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04. Mrz 2018

Sieg nach Verlängerung

EHC Red Bull München – Iserlohn Roosters 3:4 n.V. (1:0/1:1/1:2)
München – Es war die Verlängerung, es war Marko Friedrich und es war ein schönes Tor, das den Sauerländern, die zu diesem Zeitpunkt bestmögliche Playoff-Ausgangssituation bescherte. Dank des Sieges in der Verlängerung treffen die Sauerländer jetzt mit Heimrecht in der 1. Playoff-Runde auf die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven.
Plan aufgegangen. Taktisch klug überzeugten die Gäste in einem anfangs mittelmäßigen Ligamatch mit mehr hochkarätigen Chance. Zwar hatte Red Bull München deutlich mehr Scheibenbesitz, verbrachte mehr Zeit im Iserlohner Drittel, aber eigentlich hätten die Sauerländer aufgrund ihrer Möglichkeiten führen müssen. Zwei Kontersituationen von Friedrich und Turnbull, dazu mehrere gute Schüsse und eine Kombination – die Roosters-Offensive lieferte ab und stand hinten solide. Viele Scheiben wurden geblockt, Räume eng gemacht. All das hätte ein torloses Remis verdient gehabt, doch ein einziger Fehler, 8,5 Sekunden vor Drittelende reichte, als die Rückwärtsbewegung nicht stimmte, Pinizzotto zu viel Platz hatte und Christensen in einer 3:2-Situation zur Führung traf. Damit lagen die Blau-Weißen hinten und mussten sich ärgern.
Dass galt auch nach dem zweiten Drittel, den erneut leisteten sich die Sauerländer einen Fehler in der eigenen Defensive und wurden dafür abgestraft. Silbermedaillen-Gewinner Yannic Seidenberg stoppte den Puck an der blauen Linie, die Roosters waren in der Vorwärtsbewegung, ließen Pinizzotto deshalb den Raum zum Schuss, den Dahm nicht stoppen konnte. Vorher hatten die Waldstädter den Ausgleich bejubelt, auch, wenn sie die Scheibe nicht selbst über die gegnerische Torlinie brachten. Das besorgte Aulie mit einem Eigentor, der Treffer wurde Marko Friedrich gutgeschrieben. Ansonsten überstand das Daum-Team zwei Unterzahlmomente und war insbesondere in den Schlussminuten die bessere und aggressivere Mannschaft.
Als die Sauerländer zum letzten Abschnitt zurückkehrten aufs Eis war allen klar, ein Niederlage würde auch den Verlust des Heimrechts in der ersten Playoff-Runde bedeuten. So mussten die Roosters etwas wagen, verpassten es aber in zwei frühen Überzahlspielen zumindest den Ausgleich zu erzielen. Unter anderem deshalb, weil sie viel zu wenig aufs gegnerische Tor schossen, blieb das Ergebnis unverändert – bis 11:08 Minuten vor dem Ende. Dann starteten die Roosters wieder einen dieser schnellen Angriffe, schnappte sich Camara die Scheibe in der eigenen Zone, passte auf Brown, der Fahrt aufnahm und den Ausgleich markierte.  Damit aber nicht genug, denn die Roosters arbeiteten weiter hart und bekamen dank Turnbulls Idee die nächste Chance. Er kurvte durchs Münchener Drittel, sah Camara frei, spielte den Pass – und der Neuzugang verbuchte vom Außenrand des linken Bullykreises seinen ersten Treffer. Danach folgte eine weitere Iserlohner Unterzahl und der Kampf um jeden Zentimeter Eis. Die Spannung stieg, erst recht als 3:27 Minuten vor dem Ende München einen Videobeweis zugesprochen bekam. Die Sauerländer hatten die Scheibe nicht aus der eigenen Zone bekommen, München drückte die Scheibe ins Kreuzeck, aber nicht über die Linie. Aber nur bis 80 Sekunden vor dem Ende, dann gelang München der Ausgleich zum 3:3. Das Spiel ging in die Verlängerung. Jetzt bereits war klar Bremerhaven würde der Gegner sein, offen war nur, in welcher Konstellation. Sieg bedeutete Heimrecht., Niederlage ein Auswärtsspiel. Es wurde das Heimrecht, da Friedrich zum 4:3-Sieg traf – zu diesem Zeitpunkt verdient, denn die Sauerländer hatten ein gutes letztes Drittel und eine hervorragende Overtime gespielt.
Die Statistik:
Red Bull: Reich – Button, Joslin; Abeltshauser, Seidenberg; Aulie, Boyle; Kettemer – Hager, Christensen, Wolf; Aucoin, Pinizzotto, Macek;  Kahun, Eder, Jaffray; Matsumoto, Kastner, Flaake
Roosters: Dahm – Larsson, Eklund; Orendorz, Schmidt; Fischer, Martinovic; Down, Brown, Camara; Jaspers, Turnbull, Combs; Weidner, Friedrich, Florek; Shevyrin, Costello, Salmonsson; Blank
Schiedsrichter: Hoppe (Bad Nauheim), Schütz (München)
Tore: 1:0 (19:52) Christensen (Kahun. Pinizzotto), 1:1 (20:56) Friedrich (Eklund, Florek), 1:1 (24:24) Pinizzotto (Flaake, Abeltshauser), 2:2 (48:52) Brown (Camara), 2:3 (51:22) Camara (Turnbull), 3:3 (58:40) Jaffray (Seidenberg/6:5/EN), 3:4 (64:11) Friedrich (Schmidt, Weidner/3:3)
Strafen: Red Bull: 6; Roosters: 8
Zuschauer: 6.142 (ausverkauft)

 

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