Iserlohn Roosters – Augsburger Panther 2:4 (0:0/1:1/1:2)
Iserlohn – Mit den Rückkehrern Todd und Caporusso, die im Comeback-Spiel für die Roosters trafen, mussten sich die Sauerländer den Augsburger Panthern nach 60 Minuten mit 2:4 geschlagen geben. Es war die neunte Niederlage in Folge.
Dass auch ein torloses Drittel unterhaltsam sein kann, stellten beide Teams in den ersten zwanzig Minuten eindrucksvoll unter Beweis. Hart kämpften beide Mannschaften um jeden Zentimeter Eis. Eine temporeiche Auseinandersetzung hatten beide Coaches vor der Partie versprochen und so kam es auch. Dass am Ende die schwäbischen Panther statistisch doppelt so oft auf den gegnerischen Kasten geschossen hatten, lag vor allem an den Spielminuten vier bis elf. In dieser Phase dominierten die Gäste die Sauerländer in der eigenen Zone, schnürten das Bartman-Team ein. Allerdings versäumten es die Augsburger trotz gut herausgespielter Gelegenheiten durch Schmölz und Leblanc, die Führung zu erzielen. Schüsse fanden nahezu nur von außen den Weg aufs Tor, damit aber konnten die Roosters leben. Die kamen ihrerseits besser ins Spiel, als sie das Tempo erhöhten und die Panther damit zu den ersten Fouls zwangen. Fast fünf Minuten verbrachten die Blau-Weißen in dieser Phase im Powerplay auf dem Eis, hatten zwei Gelegenheiten, beide durch Christopher Fischer. Einmal versuchte der Verteidiger einen Matsumoto-Schuss abzufälschen, einmal traf der Assistenzkapitän nur das Außennetz. Ihre eigenen Unterzahlmomente überstanden die Gastgeber ohne Gegentreffer.
Im Mittelabschnitt waren die Roosters von Beginn an die etwas bessere Mannschaft, hatten die besseren Offensivchancen, hätten eigentlich durch Camara und Dmitriev in Führung gehen müssen – und lagen nach sechs Minuten doch mit 0:1 hinten. Dotzler hatte die Scheibe in der gegnerischen Zone nach einem Fehlpass verloren, als die Panther sich ins gegnerische Drittel arbeiteten, Payerl den Pass an den Außenrand des linken Bullykreises spielte, wo Tölzer aus vollem Lauf abziehen und die Scheibe unter die Latte hämmern konnte. Es war die Zuordnung, die in diesem Moment nicht stimmte. Aber wie so oft in den letzten Partien nahmen die Sauerländer diesen Moment stoisch hin, wirkten zwar verunsichert, rackerten aber weiter, brachten zwar in der Folge weniger Angriffe auf den gegnerischen Kasten, belohnten sich aber dennoch. Vier Minuten vor Ende des Mittelabschnitts, die Roosters spielten ihren vielleicht besten Wechsel, brachten sie die Scheibe vor den Kasten von Augsburgs Keeper Markus Keller. Nach guter Vorarbeit schoss Rückkehrer Todd von der blauen Linie. Unsichtbar für den AEV-Torhüter schlug die Scheibe, abgefälscht von einem Panther, im Tor zum Ausgleich ein.
Im Schlussabschnitt erarbeitete sich die IEC den besseren Start. Mutig spielten die Sauerländer nach vorn, setzten sich an der rechten Bandenseite dank des Ex-Augsburger Trupp durch, der einen Traumpass in die Mitte brachte, den Rückkehrer Caporusso zur Führung nutzte – da waren gerade 115 Sekunden gespielt. Rund zwölf Minuten vor dem Ende rettete Hovinen nach einem Payerl-Pass auf Sezemsky mit einem Top-Save in höchster Not, bevor gleich nach dem Powerbreak Weidner an Keller scheiterte. Man spürte mit der Führung im Rücken, waren die Sauerländer leichtfüßiger, sicherer unterwegs. Weil es allerdings nicht gelang, den Vorsprung auszubauen, blieben auch die Panther dran und sicherten sich durch Trevalyan, der sich durch drei Roosters kämpfte, den 2:2-Ausgleich (50.). Nach einer unnötigen Camara-Strafe standen die Sauerländer dann fünf Minuten vor dem Ende mit einem Mann weniger auf dem Eis und kassierten den dritten Gegentreffer. Erneut Trevalyan traf, weil er einen Lamb-Schlagschuss unhaltbar abfälschte. Anschließend waren die Sauerländer zwar wieder komplett und hätten durch Camara fast eine schnelle Konter-Antwort gefunden, Keller, aber hielt den Puck in letzter Sekunde fest. 2:04 Minuten vor dem Ende nahm Jamie Bartman Hovinen nach einer Auszeit vom Eis, zum Ausgleich aber reichte es wieder nicht. Stattdessen traf McNeill 31 Sekunden vor dem Ende ins leere Iserlohner Tor.
Roosters: Hovinen – Todd, Yeo; Fischer, Dotzler; Orendorz, Ellerby – Matsumoto, Friesrich, Camara; Trupp, Dmitriev, Caporusso; Weidner, Florek, Bergmann; Turnbull, Bappert, Lautenschlager
Panther: Keller – Sezemsky, Haase; Lamb, Tölzer, McNeill, Rogl – Leblanc, Hafenrichter, White; Gill, Fraser, Holzmann; Bullnheimer, Detsch, Schmölz; Stieler, Payerl, Trevalyan
Schiedsrichter: Bauer, Klein
Tore: 0:1 (25:56) Tölzer (Payerl, Stieler), 1:1 (35:50) Todd (Yeo, Bergmann), 2:1 (41:55) Caporusso (Trupp, Dmitriev), 2:2 (49:30) Trevalyan (Leblanc, Payerl), 2:3 (55:12) Trevalyan (Haase, Lamb/5:4), 2:4 (59:29) McNeill (Payerl/EN)
Strafen: Roosters 10 – Panther: 12
Zuschauer: 4254