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28. Okt 2018

Es lag an 13 Minuten und 5 Sekunden…

EHC Red Bull München – Iserlohn Roosters 6:2 (4:0/1:1/1:1)

München – Das Warten geht weiter. Weil es auch gegen München aufgrund eigener Defensivschnitzer nicht reichte, müssen die Iserlohn Roosters auch nach dem 15. DEL-Spieltag weiter auf den ersten Auswärtssieg der Saison warten.

Endlich den ersten Auswärtssieg feiern! Mit dieser Intention waren die Iserlohn Roosters zum Meister nach München gereist – und lagen nach dem ersten Drittel 0:4 hinten. Zugegeben München startete bärenstark. Läuferisch und kämpferisch herausragend unterwegs, wollte der Tabellendritte die deutliche Hinspiel-Niederlage vom Seilersee vergessen machen und das gelang. Defensivfehler ermöglichten den Roten Bullen die ersten beiden Treffer. Münchens Verteidiger Aulie hatte keinen Gegenspieler, traf zum 0:1 (5.). Knapp vier Minuten später: Mayenschein arbeitet sich vor das Iserlohner Tor, die Iserlohner Verteidigung hat ihn nicht im Blick, so fälscht der Youngster einen Abeltshauser-Schuss unhaltbar ab – 0:2 (10.). Münchens 3:0 geht ein leichter aber entscheidender Crosscheck Mayenscheins in den Rücken von Ellerby voraus, der damit die Chance hat, die Scheibe zum dritten Mal über die Linie zu bringen (13.). Anschließend steht Bergmann Dahm im Blick, so dass Quaas` Schlagschuss zum Vierten den Weg ins Iserlohner Tor findet. Daraufhin holt Trainer Rob Daum seinen Goalie vom Eis, bringt Mathias Lange, der erstmal bis zum Drittelende ´zu null` spielt. Erst in den letzten fünf Minuten werden die Roosters aggressiver, laufen mehr Schlittschuh, finden zumindest ansatzweise ins Match.

Weil die Sauerländer ihren positiven Aufwärtstrend fortsetzen, werden sie in den Anfangsminuten des Mittelabschnitts zur besseren Mannschaft. Defensiv, bei notwendigerweise verstärkter Offensive besser organisiert, läuferisch nicht wiederzuerkennen, kreieren sie schon in den ersten zwei Minuten zwei hervorragende Chancen, haut unter anderem Todd vor dem leeren Tor über die Scheibe. Hinten vereitelt Mathias Lange bis zur 29. Minute zwei gute Kontergelegenheiten – alles in allem sind die Sauerländer im Match angekommen, liegen aber nach der Hälfte der Partie immer noch 0:4 hinten. Nur eine Minute später aber jubelt Camara. Mit seinem 10. Saisontreffer sorgt er für den 1:4-Anschlusstreffer, sein Steal in der Münchener Defensivzone – einfach genial. Mit unglaublicher Einsatzbereitschaft kämpfen die Sauerländer um jeden Zentimeter Eis. Und hätten sie mehr Scheibenglück, sie hätten Münchens Vorsprung auf ein oder zwei Tore verkürzen können. Der Meister investierte aufgrund des Vorsprungs zwar einen Hauch weniger, schaffte es nicht, seine Überzahlgelegenheiten zu nutzen, stellte aber trotzdem den alten Abstand wieder her. Andy Eders Schuss aus dem Handgelenk nach einer guten Körperbewegung im Slot sorgte für das 5:1 des EHC. Lange hatte keine Chance. So ging es in den Schlussabschnitt.

In dem schaltete München wieder einen Gang hoch, die Partie deshalb wieder temporeicher, aber auch ausgeglichener. Die Iserlohner machten weiterhin einen guten Job, waren allerdings nicht mehr ganz so dominant wie im Mittelabschnitt. Die gut organisierten Defensivformationen beider Teams egalisierten sich, Hochkarätiges war anfangs Mangelware. Erst in den letzten zehn Minuten der Partie, sorgten Mauer für München und Caporusso, nach schöner Vorarbeit von Todd, für zwei weitere Treffer, die aber nicht mehr taten, als das Ergebnis zu verändern. 3:38 Minuten vor dem Ende nahm Münchens Trainer Don Jackson eine Auszeit um seine Abwehrreihen zu ordnen, dann tickte die Uhr herunter. Es blieb beim 2:6 aus Sicht des IEC.

Red Bull: Reich – Aulie, Boyle; Button, Abeltshauser; Joslin, Seidenberg; Quaas – Jaffray, Hager, A. Eder; Stajan, Mitchell, Mayenschein; Voakes, Mauer, Kastner; Daubner, T. Eder, Lobach

Roosters: Dahm (ab 13:05 Lange)– Fischer, Martinovic; Schmidt, Ellerby; Todd, Yeo, Orendorz – Matsumoto, Friedrich, Florek; Trupp, Turnbull, Caporusso; Clarke, Camara, Bergmann; Weidner, Smotherman, Dmitriev

Schiedsrichter: Piechaczek, Klein

Tore: 1:0 (04:42) Aulie (Mauer, Voakes), 2:0 (09:31) Mayenschein (Abeltshauser, Quaas), 3:0 (12:20) Mayenschein (Stajan, Mitchell), 4:0 (13:05) Quaas (Mauer, Kastner), 4:1 (29:31) Camara (Clarke, Bergmann), 5:1 (35:59) Eder, 6:1 (52:14) Mauer (Voakes, Kastner), 6:2 (54:28) Caporusso (Todd)

Strafen: Red Bull: 8; Roosters: 4

Zuschauer: 4.820

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