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01. Jan 2018

Spieltag 38: Roosters @ Ice Tigers

Iserlohn / Nürnberg – Silvester und Neujahr sind keine Feste auf die sich ein Eishockeyprofi in seiner aktiven Zeit freuen darf. Partys sind verschoben auf das Ende der aktiven Zeit, damit muss man leben. Schon am Neujahrstag stand die Mannschaft wieder zum Training auf dem Eis, gleich anschließend ging es auf die weite Reise nach Nürnberg, wo die Blau-Weißen heute Abend bei den Ice Tigers auflaufen muss (19:30 Uhr/Arena Nürnberg). Vorbereitung ist gerade in diesen stressigen Tagen mit zehn Partien in 23 Tagen unglaublich wichtig. Noch eine englische Woche gilt es für die Sauerländer zu bestreiten, dann können alle Mannschaften wieder ein bisschen durchatmen, stehen zwei normale Ligawochen an, bevor es dann in den Endspurt vor der Olympiapause geht.

Blaine Down ist als einziger nicht mit nach Franken gereist. Der Stürmer, der am Samstagabend einen Puck in den Unterleib bekam, hat noch immer Schmerzen und deshalb auch nicht mittrainiert. Anders ist es dagegen bei Marko Friedrich. Der stand entgegen allen Erwartungen auf dem Eis, hatte nur wenig Probleme. „Ich kann jetzt noch nicht sagen, ob wir ihn tatsächlich einsetzen können, aber spätestens morgen nach dem Warm-Up wissen wir sicherlich mehr“, so Cheftrainer Rob Daum. Auch Friedrich ist mit in den Bus gestiegen. Auch alle anderen sind mit an Bord, haben den Stress der letzten Wochen bislang gut kompensieren können. Damit sind die Sauerländer im Gegensatz zu vielen anderen Mannschaften der Liga immer noch in einer positiven Personalsituation. „Wir sind sehr froh darüber, wissen aber auch, wie schnell sich die Situation ändern kann. Das haben wir ja in Krefeld gesehen.“

Stichwort Krefeld: Mit dem Match am Niederrhein war niemand zufrieden. Dagegen mit der Punkteausbeute sehr. Zwei Mal führten die Roosters, um im letzten Drittel plötzlich mit 2:4 hinten zu liegen und die erneute Wende zu schaffen. „Die Mannschaft hat für ihr Comeback ein Lob verdient. Man muss das Team für sein großes Kämpferherz loben. So ins Match zurückzukehren, ist bemerkenswert.“, unterstreicht Rob Daum. Auch Manager Karsten Mende wurde nach der Partie deutlich. „Nach dem 2:4 hätte ich nicht mehr gedacht, dass wir die Wende schaffen. Das ist bemerkenswert, sollten wir aber nicht so oft passieren lassen.“ Schmidts Schuss, Combs, dem eine Scheibe vor den Schlittschuh plumpste und Costello mit seinem genialen Alleingang, drehten dann bis in die Verlängerung hinein die Partie. Dennoch liefen die Roosters, mal wieder, zu wenig Schlittschuh, schienen über weite Strecken der Partie überhaupt nicht im Match, passten sich der Spielweise des Gegners zu sehr an. Hinzu kam das Glück der Pinguine, die zwei Mal aus dem Nichts trafen, als Lange die Sicht verdeckt war. Für ihn übrigens rutscht heute in Nürnberg Sebastian Dahm zwischen die Pfosten.

Über den Gegner muss man ohnehin keine großen Worte verlieren, die Herausforderung ist riesengroß. Nürnberg, da sind sich alle einig, ist das vielleicht beste Team in dieser Saison in der Deutschen Eishockey Liga. Immer und immer wieder findet die unglaublich ausgeglichene Mannschaft einen Weg, selbst nach deutlichstem Rückstand in Partien zurückzukommen. Insbesondere Neuzugang John Mitchell, ein Ex-NHL-Spieler, der lange für Colorado auf dem Eis stand, überzeugt derzeit auf ganzer Linie. Weil sich die Roosters traditionell mit der Spielweise der Gastgeber schwer tun, wird das erste Match des neuen Jahres zu einer ganz besonderen Herausforderung.

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