Iserlohn Roosters – EHC Redbull München 3:5 (1:0/1:2/1:3)
Iserlohn – Am Ende fehlte es an Scheibenglück und ein wenig Feintuning. Trotz eines herausragenden Kampfes, viel Leidenschaft und Einsatzbereitschaft mussten sich die Sauerländer dem deutschen Meister aus München mit 3:5 geschlagen geben. Dennoch war es ein weiteres gutes Spiel – es fehlte einzig die Belohnung.
Die Partie in den ersten zwanzig Minuten, so wie von Jamie Bartman angekündigt, defensivorientiert. Das galt sowohl für die Roosters, die sich vergleichbar dem Wolfsburg-Match offensiv zurückhielten, aber auch für den deutschen Meister, der nicht in einen Konter der schnellen Iserlohner Stürmer hineinlaufen wollte. So war die Partie ´Fünf-gegen-Fünf` ausgeglichen. München hatte mehr Spielanteile, mehr Chancen, die entweder von der Iserlohner Defensive oder von Niko Hovinen im Tor zunichte gemacht wurden. Der finnische Keeper der Roosters war nur ein einziges Mal geschlagen, als Mitchell vier Minuten vor Drittelende die Latte traf. Da führten die Iserlohn Roosters allerdings schon durch Caporusso mit 1:0. Der Treffer, erzielt in Überzahl, resultierte eigentlich aus einem Scheibenverlust Yeos, am Außenrand des Bullykreises. Camara aber brachte die Scheibe in Richtung Tor, die von Caporusso abgefälscht wurde. Weil der Puck in Bruchteilen einer Sekunde aus dem Münchener Kasten zurückkam, schauten sich die Schiedsrichter den Videobeweis an, entschieden auf Tor. Minuten später hätte Friedrich, der von der Strafbank kam, mit Yeo einen 2:0-Konter zur doppelten Führung nutzen können. Ein Münchener Stockschlag vereitelte aber die Chance und brachte die Gäste zum Drittelende noch einmal auf die Strafbank, allerdings nicht mehr in Gefahr.
Auch die verbleibenden 63 Powerplaysekunden zu Beginn des Mittelabschnitts wussten die Roosters nicht zu nutzen. Im weiteren Verlauf wurde das Match offensiver, beide Teams hatten mehr Gelegenheiten, die München im Doppelpack zu nutzen verstand. Erst brachte Stajan die Scheibe über die Linie, Iwert/Bauer gaben den Treffer nach Studium des Videobeweises (24.). Knapp fünf Minuten später der nächste Jubel der Roten Bullen. Diesmal nutzte Mauer einen Zuordnungsfehler, der zu hoch im eigenen Drittel stehenden Roosters-Defensive. Damit ist das Match erstmal gedreht, aber die Gastgeber bleiben cool. Weidner, Camara und Dmitriev bringen weitere Scheiben aufs Münchener Tor, Aus den Birken aber bleibt Sieger. Das ändert sich in der 31. Spielminute. Da bauen Ellerby und Caporusso einen schonen Angriff auf, bedienen Matsumoto, der über die halblinke Seite zum 2:2-Ausgleich kommt. Zum Ende müssen die Roosters noch einmal eine Unterzahl überstehen, schaffen es dank eines überragenden Unterzahlspiels und dreier hervorragender Hovinen-Paraden.
Als die Münchener 95 Sekunden nach Beginn des Schlussabschnitts zum 2:3 trafen, war der Finne allerdings ohne Chance, konnte Mitchells Abschluss wegen zu viel Verkehr vor dem eigenen Kasten nicht erkennen. Anschließend kombinierte sich Matsumoto mit einer hervorragenden Einzelaktion vor Aus den Birken (43.) und scheiterte Hager im nächsten Redbull-Powerplay an Hovinen. Siebeneinhalb Minuten vor dem Ende kassiert Seidenberg eine weitere Hinausstellung, aber statt den erneuten Ausgleich zu verbuchen, müssen die Sauerländer in Unterzahl einen weiteren Gegentreffer hinnehmen. Bodnarchuk läuft völlig alleingelassen ins Iserlohner Drittel hinein. Voakes legt die Scheibe genau in seinen Weg – 2:4. Die Roosters aber geben sich nicht auf, kämpfen, rackern, trotz des Spiels mit drei Reihen und sichern sich den Anschlusstreffer. 3:17 Minuten vor dem Ende bringt Todd die Scheibe ins Slot und Yeo ihn über die Linie. Als die Roten Bullen aufgrund eines Haltens von Voakes eine weitere Strafe kassieren, hätten die Sauerländer durch Caporusso den Ausgleich verbuchen können. Hovinen stand nach einer Bartman-Auszeit nicht mehr auf dem Eis. Doch statt den Roosters verbuchen die Gäste im sechsten Anlauf ihren Empty Net-Treffer zum 5:3 durch Mitchell. Dennoch feierten die Roosters-Fans zurecht ihre Mannschaft für ihren leidenschaftlichen Kampf, der am Ende nur aufgrund des Feintunings nicht zum Erfolg geführt hat.
Roosters: Hovinen – Todd, Yeo; Fischer, Florek; Ellerby, Orendorz – Weidner, Smotherman, Camara; Matsumoto, Caporusso, Friedrich; Turnbull, Dmitriev, Bergmann; Bappert, Lautenschlager
Redbull: Aus den Birken – Aulie, Boyle; Seidenberg, Abeltshauser; Bodnarchuk, Joslin; ButtonHager, Mayenschein, Wolf; Voakes, Kastner, Mauer; Mitchell, Ehliz, Parkes; Stajan, Shugg, Eder
Schiedsrichter: Bauer, Iwert
Tore: 1:0 (15:08) Caporusso (Yeo, Camara/5:4), 1:1 (23:33) Stajan (Button, Shugg), 1:2 (28:16) Mauer (Kastner, Boyle), 2:2 (30:30) Matsumoto (Ellerby, Caporusso), 2:3 (41:35) Mitchell (Parkes, Seidenberg), 2:4 (53:40) Bodnarchuk (Voakes, Kastner/4:5), 3:4 (56:43) Yeo (Todd, Turnbull), 3:5 (59:41) Mitchell (Joslin/EN)
Strafen: Roosters 8 – Redbull 12
Zuschauer: 4154