Iserlohn Roosters – EHC Red Bull München 3:6 (0:3/1:2/2:1)
Iserlohn – Die Iserlohn Roosters müssen weiter auf den ersten Heimsieg der neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) warten. Am Abend musste sich die Mannschaft vor 4273 Zuschauern am Seilersee aufgrund eigener Unzulänglichkeiten dem starken Deutschen Meister Red Bull München geschlagen geben. Erst im letzten Drittel brachte das Team sein Spiel aufs Eis.
An Effektivität kaum zu überbieten. Anders kann man das Spiel der Gäste aus der bayrischen Landeshauptstadt in den ersten Minuten gar nicht beschreiben. Aus fünf, vielleicht sechs guten Momenten machte das Team von Don Jackson gegen eben nicht perfekt verteidigende Roosters drei Treffer. Erst zauberte Kahun die Scheibe mit einem Traumpass zu Christensen, der allein am rechten Pfosten einschoss (2.), dann behinderten sich Larsson und Turnbull an der eigenen blauen Linie, verloren die Scheibe, München sagte ´Danke` mit Aucoin (11.). 100 Sekunden vor der ersten Pause konnte dann nach einem Iserlohner Scheibenverlust in der neutralen Zone Pinizzotto schießen – 0:3. Dazwischen lagen zwei Turn-Overs der Sauerländer, die genauso ungenutzt blieben wie zwei starke Überzahlspiele der Blau-Weißen. Obwohl die Scheibe hervorragend lief, fand das Pasanen-Team keinen Weg zum Anschlusstreffer. Leggio blieb ohne Gegentreffer, nicht weil der IEC keine Chancen hatte, sondern weil es mal wieder nicht gelang, den Puck über die Linie zu bringen.
Im Mittelabschnitt konzentrierten sich die Sauerländer intensiver darauf, hinten sicherer zu stehen. Das gelang deutlich besser als in den ersten 20 Minuten. Auch in der ersten Iserlohner Unterzahl der Partie präsentierte sich das Team sicher gegen den Meister. Zwei Situationen hatten die Roosters entschärft, als sie die Scheibe über Jaspers aus der eigenen Zone brachten. Bruchteile einer Sekunde später war Florek auf der rechten Außenbahn unterwegs, verlor allerdings den Halt, stürzte, spielte die Scheibe aber dennoch auf den in der Mitte mitgelaufenen Fischer. Zwar fand sein erster Abschlussversuch nicht den Weg ins Tor, dann aber von der Bande spielte der wiedergenesene Verteidiger den Puck an den Rücken Leggios, von wo der Puck zum 1:3 ins Tor ging (28.). Knapp vier Minuten später aber stellten die Münchener mit unglaublichen schnellem Kombinationsspiel den alten Zwischenstand wieder her. Down saß auf der Strafbank, als Wolf den vierten Treffer der Red Bulls verbuchen konnte (32.). Plötzlich war das Momentum wieder weg. München blieb anschließend die bessere Mannschaft, war in den Zweikämpfen agressiver, schnürrte die Waldstädter teils im eigenen Drittel ein. Mauer hätte dennoch nicht allein durchstarten dürfen, verbuchte mit seinem Schuss über Dahms Fanghand fünf Minuten vor Drittelende das 5:1. Red Bull strafte jeden Iserlohner Schnitzer gnadenlos ab.
Zu Beginn der letzten 20 Minuten aber ging noch einmal ein Ruck durch das Iserlohner Team. So wollten sich die Blau-Weißen nicht geschlagen geben, arbeiteten härter und münzten früh im Doppelpack zwei Chancen in Tore um. Erst überwand Florek nach einem Traumpass von Salmonsson Leggio, 109 Sekunden später fälschte Combs einen Schlagschuss von Schmidt unhaltbar zum 3:5 ab (42./44.). Anschließend mussten Costello und Brown auf die Strafbank, Dahm rettete unter anderem mit einem Wahnsinns-Save gegen Jaffray, so dass das Team vom Seilersee beide Unterzahlmomente überstand. Endlich waren die Roosters im Match, präsentierten ihrem Publikum das Spiel, das sich alle wünschten. Down, Weidner und Blank hatten weitere gute Gelegenheiten, zum Ausgleich aber reichte es nicht mehr. 1:45 Minute vor dem Ende nahm Pasanen Torhüter Dahm vom Eis, zog 53 Sekunden vor der Schlusssirene die Auszeit, Münchens Defensivarbeit aber ließ die Uhr herunterlaufen bis auf 12,5 Sekunden. Da landete die Scheibe, geschossen von Wolf, noch einmal im Iserlohner Tor.
Die Statistik:
Roosters: Dahm – Larsson, Orendorz; Schmidt, Bonsaksen; Fischer, Martinovic; Shevyrin – Turnbull, Costello, Combs; Jaspers, Salmonsson, Florek; Down, Brown, Bassen; Weidner, Friedrich, Blank.
Red Bull: Leggio – Kettemer, Boyle; Abeltshauser, Lauridsen; Joslin, Seidenberg, Button – Aucoin, Macek, Pinizzotto; Matsumoto, Jaffray, Wolf; Kahun, Christiansen, Mauer; Hager, Flaake, Kastner.
Schiedsrichter: Hurtik (Bad Nauheim), Schukies (Herne)
Tore: 0:1 (1:41) Christensen (Kahun, Mauer), 0:2 (10:33) Aucoin (Pinizzotto, Seidenberg), 0:3 (18:20) Pinizzotto (Macek, Kettemer), 1:3 (27:54) Fischer (Florek/4:5), 1:4 (31:39) Wolf (Matsumoto, Seidenberg/5:4), 1:5 (35:10) Mauer (Jaffray, Matsumoto), 2:5 (41:34) Florek (Salmonsson, Jaspers), 3:5 (43:23) Combs (Schmidt), 3:6 (59:47) Wolf (Jaffray, Joslin/EN)
Strafen: Roosters: 10; Red Bull: 8
Zuschauer: 4.273