Iserlohn Roosters – Düsseldorfer EG 4:2 (0:0/1:1/3:1)
Iserlohn – Die Iserlohn Roosters verkürzen den Rückstand auf die Thomas Sabo Ice Tigers und Platz zehn auf acht Zähler. Dank eines verdienten Heimsiegs im Westderby gegen die DEG darf das Team tatsächlich wieder Hoffnung schöpfen. Es war insgesamt eines der besten Heimspiele dieser Saison.
Offensivste Eishockeykunst hatte in den ersten zwanzig Derbyminuten Urlaub am Seilersee. Dennoch war es alles andere als ein schlechtes Eishockeyspiel. Gemäß der fortgeschrittenen Hauptrunde konzentrierten sich beide Mannschaften vor allem auf die taktische Grundeinstellung. Die Sauerländer aber hatten deutlich mehr offensive Momente als der Gegner aus der NRW-Landeshauptstadt. Friedrich per Konter, gestoppt in letzter Sekunde dank eines herausragenden Saves von DEG-Goalie Matthias Niederberger und Jon Matsumoto in Überzahl frei vor dem Düsseldorfer Tor – das waren die besten Gelegenheiten der Blau-Weißen. Gelb-Rot blieb meist nur mit Schüssen gefährlich, auch deshalb weil die Roosters dank ihres guten Stellungsspiels in der neutralen Zone wenig Gefährliches zuließen. Alles in allem wäre eine knappe Führung des Teams vom Seilersee durchaus in Ordnung gegangen.
Weil Camara 33 Sekunden vor Ende des ersten Abschnitts eine Strafe kassiert hatte, starteten die Iserlohner mit einem Mann weniger ins Mitteldrittel und kassierten den ersten Gegentreffer. Gogulla schloss nach Vorarbeit von Barta im Powerplay frei am linken Pfosten stehend ab. Bemerkenswert allerdings: Die Roosters ließen sich trotz des Rückstands nicht beirrren und belohnten sich 100 Sekunden später mit dem Ausgleich. Diesmal ließ Niederberger einen Friedrich-Schuss abprallen, Florek bekam die Scheibe auf den Schläger und brachte sie über die Linie. Mehr Tore aber wollten im weiteren Verlauf der zweiten zwanzig Minuten nicht fallen. Zum einen verpassten es die Waldstädter, ähnlich dem ersten Drittel, ihre guten Powerplaychancen zu nutzen, viel besser aber war die Chancenverwertung auch ´Fünf-gegen-Fünf` nicht, denn Yeo, Turnbull und Bergmann hatten die Führung auf dem Schläger.
Beide Mannschaften starteten gelassen in den Schlussabschnitt. Gut drei Minuten passierte nichts. Dann der Scheibenklau von Youngster Julian Lautenschlager und das Foul des aus dem Kasten stürmenden DEG-Goalies Niederberger. Die Schiedsrichter entschieden auf Penalty, den der Gefoulte mit Zustimmung von Jamie Bartman selbst ausführen durfte. Lautenschlager aber scheiterte bei seinem Schuss an Niederberger. Auch Weidners Konter stoppte er knapp drei Minuten später. So war die Frage, ob die Roosters sich nicht irgendwann ärgern würden über die Vielzahl der verpassten Chancen. Die Antwort: Nein – dank Jon Matsumoto. Wieder starteten die Sauerländer einen ihrer druckvollen Angriffe, brachten Scheibe um Scheibe auf das gegnerische Tor. Dann springt die Puck hoch, Matsumoto schnappt ihn, legt ihn sich vor, trifft ihn perfekt und bringt ihn so, vorbei an Niederberger, zur ersten Führung des Abends ins Tor (50.). Fünf Minuten später kassiert Düsseldorf die sechste Strafe des Abends, muss McKiernan auf die Strafbank. Wieder kommen die Roosters schnell in die Aufstellung – und diesmal sogar zum Tor. Bergmann versucht es zuerst mit einem Tip-In, erkämpft sich den Nachschuss und bejubelt das 3:1 (55.). Rund drei Minuten vor dem Ende nimmt DEG-Coach Kreis seinen Goalie vom Eis, leistet sich Nowak die nächste Strafe, können die Roosters in der entscheidenden Phase mit ´Fünf-gegen-Fünf` spielen. 27,3 Sekunden vor dem Ende fällt trotz aller Bemühungen der Düsseldorfer Anschlusstreffer durch Gogulla. Aber der Sieg der Roosters sollte nicht mehr in Gefahr geraten. Justin Floreks zweiter Treffer, 16 Sekunden vor dem Ende, ins leere Düsseldorfer Tor, sorgt für die letztendliche Entscheidung.
Roosters: Hovinen – Ellerby, Schmidt, Fischer, Martinovic; Todd, Yeo; Orendorz – Trupp, Turnbull, Bergmann; Weidner, Camara, Caporusso; Matsumoto, Friedrich, Florek; Dmitriev, Dotzler, Lautenschlager
DEG: Niederberger – Torp, Nowak; Picard, Ebner; Marshall, McKiernan – Olimb, Ridderwall, Henrion; Barta, Gogulla, Deschenau; Buzas, Pimm, Flaake; Strodel, Laub, Reiter
Schiedsrichter: Rantala, Schrader
Tore: 0:1 (20:31) Gogulla (McKiernan, Barta/5:4), 1:1 (22:11) Florek (Orendorz, Friedrich), 2:1 (49:26) Matsumoto, 3:1 (54:25) Bergmann (Trupp, Yeo/5:4), 3:2 (59:32) Gogulla (Deschenau, Barta), 4:2 (59:44) Florek (EN)
Strafen: Roosters 6 – DEG 14
Zuschauer: 4133