Fischtown Pinguins Bremerhaven – Iserlohn Roosters 4:3 n.V. (0:1/1:0/2:2/1:0)
Bremerhaven – Die Iserlohn Roosters standen in Bremerhaven kurz davor, sich doch noch einmal in Spiel 3 zu retten, doch trotz einer spielerischen und kämpferisch hervorragenden Leistung verlor das Team am Ende unglücklich gegen Bremerhaven in der ersten Overtime mit 3:4.
Wesentlich fokussierter und aggressiver als noch am Mittwoch starteten die Iserlohner in die Partie. Trotz einer Unterzahl in den ersten Minuten hatten die Sauerländer die erste Chance im Spiel. Mit einem Mann weniger auf dem Eis startete Brown einen Konter, aber wurde kurz vor dem Tor durch Bast noch entscheidend am Abschluss gehindert. Die Gäste blieben aber auch in der Folge das aktivere Team und nutzten dann auch endlich einmal eine Überzahl gegen Bremerhaven aus. Brown legte die Scheibe quer und Anthony Camara schoss den Puck direkt aus spitzem Winkel zur Führung in das Tor (6.). Das gab dem Team von Trainer Rob Daum zusätzlich Selbstvertrauen, was man auch an der Körpersprache der Spieler erkennen konnte. Es wurde kein Zweikampf gescheut und gleichzeitig hielt sich die Mannschaft an der taktischen Ausrichtung, durch einen Stürmer an der blauen Linie keine Kontermöglichkeiten der Hausherren zuzulassen. Selbst in Unterzahl ließen die Iserlohner nichts anbrennen und waren immer dicht am Mann oder mit einem Schläger dazwischen. Zwar versuchten die Bremerhavener Verteidiger es das eine oder andere Mal aus der Distanz, doch entweder Sebastian Dahm oder ein Abwehrspieler der Roosters wehrten die Schüsse ab. Auf der anderen Seite hielt Pöpperle glänzend gegen Brown, Weidner und zweimal Turnbull in Überzahl. Die Führung für die Sauerländer nach 20 Minuten ging somit in Ordnung.
Der Mittelabschnitt begann dann furios. Bereits nach 30 Sekunden tauchte Friedrich plötzlich vor dem Bremerhavener Gehäuse auf, doch sein Schuss verfehlte den Kasten. In der 22. Minute waren es dann gleich drei Roosters, die sich auf einen Verteidigers der Bremerhavener zubewegten, aber weder Combs, noch Turnbull fanden den Weg zum Tor. Kurz darauf die nächste Großchance der Gäste. Costellos Schuss ließ Pöpperle nach vorne abprallen, doch Shevyrin unter Bedrängnis brachte den Puck nicht im leeren Tor unter. Der Ausgleich fiel dann wie aus dem Nichts. Die Pinguins spielten die Scheibe einfach mal Richtung Tor, sorgten für ordentlich Verkehr vor Sebastian Dahm und im Gewühl fand Newbury den Puck am schnellsten und netzte ihn zum 1:1 ein (24.). Jetzt begann eine Drangphase der Hausherren, die begünstigt wurde durch zahlreiche Strafen der Sauerländer. Camara, Larsson und Dahm leisteten sich drei Strafen kurz hintereinander, so dass die Roosters fast vier Minuten mit Drei gegen Fünf überstehen mussten. Mit viel Glück und großem Kampf gelang dies auch. Kurz vor dem Ende hatten dann die Iserlohner sogar noch die große Chance zur Führung, als Down und Camara alleine auf Pöpperle zusteuerten, aber im Abschluss nicht die Nerven behielten. Somit ging es, wie schon in Spiel 1, nach 40 Minuten mit 1:1 in die Kabine.
Das erste Ausrufezeichen im letzten Drittel setzte Jensen mit einem flachen Schlagschuss, der knapp das Iserlohner Tor verfehlte. Dann aber überschlugen sich die Ereignisse. Erst brachte erneut Camara fast mit einer Kopie des ersten Treffers, seine Farben erneut in Überzahl in Front (47.). Die Führung hielt aber keine zwei Minuten. Owens versenkte seinen Schuss in die rechte obere Ecke zum Ausgleich (48.). Und es kam noch bitterer für die Roosters. Nach einer schönen Kombination über drei Stationen schloss Schwartz einen Diagonalpass direkt zum 3:2 für die Gastgeber ab (55.). Doch Iserlohn fightete zurück. Turnbull nahm sich ein Herz und lief mit der Scheibe über die halbe Fläche und überwand Pöpperle mit einem Schuss in die lange Ecke – das 3:3 (56.). Sekunden vor dem Ende hatten dann die Roosters noch einmal Glück, als Urbas und Svensson bei einem Konter den Puck nicht im Tor unterbrachten. Somit ging es in die Overtime.
In der Verlängerung hatten dann beide Teams die Chance, die Partie für sich zu entscheiden. Letztendlich waren es dann die Bremerhavener, die in durch Urbas vor dem Iserlohner Kasten zum Schuss kamen und die Iserlohner in die Sommerferien schickten. Bitter, nachdem sich die Roosters in diesem Spiel nichts vorzuwerfen hatten.
Statistik:
Pinguins: Pöpperle – Lavallée, Rumble; Lampl, Bergman; Jensen, Moore; Maschmeyer – Newbury, Bast, Mauermann; Urbas, Quirk, Svensson; Owens, Schwartz, Hoeffel; Dejdar, Körner, George
Roosters: Dahm –Fischer, Martinovic; Larsson, Orendorz; Schmidt, Bonsaksen – Florek, Weidner, Friedrich; Turnbull, Jaspers, Combs; Brown, Down, Camara; Costello, Shevyrin, Salmonsson; Blank
Schiedsrichter: Rohatsch (Prien am Chiemsee), Schukies (Herne)
Tore: 0:1 (05:18) Camara (Brown, Down/5-4), 1:1 (23:22) Newbury, 1:2 (46:15) Camara (Brown, Down/5-4), 2:2 (47:58) Owens (Schwartz), 3:2 (54:39) Schwartz (Hoeffel, Owens), 3:3 (55:41) Turnbull, 4:3 (74:23) Urbas (Newbury)
Strafen: Pinguins 10 – Roosters 12
Zuschauer: 4647