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18. Jan 2019

Von Gedankenspielen und Kaderplanungen

Iserlohn – Eine Überraschung war die Transfermeldung der Adler Mannheim im Fall Lean Bergmann für ihn nicht. Wolfgang Brück, Clubchef der Iserlohn Roosters, wusste seit vielen Monaten, dass es mehr als schwer werden würde, den 20 Jahre alten Stürmer am Seilersee zu halten. „Wir haben im September begonnen, Gespräche zu führen. Karsten Mende hat das getan und ich auch“, berichtet der geschäftsführende Gesellschafter. Letztlich macht die sportliche Perspektive den Unterschied. „Es ist definitiv so. Am Ende haben rein sportliche Gründe den Ausschlag gegeben“, unterstreicht auch Bergmann selbst. Der Jung-Nationalspieler ist sich sicher von Mannheim aus, seinen Traum von einer Rückkehr nach Nordamerika eher realisieren zu können. „Natürlich kann ich das verstehen. Wichtig für uns am Seilersee ist, dass wir ein solches Talent, wenn auch nur für ein Jahr im Verein haben konnten. Es wird sicherlich weitere gute junge Spieler auf uns aufmerksam machen, denn wir haben Lean viel Vertrauen geschenkt und ihn gefördert“, so Brück weiter. Gerade im Hinblick auf die immer wichtiger werdende U23-Regellung gewinnt die Akquise junger deutscher Spieler für ihn eine immer größer werdende Bedeutung.

Dem wird Rechnung getragen. Diesen Prozess hat Karsten Mende bis zu seinem Schlaganfall eingeleitet, aktuell werden die Arbeiten fortgesetzt. „Im Januar und Februar mühen sich die Clubs insbesondere um die deutschen Spieler. Das gilt auch für uns.“ Dabei hat insbesondere Christian Hommel die Rolle desjenigen eingenommen, der, auf Basis vieler Vorbereitungen von Karsten Mende, die Recherche im Netzwerk des Clubs übernommen hat. Gemeinsam mit den anderen Beteiligten wie Bernd Schutzeigel und Sebastian Jones werden Gespräche geführt, Angebote erstellt und Spieler unter Vertrag genommen, die ins Konzept der Roosters passen. Auch Jamie Bartman ist involviert, kümmert sich aber zentral um das aktuelle sportliche Geschehen. Gleichzeitig werden Gespräche mit den Spielern aus dem jetzigen Kader fortgesetzt, an denen die Blau-Weißen auch für die Zukunft Interesse haben. „Wir tun das, was wir in jedem Jahr getan haben, arbeiten auf der gleichen bzw. weiterentwickelten Datenbasis, nur die handelnden Personen sind andere“, erklärt Bernd Schutzeigel.

Allerdings wird diese Gruppe nicht alle Entscheidungen für die kommende Saison treffen. „Unser Plan ist es, im Rahmen einer Gesellschafterversammlung Ende Februar unsere Planungen für die Zukunft der ´Sportlichen Leitung` vorzustellen und zeitnah umzusetzen. Das beinhaltet insbesondere die Frage, ob es auch in Zukunft weiterhin einen Manager am Seilersee gibt oder die Positionen um Berater aus unterschiedlichen Bereichen, beziehungsweise Scouts, erweitert wird. Gedanken gibt es viele, zentral ist für Brück die Möglichkeit, sich jetzt auch für die mittelfristige Zukunft aufzustellen. Anfang März, im Rahmen eines Gesamtfazits der laufenden Saison, soll dann auch über die Zusammensetzung des Trainerstabs entschieden werden. „Fakt ist, dass die Coaches der kommenden Saison, natürlich mitentscheiden müssen, mit welchen Spielern sie arbeiten möchten. Deshalb werden wir im Fall der Importspieler zwar unsere Augen aufhalten, aber natürlich die Trainer der Spielzeit 19/20 in die Kaderzusammenstellung intensiv einbeziehen. Hierzu reicht es aus unseren Erfahrungen zum Großteil im Frühjahr und Sommer aktiv zu sein“, unterstreicht Brück. Ob man bereits erste Spielerverträge für die kommende Saison unterzeichnet hat, ob Karsten Mende bereits Verpflichtungen vornehmen konnte, dazu will Brück, wie üblich, sich erst nach Ende der Saison äußern.

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