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25. Apr 2019

Feste feiern

Iserlohn (25.04.19 | 19:30 Uhr) – Es war genau vor 25 Jahren. An einem Montagabend trafen sich unbemerkt von der Öffentlichkeit zehn Menschen, allesamt eishockeybegeistert, zu einem der wichtigsten Momente in der Sauerländer Eishockeygeschichte. Thomas Aumer, Elke und Georg Böhm, Wolfgang Brück, Jürgen Klimeck, Gerd Kraatz, Rüdiger Schäfer, Peter Strauß, Jochen Vieler und Christian Will wagten damals einen großen Schritt. Sie setzten einen Schlussstrich unter einen bedeutenden Namen, eine international bekannte Marke. Sie entschieden sich, einen Eishockeyverein aus der Taufe zu heben, der in Iserlohn beheimatet sein sollte, aber nicht den Beinamen ´ECD` tragen würde. Sie gründeten, am 25. April 1994 – pünktlich um 19:30 Uhr, den Iserlohner Eishockeyclub e.V., den IEC. Tags drauf ging in den heimischen Redaktionen eine Faxnachricht ein, die nicht nur über die Tatsache der Gründung berichtete, sondern auch verkündete, dass Jochen Vieler zum 1. Vorsitzenden und Wolfgang Brück zu seinem ´Vize` gewählt worden waren:

„Beim Iserlohner EC erinnern wenigstens die letzten Buchstaben an den ECD. Dieses soll dokumentieren, dass wir die Tradition gern auf den neuen Club übertragen wollen, dass wir das negative Image allerdings generell abstoßen werden“, so hieß es damals wörtlich in der Presse-Mitteilung.

Vorausgegangen war eine sportlich nicht unerfolgreiche Saison in der 2. Bundesliga, die dennoch einen Schuldenberg von 1,6 Millionen Mark zu Tage förderte. Deshalb sah sich der damalige 1. Vorsitzende, Karl-Friedrich Müller, gezwungen, Konkurs des ECD anzumelden. Einen Tag später gründete er einen neuen ECD, der allerdings nicht von der Nachwuchsabteilung unterstützt wurde. Es war das Ende dreier traditioneller Buchstaben. Stattdessen entschieden sich die Verantwortlichen im Nachwuchs, sich dem IEC anzuschließen. Der Beginn einer spannenden Reise, die bis heute die Menschen in der Region in ihren Bann zieht.

„Natürlich habe ich viele Erinnerungen an diesen Gründungstag und die spannende Zeit danach. Leider sind nicht mehr alle Gründungsväter unseres Clubs unter uns, können diesen Tag gemeinsam mit uns feiern. In Gedanken bin ich heute aber auch bei Ihnen gewesen“, so Wolfgang Brück, Geschäftsführender Gesellschafter der Iserlohn Roosters GmbH & Co. KG und 1. Vorsitzender des Iserlohner EC e.V. Angesprochen auf die besonderen Momente, die ihm aus den vergangenen 25 Jahren in Erinnerung geblieben sind, wird er still und nachdenklich. „Natürlich habe ich mich über die großen Derbysiege, die besonderen Playoff-Momente gefreut. Ich genieße in der Rückschau auch die Gespräche mit vielen interessanten Menschen, die ich unter den Spielern, unseren Partnern, gerade aber auch mit den Fans geführt habe. Sie sind auch ein Indiz für die Bedeutung unserer alltäglichen Arbeit. Allerdings sind es gerade auch die Momente wie derzeit, die Neuanfänge, die mich immer wieder fasziniert haben. Zwar scheint der Umbruch in diesem Jahr größer als jemals zuvor, aber wir hatten intern auch früher schon Veränderungen, die einen Menschen wie mich vollkommen einnehmen und ihn anspornen mit noch mehr Engagement die Arbeit fortzusetzen.“

Deshalb werden die Iserlohn Roosters in dieser Saison auch feiern. Sich, als den derzeitigen Träger des Spielbetriebs in der Deutschen Eishockey Liga, den Iserlohner EC e.V., den Gründungsverein, der die Entwicklung begonnen hat und die Young Roosters, den Nachwuchs des Clubs, der zur Zukunft der gesamten Organisation einen maßgeblichen Anteil beitragen soll und ohne den damals in Gründungstagen der Weg nicht hätte bestritten werden können.

Wolfgang Brück: „Ich habe zum 60. Geburtstag des Eishockeys im Sauerland viel über die Bedeutung des Sports für die Region und die Tradition gesagt. Heute geht es mir vor allem um die Zukunft unseres Clubs und die Erwartungen, die in uns alle gesetzt werden. Wer hätte gedacht, dass der IEC & die Roosters dem Eishockey eine so lange Zeit ohne Überlebensängste bescheren. Diese 25 Jahre waren nicht ohne Sorgen zu bestreiten, aber definitiv ohne Existenzängste. Ich habe oft gesagt, dass das nur möglich war, weil wir oft konservativ gehandelt haben – wirtschaftlich und sportlich. Das bedingt, dass nicht jedes Jahr von den – aus unser aller Sicht – ganz großen sportlichen Erfolgen gekrönt sein kann. Dennoch müssen wir zukünftig auch in eine Diskussion darüber eintreten, wofür dieser Club stehen kann, welchen Charakter er verkörpern soll. Bleiben wir bodenständig – mit eigener Identität, die ohne Zweifel geschärft werden kann? Bleiben wir verlässlich für unsere Partner und steigern den Freizeitwert für eine Region, die Heimat für die Menschen bleiben und für immer Neue werden muss? Ist Mäzenatentum oder die Mitbestimmung eines großen Unternehmens auch für die Roosters als Perspektive sinnvoll, um, wenn auch möglicherweise kurzfristig, größeren sportlichen Erfolg zu generieren? Wohin wird unser Weg gehen, darüber möchte ich beginnen mit Ihnen auch in diesem Geburtstagsjahr ins Gespräch kommen. Dazu werden wir Gelegenheit finden. Nun erstmal einen schönen Geburtstagsabend – und auf weitere 25 Jahre RoosterHockey am Seilersee.“

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