Iserlohn Roosters – Thomas Sabo Ice Tigers 6:3 (3:0/2:2/1:1)
Iserlohn – Mal wieder gab es am Seilersee ein Torfestival, das man so im Vorfeld gegen den langjährigen Angstgegner aus Nürnberg nicht erwarten konnte. 6:3 schlug das Team von Trainer Rob Daum die Franken – und das am Ende auch in dieser Höhe verdient.
Trotz zuletzt zweier Heimniederlagen machten die Roostersfans am Seilersee vom Eröffnungsbully an mächtig Stimmung und das schien auch ihr Team zu beflügeln. So kassierten die Gäste schon in der zweiten Minute die erste eiskalte Dusche. Nach einem schnellen und schön herausgespielten Konter schlenzte Lean Bergmann den Puck rechts oben in den Winkel zur Iserlohner Führung. Die Sauerländer wirkten im ersten Drittel wesentlich handlungs- und gedankenschneller als die Ice Tigers, denen man förmlich ansah, dass sie die vielen Spiele in der Champions Hockey League in den Knochen hatten. Viel frischer präsentierten sich die Gastgeber. Martinovic nutzte den Platz an der blauen Linie, marschierte noch zwei, drei Meter und vollendete, wie zuvor Bergmann, in den rechten Winkel – 2:0 für die Roosters (12.). Es kam noch besser. Da Nürnberg ohne absichernden Angreifer agierte, kamen die Iserlohner immer wieder zu Überzahlkontern. Zudem leisteten sich die Ice Tigers zu viele Scheibenverluste im Spielaufbau und das sollte sich rächen. Bergmann stahl den Puck an der Außenbande und wurde von den Gästen nicht dabei gehindert, nach innen zu ziehen. Den strammen Schuss ließ Jenike durchrutschen und so kullerte die Scheibe zum 3:0 Pausenstand ins Tor (20.).
Im zweiten Durchgang ließen sich die Sauerländer plötzlich auf einen offenen Schlagabtausch ein. Dies hatte zur Folge, dass es dutzende Tormöglichkeiten hüben wie drüben gab und die Defensive auf beiden Seiten vollends vernachlässigt wurde. In dem bisherigen Saisonverlauf geschah dies nie zu Gunsten der Iserlohner, aber diesmal gelang es. Auf jeden Gegentreffer der Nürnberger fanden die Hausherren die passende Antwort und so entstand ein Spiel, das die Zuschauer begeisterte. Ex-Roosters Chris Brown trifft zum Anschluss (22.), aber nur 29 Sekunden später traf der wieder genesene Louie Caporusso zum 4:1. Die Ice Tigers hatten jetzt auch im Roostersdrittel mehr Raum zur Verfügung, den sie zu nutzen wussten. Kisinger kam völlig frei in der Mitte zum Schuss und ließ Dahm keine Chance (28.). Auf der anderen Seite fälschte Weidner einen Smotherman-Schuss unhaltbar für Jenike ins Tor ab (32.) Der Nürnberger Keeper wurde im Anschluss vom Eis genommen und durch Niklas Treutle ersetzt. Trotz weiterer großer Möglichkeiten blieb es nach 40 Minuten bei der Drei-Tore-Führung für die Sauerländer.
Im Schlussabschnitt schlichen sich auf beiden Seiten einige Unzulänglichkeiten ein, wodurch der Spielfluss deutlich häufiger unterbrochen wurde. Dennoch hatte man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass diese Begegnung noch kippen könnte. Vor dem Iserlohner Tor brachten die Gäste einfach zu wenig Gefährliches zustande, so dass nach dem Feuerwerk in den ersten beiden Abschnitten das Spiel ein wenig dahinplätscherte. Laut wurde es dann noch einmal, als Clarke energisch nachsetzte und zum 6:2 traf (50.). Kurz vor dem Ende hätte Caporusso beinahe für sein zweites Tor an diesem Abend gesorgt, aber sein Schuss landete am Pfosten. Somit gehörte der Schlusspunkt den Gästen, die durch Segals Tor in der letzten Sekunde noch Ergebniskosmetik betrieben.
Statistik:
Roosters: Dahm – Fischer, Martinovic; Schmidt, Ellerby; Todd, Yeo; Orendorz – Matsumoto, Friedrich, Florek; Trupp, Caporusso, Camara; Weidner, Smotherman, Dmitriev; Clarke, Turnbull, Bergmann
Ice Tigers: Jenike (Treutle 31:40)– Weber, Jurcina; Aronson, Gilbert; Bender, Lalonde; Stephan – Acton, Pföderl, P.Reimer; Buck, Bast, Brown; Dupuis, D. Weiß, Segal; Bassen, Alanov, Kisinger
Schiedsrichter: Hurtik (Bad Nauheim), Iwert (Adendorf)
Tore: 1:0 (01:58) Bergmann (Turnbull, Orendorz), 2:0 (11:28) Martinovic (Matsumoto), 3:0 (19:40) Bergmann (Clarke), 3:1 (21:14) Brown (Buck, Bast), 4:1 (21:43) Caporusso) Camara, Y), 4:2 (27:19) Kisinger (Alanov, Bassen), 5:2 (31:40) Weidner (Smotherman, Fischer), 6:2 (49:16) Clarke (Orendorz, Dmitriev), 6:3 (59:59) Segal (Dupuis, Pföderl)
Strafen: Roosters 2 – Ice Tigers 10
Zuschauer: 3.987