ende Plachta die Scheibe über die Linie brachte. Das vermeintliche 2:2, 42 Sekunden vor dem Ende. Diesen Treffer aber erkannten die Schiedsrichter nicht an. Grund: Lange hatte die Scheibe am Boden liegend zwischen Fanghand und Schoner gefangen. Plachta ging mit dem Schläger ran, traf die Scheibe aber auch Lange, der angeschlagen behandelt werden musste, anschließend aber weiterspielen konnte.

Auch im Schlussabschnitt blieben die Sauerländer mutig. Zwar schafften es die Waldstädter nicht, das erste Überzahlspiel nach einer MacMurchy-Strafe zu nutzen, kurz darauf aber hatte Dziurzynski seinen Moment in diesem Spiel. Sein Check in der neutralen Zone gegen Ullmann bringt die Roosters in Scheibenbesitz, Bassen startet über die halbrechte Seite durch, schießt, Endras kann die Scheibe nicht festhalten, so dass Dziurzynski den Rebound abstaubt und über die Linie bringt (44.). Im weiteren Verlauf der Kampf der Mannschaft aufopferungsvoll. Minute um Minute rackern die Roosters die Zeit von der Uhr, Mannheim drückt, immer wieder wählen die Sauerländer das Icing als Ausweg. 6:30 Minuten vor dem Ende stibitzt Caporusso nach einem Mannheimer Missverständnis die Scheibe, scheitert aber an Endras. 30 Sekunden später war der Anschlusstreffer da. Nach einem Ausrutscher von Shevyrin stimmt die Abstimmung in der Iserlohner Defensive nicht. Akdag leistet die Vorarbeit, kickte die Scheibe mit dem Schlittschuh zu Sparre, der abschließt. Anschließend unendlich lang dauernde Diskussionen mit Schiedsrichtern, die zuerst den Treffer aberkannten, dann wegen angeblich falscher Informationen doch geben. Eine genaue Aufklärung gab es nicht Fakt ist: Akdag kickte die Scheibe mit dem Schlittschuh zu Sparre. Dabei hat er aber einen gebrochenen Schläger in der Hand. Eigentlich hätte der Treffer nicht zählen dürfen, Akdag muss für zwei Minuten auf die Strafbank. Kurz danach kassierte Down eine Strafe wegen Beinstellens, das anschließende Stockschlagen gegen Dziurzynski beim folgenden Unterzahlkonter aber wurde übersehen. So kam, was kommen musste. Mannheim drückte und traf 19 Sekunden vor Ende der Strafe durch Festerling zum 3:3-Ausgleich (57.). Der Schock des Ausgleichs, auch in Anbetracht der Ereignisse brachte das Team vom Seilersee aus dem Konzept. So stimmte nach dem Anspiel erneut die Zuordnung nicht, so dass die Adler 15 Sekunden nach dem Ausgleich zum 4:3 treffen konnten. Wieder hatten die Mannheimer ein Spiel gedreht, gewannen auch die vierte Begegnung gegen den IEC in dieser Saison. Der Gewinner der Herzen aber hieß an diesem Abend: Iserlohn Roosters.

 

Die Statistik:

Roosters: Lange – Périard, Button; Larsson, Orendorz; Milam, Shevyrin, Bettahar – Down, Caporusso, Wruck; Jaspers, Rallo, Blank; Bassen, Kahle, Dziurzynski

Adler: Endras – Coliacovo, Akdag; Johnson, Bittner; Richmond, Reul; N. Goc – Joudrey, Höfflin, Kink; Adam, Ullmann, Kolarik; Festerling, Wolf, Sparre; Raedeke, Plachta, MacMurchy

Schiedsrichter: Krawinkel (Moers), Rohatsch (Lindau)

Tore: 1:0 (08:47) Wruck (Rallo, Jaspers), 1:1 (17:31) Plachta (Richmond, Festerling/5:4), 2:1 (35:25) Caporusso (Button, Jaspers/5:4), 3:1 (43:59) Dziurzynski (Button), 3:2 (53:59) Sparre (Akdag), 3:3 (57:33) Festerling (Plachta/5:4), 3:4 (57:48) Adam (MacMurchy)

Strafen: Roosters: 10; Adler: 8

Zuschauer: 4.752

 

 

 

 

 

 

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