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03. Feb 2019

Überragender Dahm sichert Erfolg

Fischtown Pinguins Bremerhaven – Iserlohn Roosters 2:3 (0:0/0:3/2:0)

Iserlohn – Die Iserlohn Roosters freuen sich nach dem Sieg bei den Fischtown Pinguins Bremerhaven über das erste Sechs-Punkte-Wochenende in dieser Saison der Deutschen Eishockey Liga. Überragender Spieler war Torhüter Sebastian Dahm, der an der Nordsee sein bestes Saisonspiel zeigte.

Erste Drittel in Bremerhaven sind für Gästemannschaften selten eine Freude. Druckvoll und mit viel Geschwindigkeit kommen die Fischtown Pinguins aus den Startlöchern, versuchen den Gegner zu erdrücken. Das gelang an diesem Nachmittag nicht. Nach fünf, vielleicht sechs Minuten verpuffte der Speed der Gastgeber, wurde das Match deutlich ausgeglichener. Das lag nicht nur an den offensiven Momenten, die die Blau-Weißen vor dem Kasten von Bremerhavens Keeper Pöpperle herausarbeiteten, Caporusso, Camara und Bergmann hatten Gelegenheiten, sondern auch daran, dass die Sauerländer immer öfter schnell die Scheibe aus der eigenen Zone herausbringen konnten. Schlüsselmoment eine 3:5-Unterzahl der Roosters beginnend in der 17. Spielminute. Erst musste Caporusso raus, dann nahm Turnbull eine Strafe wegen Beinstellens. Diese doppelte Unterzahl überstanden die Gäste allerdings souverän, waren oft in der Schussbahn des Gegners, verhinderten, dass Sebastian Dahm die Sicht genommen wurde, der so jede Situation entschärfen konnte. Am Ende war es ein gutes erstes Auswärtsdrittel des IEC – mit einem kleinen Makel: Vorab hatten die Trainer darauf hingewiesen, möglichst oft einen Stürmer neben den Verteidigern an der blauen Linie zu haben. Hier offenbarte sich Iserlohner Steigerungsbedarf.

Den gab es  auch im ein- oder anderen Moment des Mittelabschnitts, sollte aber nicht entscheidend sein für den weiteren Spielverlauf. Maßgeblich dafür war die überragende Leistung von Sebastian Dahm, der am Tag vor dem Abflug zur dänischen Nationalmannschaft sein bestes Saisonspiel machte. Seine Saves hielten beim Stand von 0:0 die Roosters im Match. Er stoppte Scheibe um Scheibe, bis seine Mannschaft den glücklichen Führungstreffer verbuchen konnte. Ein Konter, gestartet von Turnbull, schloss besagter Turnbull auch ab (30.). Nach einem Zuspiel von Kevin Schmidt landete die Scheibe am Schienbein des gebürtigen US-Amerikaners und trudelte von dort ins Tor. Bremerhaven schaltete anschließend einen Gang hoch, drückte, verpasste aber auch beim Feintuning nachzulegen. So starteten die Roosters Konter um Konter auf den gegnerischen Kasten, gingen aber ebenfalls leer aus. Als das Team aus dem Sauerland dann aber wegen Spielens mit sechs Feldspielern erneut in Unterzahl unterwegs war, sich die Fischtown-Scheibenverluste häuften, trafen die Blau-Weißen noch einmal im Doppelpack. Erst verwandelte Friedrich einen Konter mit traumhaftem Abschluss, dann schnappte sich Matsumoto die Scheibe und ließ Pöpperle keine Chance – zwei Shorthander in einer Unterzahl, binnen 42 Sekunden – das hat man in der Deutschen Eishockey Liga selten gesehen.

Gleich zu Beginn des Schlussabschnitts aber ist der Vorsprung von drei Treffern dahin. Urbas verbucht nach 14 Sekunden den Anschlusstreffer, sein Schuss, wahrscheinlich unsichtbar für Dahm, schlägt oben im kurzen Eck ein. Anschließend wandelt sich der Charakter der Partie. Statt konsequent weiter der defensiven Linie treu zu bleiben, agieren die Sauerländer zu offensiv, kommen deshalb in der eigenen Zone ins Hintertreffen, kassieren eine Strafe und – schon mit einem Mann weniger auf dem Eis – die nächste Hinausstellung nur 43 Sekunden später. So haben die Bremerhavener die zweite doppelte Überzahl des Nachmittags und nutzen sie. Nehring, am rechten Pfosten stehend, lässt nach einer genialen Kombination Dahm keine Chance. Anschließend haben die Gastgeber zwei weitere geniale Momente, die Roosters aber auch das Glück, bestätigt durch zwei Videobeweise. Es bleibt bei der knappen Führung, die der IEC am Ende über die Zeit bringt. Zwar hatten die Gastgeber ihre Chancen, nahmen kurz vor Ende Pöpperle zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, aber die Roosters verteidigten den knappen Vorsprung bis zum Ende und holten sich endlich den dritten Auswärtssieg dieser Saison.

 

Pinguins: Pöpperle – Fortunus, Rumble; Lavallée, Weber; Alber, Hooton – Friesen, Verlic, Urbas; Zengerle, Nehring, Schwartz; Quirk, Feser, Kolupaylo; Hoeffel, McMillan

Roosters: Dahm – Todd, Yeo; Fischer, Martinovic;  Ellerby, Schmidt; Orendorz – Matsumoto, Caporusso, Camara; Trupp, Turnbull, Bergman; Weidner, Friedrich, Florek; Dmitriev, Dotzler, Lautenschlager

Schiedsrichter: André Schrader, Markus Schütz

Tore: 0:1 (29:27) Turnbull (Schmidt, Friedrich), 0:2 (39:13) Friedrich (4:5), 0:3 (39:55) Matsumoto (Todd/4:5), 1:3 (40:14) Urbas (Rumble, Zengerle), 2:3 (46:35) Nehring (Zengerle, Rumble),

Strafen: Pinguins 6 – Roosters 16

Zuschauer: 4.647 (ausverkauft)

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