Iserlohn Roosters – Adler Mannheim 1:2 (1:0/0:1/0:1)
Iserlohn – Die Iserlohn Roosters verlangten dem Tabellenführer aus Mannheim alles ab, konnten sich jedoch wieder nicht belohnen. Zum sechsten Mal in Folge verlor man mit einem Tor Unterschied.
Der Matchplan von Jamie Bartman wurde durch das erste Drittel hinweg konsequent umgesetzt. Aus einer 3-1-1 Grundordnung gelang es, dem Ligaprimus aus Mannheim die Geschwindigkeit in der neutralen Zone zu nehmen und, durch schnelles Umschaltspiel, eigene Torchancen zu produzieren. Die erste und beste Gelegenheit vergab Bergmann, der bei seinem Alleingang den linken Torwinkel verpasste (2.). Im Anschluss an das erste Penaltykilling der Sauerländer scheiterte Yeo an Ex-Rooster Pickard, während Mannheim bis zur achten Spielminute auf seine erste aussichtsreiche Chance warten musste, die Topscorer Kolarik nicht zu nutzen wusste. Durch das erste Powerbreak ging der Anfangsschwung etwas dahin, Mannheim erarbeitete sich ein leichtes Übergewicht. Den Erfolgsmoment feierten aber die Gastgeber: Camara schüttelte seinen Gegner durch eine einfache Drehung ab und bediente den mitgelaufenen Friedrich für dessen achtes Saisontor (16.). Die personellen Umstellungen – auch dank der Rückkehr von Turnbull – zeichnete sich hier aus.
Hieß in den letzten vier Partien immer 1:1 nach zwanzig Minuten, gingen die Iserlohner erstmals wieder mit einer Führung in den zweiten Spielabschnitt. Den begannen die Gäste wie die Feuerwehr, tauchten schon nach wenigen Sekunden frei vor Hovinen auf und zogen im weiteren Verlauf mehrere Strafen. Auf das Unterzahlspiel der Roosters war aber Verlass. Im Jahr 2019 kassierte man hier noch keinen einzigen Gegentreffer. Folgerichtig erlahmte aber das Offensivspiel der Hausherren ein wenig, in den ersten zehn Minuten fand lediglich ein einziger Schuss den Weg auf den Mannheimer Kasten. Selbst 74 Sekunden doppelte Überzahl verpufften wirkungslos; damit konnten über die letzten Partien hinweg mehr als drei Minuten 5:3 Powerplay nicht genutzt werden. Angesichts einer taktisch disziplinierten und kämpferisch aufopferungsvollen Leistung sollte dies erstmals nicht weiter von Belang sein. Dann folgte jedoch die Schlusssequenz und dort leistete man sich den entscheidenden Fehler, welchen ein Topteam wie Mannheim zu nutzen weiß: Huhtala fing Schussversuch ab und leitete, begünstigt durch eine Lücke in der Roosters-Defensive, den Ausgleich ein. Kolarik vollendete das Breakaway unter Mithilfe des rechten Torpfostens (40.).
Der Schlussabschnitt sollte dann die Entscheidung zu Ungunsten der Roosters bringen. Sechs Sekunden nach Ablauf einer Bankstrafe gegen das Heimteam erzielte Akdag den Gamewinner: An der blauen Linie vernaschte er Turnbull und schlenzte die Scheibe an Freund und Feind vorbei ins linke untere Toreck (45.). Wie schon in den letzten Wochen bewiesen die Roosters große Moral und kamen während einer weiteren Überzahlgelegenheit zu einer Doppelchance durch Friedrich sowie Dmitriev (54.). 203 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit wurde es richtig dramatisch. Eine Strafe gegen David Wolf wurde ausgesprochen. Jamie Bartman reagierte mit einer Auszeit und ließ Hovinen fortan auf der Bank zugunsten eines sechsten Feldspielers. Dieses Risiko sollte nicht mehr belohnt werden, der Ausgleich blieb aus.
Roosters: Hovinen – Orendorz, Ellerby; Dotzler, Yeo; Florek, Fischer – Camara, Matsumoto, Friedrich; Smotherman, Trupp, Dmitriev; Bergmann, Weidner, Turnbull; Bappert, Lautenschlager.
Mannheim: Pickard – Lampl, Katic; Reul, Akdag; Seider, Lehtivuori; Mikkelson – Hungerecker, Smith, Adam; Kolarik, Festerling, Eisenschmid; Plachta, Desjardins, Wolf; Krämmer, Kink, Huhtala.
Schiedsrichter: Kohlmüller (Erding), Piechaczek (Landsberg)
Tore: 1:0 (15:49) Friedrich (Camara, Matsumoto), 1:1 (39:49) Kolarik (Katic, Huhtala), 1:2 (44:01) Akdag (Krämmer, Kink)
Strafen: Roosters: 8; Mannheim: 12
Zuschauer: 4839