Köln – Ausrufezeichen zum Auftakt: Am ersten Spieltag der Deutschen Eishockey Liga gewinnen die Iserlohn Roosters bei den hoch gehandelten Kölner Haien mit 3:2 nach Verlängerung und sorgen damit für eine Überraschung.
Schwungvoll war der Beginn der Sauerländer in der Domstadt, die versuchten, in ihren ersten Wechseln gleich die Hausherren unter Druck zu setzen und das Tempo hoch zu halten. Erst nach einigen Minuten tauchten die Kölner vor dem Iserlohner Gehäuse auf, doch das, was auf das Tor von Anthony Peters kam, war für den Neuzugang eine sichere Beute. Völlig frei tauchte auf der Gegenseite Mike Halmo, nach einem schön vorgetragenen Angriff, vor Gustaf Wesslau auf, aber sein Schlagschuss verfehlte den Kölner Kasten deutlich (8.). Auch Alex Petan scheiterte in Unterzahl an der Kölner Defensive. Kurz darauf bot den Gästen sogar eine doppelte Überzahl die Möglichkeit, in Führung zu gehen, aber insgesamt fehlte es an Präzision und Schüssen auf das Tor. Somit verlief das erste Drittel der Saison ohne große weitere Highlights, bis, ja bis Jason Akeson sich in Überzahl von der blauen Linie ein Herz nahm und zur Haie-Führung traf (15.). Peters war bei dem platzierten Schuss die Sicht versperrt. Bis zum Ende des Drittels hatten die Roosters dann Mühe, die Ordnung wieder zu finden, ohne dass dies jedoch bestraft wurde.
Ohne Tim Fleischer, der im ersten Durchgang einen abgefälschten Puck ins Gesicht bekam, kamen die Roosters mit viel Dampf aus der Kabine. Nach nur 53 Sekunden war Brody Sutter zur Stelle und staubte aus kurzer Distanz zum ersten Iserlohner Treffer der Saison ab. Den Haien gefiel dies überhaupt nicht. Sie antworteten mit wütenden Angriffen und setzten erneut die Gäste in ihrer eigenen Hälfte fest. Mit zunehmender Spielzeit löste sich Iserlohn aber immer besser aus der Bedrängnis. Durch eine hohe Laufbereitschaft und einer aggressiven Zweikampfführung zwangen sie die Hausherren immer wieder zu Fehlern, Lautenschlager, Hoeffel und Raymond besaßen beste Chancen zur Führung, doch Wesslau hielt weiter hervorragend. Glück hatten die Roosters, als Tiffels den Querpass zu Matsumoto suchte, aber ein Iserlohner Abwehrschläger noch die Scheibe abfälschte. Den Sauerländern sah man das dazugewonnene Selbstvertrauen an und so war es kein Wunder, dass es erneut Sutter war, der nach einem schnellen Konter trocken zur Führung traf (34.). Beinahe hätten die Gäste sogar noch erhöht, doch Petan und Findlay machten es vor dem Kölner Gehäuse zu kompliziert. Die 2:1-Führung der Iserlohner nach 40 Minuten war somit keinesfalls unverdient.
Im Schlussabschnitt waren die Kölner noch einmal höchst motiviert die drohende Auftaktniederlage mit aller Macht zu vermeiden. Immer wieder war Goalie Anthony Peters im Mittelpunkt des Geschehens, aber sowohl gegen Pfohl, wie auch in Unterzahl, blieb der Neuzugang ohne Gegentreffer. Auf der Gegenseite scheiterte Findlay gleich zweimal gegen Weslau (48.). Es blieb weiter spannend. Die Roosters gaben den Kölnern aber kaum Raum in ihrer Defensive, so dass außer wenigen Einzelaktionen die Haie ungefährlich blieben. Wie aus dem Nichts dann der Ausgleich. Akeson schoss den Puck unkontrolliert aus der Drehung vor das Tor und Sutter fälschte den Puck unhaltbar für Peters unter die Latte ins Tor (54.) – äußerst unglücklich für die hart arbeitenden Sauerländer. Trotz Strafen auf beiden Seiten in der Endphase blieb es nach 60 Minuten beim 2:2. Doch in die Overtime gingen die Roosters in Überzahl, da Frederik Tiffels drei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit eine Zeitstrafe von fünf Minuten aufgebrummt bekam.
In der Verlängerung nutzten die Roosters dann die ablaufende Strafzeit von Tiffels zum Siegtreffer. Alex Petan behielt die Ruhe und schlenzte den Puck in den rechten Winkel (62.). Im Anschluss kannte die Freude der Roosters keine Grenzen und die Fans feierten die ersten beiden Punkte ihres Teams.
Haie: Wesslau – Mo. Müller, Aronson; Zeressen, Gagné; Glötzl, Ugbekile – Tiffels Matsumoto, Akeson; Köhler, Sill, Oblinger; Uvira, Genoway, Bast; Hanowski, Pfohl, Dumont
Roosters: Peters – Raymond, Rumble; Baxmann, O’Connor; Buschmann, Orendorz – Petan, Findlay, Dmitriev; Halmo, Sutter, Fleischer; Hoeffel, Weidner, Weiß; Samanski, Clarke, Lautenschlager
Tore: 1:0 (14:55) Akeson (5-4/ Gagné, Tiffels), 1:1 (20:53) Sutter (Halmo); 1:2 (33:14) Sutter (Halmo, Clarke), 2:2 (53:45) Akenson, 2:3 (61:21) Petan (4-3/ Findlay, Halmo)
Schiedsrichter: Koch (Schweiz), Rohatsch (Prien am Chiemsee)
Strafen: Haie 6 + 5 + Spieldauer (Tiffels) – Roosters 10
Zuschauer: 17.456