Grizzlys Wolfsburg – Iserlohn Roosters 4:2 (0:1/1:1/3:0)
Wolfsburg – Im Schlussdrittel, als der Rumpfmannschaft vom Seilersee die Kräfte schwanden, drehten die Grizzlys die Partie. Engagement und Einsatzbereitschaft der Sauerländer waren dennoch einmal mehr bemerkenswert. In Berlin geht es jetzt am Sonntag zum letzten Match der Saison, hoffentlich mit einer ähnlich guten Leistung, allerdings ohne die kleinen Fehler des Teams vom Seilersee.
Ob Playoff-Chance oder nicht. Die Roosters konnten gar nicht anders, als in einem weitgehend körperlosen ersten Drittel dort weiterzumachen, wo sie in Nürnberg aufgehört hatten. Läuferisch stark mit viel Übersicht agierte das Pasanen-Team, überstand eine frühe Wolfsburger Chance nach nur 21 Sekunden, fand anschließend ins Match und agierte souverän und auf Augenhöhe. Erst ein Check Dziurzynskis an der Bande gegen Likens, den die Schiedsrichter mit einer Spieldauer ahndeten, brachte etwas mehr Unruhe ins Match. Wolfsburg hatte fünf Minuten Powerplay, allerdings zeigte der Vizemeister Nerven. Fast zu einfach brachten die Sauerländer Sekunde um Sekunde von der Strafzeitenuhr, scheiterten mit dem ersten Konter und trafen beim Zweiten. Rallo ließ Felix Brückmann in einer 2:1-Situation von halbrechts keine Chance. Gerade als die Roosters wieder komplett waren, war der Arm der Unparteiischen ein zweites Mal oben, diesmal musste Caporusso wegen vermeintlichen Stockschlags raus. Auch diese Hinausstellung überstanden die Roosters schadlos, wussten aber auch mit ihrem ersten Powerplay des Abends kurz vor Drittelende wenig anzufangen. Defensiv hatte Chet Pickard alles im Griff.
Nach der Pause steigerten sich die Gastgeber, wollten die tonangebende Mannschaft sein, schafften das aber nur zwei, vielleicht drei Minuten. Anschließend kamen die Sauerländer wieder einfacher aus der eigenen Defensivzone und fanden die Lücken. So wie Kahle, der in der 25. Minute Blank vor dem Kasten Brückmanns in Szene setzte, der zum 2:0 traf. Anschließend brauchten die Niedersachsen ein paar Minuten, um sich wieder besser ins Match hineinzuarbeiten, kassierten eine Strafe, die die Blau-Weißen erneut nicht zu nutzen wussten und bekamen nach einem unglaublichen Fehler der Sauerländer in der Vorwärtsbewegung die Chance zum Anschlusstreffer, die sich der gerade von der Strafbank gekommene Brent Aubin nicht nehmen ließ. Zu tief aufgerückt standen fünf Iserlohner im Drittel der Grizzlys, spielte Ralle den Fehlpass an die blaue Linie. Die anschließende 2:1-Gelegenheit ließen sich die Wolfsburger nicht nehmen (37.).
Zu Beginn des letzten Drittels wollten die Wolfsburger erneut den ersten Akzent setzen, was wiederum nicht gelang. Auch eine frühe Iserlohner Unterzahl wussten die Gastgeber gegen das an diesem Abend hervorragend funktionierende Penaltykilling der Iserlohner nicht zu erzielen. Je länger das Drittel aber dauerte, umso mehr stand der IEC unter Druck, sorgten die vier konsequent eingesetzten Reihen von Pavel Gross für Unruhe im Roosters-Drittel. Nach einem Scheibenverlust kam dann, was kommen musste – ein Wurm-Schuss, den Pickard nicht halten konnte. Den Rebound schnappte sich Furchner zum 2:2-Ausgleich. Bettahar scheiterte etwas mehr als eine Minute später mit einem Alleingang an Brückmann. Anschließend unverkennbar: Die Kräfte der Roosters ließen Wechsel um Wechsel nach, immer weniger leicht schaffte es das Pasanen-Team sich aus der eigenen Zone zu befreien. So war Wolfsburgs dritter Treffer, erzielt durch Höhenleitner in der 52. Minute, nur eine Frage der Zeit. Dennoch gaben sich die Gäste nicht geschlagen hatten durch Bettahar, Rallo und Blank weitere Gelegenheiten. Am Ende reichte es dennoch nicht aus. 10 Sekunden vor Schluss traf Furchner zum 2:4 ins leere Tor und beendete einen Eishockeyabend, den man am Ergebnis nicht fest machen darf.
Die Statistik:
Wolfsburg: Brückmann – Wurm, Likens; Krupp, Sharrow; Dotzler, Dehner; Bina – Haskins, Furchner, Riefers; Voakes, Höhenleitner, Aubin; Dixon, Johnson, Karachun; Mulock, Seifert, Dibelka
Roosters: Pickard – Milam, Shevyrin; Larsson, Orendorz; Pikkarainen, Button – Down, Caporusso, Wruck; Jaspers, Rallo, Blank; Bassen, Kahle, Dziurzynski
Schiedsrichter: Aumüller (Planegg), Schütz (München)
Tore: 0:1 (11:39) Rallo (Shevyrin/4:5), 0:2 (24:19) Blank (Kahle, Orendorz), 1:2 (36:57) Aubin (Haskins), 2:2 (48:17) Furchner (Wurm, Haskins), 3:2 (51:44) Höhenleitner (Sharrow, Aubin), 4:2(59:50) Furchner (Voakes)
Strafen: Grizzlys: 4; Roosters: 4 + 5 + Spieldauer (Dziurzynski)
Zuschauer: 2.316