Iserlohn – Während die Menschen überall in Südwestfalen langsam aber sicher dem Weihnachtsurlaub und den schönsten Tagen des Jahres beginnen entgegen zu fiebern, darf sich ein DEL-Spieler kaum einer Weihnachtsfreude hingeben. Der Grund ist die Anstrengung. Ligaweit wird bis zum 6. Januar, dem Drei-Königs-Tag erwartet, dass die Spieler von morgen an elf Mal zu Heim- und Auswärtsspielen aufs Eis gehen – in 24 Tagen! Die Roosters dürfen einen Termin streichen, ihre Partie gegen die Thomas Sabo Ice Tigers am Freitag, 28. Dezember wurde aufgrund der Spengler Cup-Teilnahme der Franken im Schweizer Davos verschoben.
Deshalb beschäftigen sich weder Trainer noch Spieler mit den Weihnachtstagen. Davor liegt eine englische Woche, die zumindest wenig Reisekilometer beinhaltet: So bestreiten die Sauerländer bis zum 23. Dezember zwar noch fünf Spiele, drei davon daheim, eines in Wolfsburg (Sonntag, 14:00 Uhr/Eisarena) und nur ein weiter entferntes Match am 4. Advent in Schwenningen. „Das schont Kräfte und macht es uns definitiv einfacher, zwischen den Partien zu regenerieren“, unterstreicht Cheftrainer Jamie Bartman. Das finden auch seine Jungs gut, ihnen ist aber auch bewusst, welche Herausforderungen auf die Mannschaft warten. Morgen geht es gegen Straubing, Sonntag zu den tabellarisch schwachen Grizzlys, die immer wieder zeigen, dass ihre Verletzungsmisere Grund für den Tabellenplatz ist, nicht das Engagement der Mannschaft.
Den Auftakt bildet das Heimspiel gegen die Straubing Tigers (Freitag, 19:30 Uhr/Eissporthalle am Seilersee), eine Mannschaft, die in dieser Saison wirklich überrascht, vor allem weil man auch auswärts hervorragende Spiele macht. Das mussten unlängst zum Beispiel auch Düsseldorf oder Bremerhaven erleben, wo die geduldig abwartenden Niederbayern jeweils drei Punkte entführten und jeweils ein nahezu perfektes Auswärtsspiel bestritten haben. Gleiches mussten auch die Sauerländer am eigenen Leib erfahren. Das Hinspiel gegen Straubing am Seilersee ging mit 2:4 verloren, im ersten Match am Pulverturm unterlagen die Blau-Weißen gleich nach der Länderspielpause, trotz guter Leistung, mit 1:2. Gerade die Heimbilanz der letzten Jahre ist allerdings mehr als positiv. Vor der Niederlage vom 11. Spieltag dieser Saison gewannen die Roosters insgesamt sechs Mal in Serie in eigener Halle.
Straubing hat drei der letzten vier Partien für sich entschieden, nach der Länderspielpause in sieben von zehn Partien gepunktet. Insbesondere Jungs wie Nationalspieler Stefan Loibl, Topscorer Jeremy Wiliams oder der technisch starke Mike Connolly zeigen hervorragende Leistungen. Hinzu kommt der überragende Jeff Zatkoff im Tor. Einen Sieg vorausgesetzt, könnten die Roosters den Rückstand auf die Tigers auf reduzieren, einen großen Schritt in Richtung Playoff-Gefühl machen. Es ist also ein Sechs-Punkte-Spiel für beide Teams. Allerdings werden die Tigers auf ihren Cheftrainer verzichten müssen. Tom Pokel ist bereits in dieser Woche aufgrund eines Trauerfalls in die Heimat nach Nordamerika gereist. Gecoacht wird die Mannschaft deshalb von Rob Leask und Billy Trew. Der ehemalige Straubinger Publikumsliebling ist im Nachwuchs der Tigers engagiert und kann deshalb aushelfen.
Wie die Waldstädter im Detail personell aufgestellt sind, lässt Cheftrainer Jamie Bartman noch offen. Definitiv ausfallen wird lediglich Verteidiger Sasa Martinovic, der nach seiner Operation noch mindestens zwei Wochen pausieren muss, der Rest wird final erst nach dem Pre-Game-Skate am morgigen Vormittag festgelegt.