Iserlohn – Vielleicht nerven die ewigen Wiederholungen. Vielleicht nervt es, wenn man immer und immer wieder schreibt, wie enttäuscht die Spieler nach DEL-Partien wie der vom zweiten Weihnachtstag sind. Das 0:1 im Heimderby gegen die Düsseldorfer EG war ein neuer Tiefpunkt. Nicht vom Einsatz, von der Leidenschaft, von der Arbeitseinstellung, definitiv aber vom spielerischen Aspekt. Beide Teams leisteten sich unglaublich viele Fehlpässe und andere Scheibenverluste. Nur die Defensivleistung war akzeptabel. „Die Jungs sitzen mit hängenden Köpfen in der Kabine und fragen sich, warum wir uns nicht endlich mal belohnen. Die Fans kommen Spieltag für Spieltag ins Eisstadion und wollen endlich mal wieder einen Sieg sehen. Wir würden sie so gern für ihre Unterstützung entschädigen, aber es gelingt uns einfach nicht“, sagt Stürmer Daniel Weiß. Diese Worte sind kein leeres Geschwätz, sie sprechen der Mannschaft aus dem Herzen.
Das weiß auch Cheftrainer Jason O´Leary. Dennoch wirkte er nach dem Spiel unglaublich sauer. Einen Wechselfehler kann er verschmerzen, auch, wenn er zum Gegentor führt. Die Art und Weise, wie er im Düsseldorf-Match zustande gekommen ist, akzeptiert er allerdings nicht. „Scheiben müssen in diesem Moment tief in die gegnerische Zone gespielt werden, erst dann darf man zum Wechseln fahren. Die erfahrenen Jungs auf dem Eis aber haben sich einen Turnover geleistet, sind dann schnell vom Eis gegangen und haben eine andere Reihe diesen Treffer ausbaden lassen. So geht es einfach nicht“, so der Kanadier. So ein Moment hat nichts zu tun mit System oder mit der richtigen Einstellung. „Das hat was zu tun mit Eiern – denn die muss man manchmal auf dem Eis einfach haben.“ Klare Worte.
In diesen Weihnachtstagen bleibt aber eigentlich keine Gelegenheit, um sich wirklich intensiv mit diesen Augenblicken zu beschäftigen, denn schon heute wartet auf die Roosters das nächste Spiel. Um 17:00 Uhr sind die Augsburger Panther zu Gast in der Eissporthalle am Seilersee, mal wieder ein direkter Konkurrent um Rang zehn. 16 Punkte Rückstand haben die Sauerländer aktuell auf den letzten Playoff-Rang, die bayrischen Schwaben liegen 13 Zähler vor den Blau-Weißen. Erneut geht es darum, im letzten Heimspiel des alten Jahres Tore zu schießen. Das werden die Roosters in nahezu unveränderter Aufstellung tun. Marko Friedrich und Chris Rumble fehlen, im Tor bekommt nach Andy Jenike jetzt Anthony Peters seine Chance.
Wollen die Roosters in die Playoffs, dann geht nur eines. Sie müssen endlich eine Serie starten. Bei 63 zu vergebenden Punkten aus 21 Spielen bleibt keine Zeit für das Warten auf eine Serie. Sie muss endlich beginnen. Dazu braucht es den ersten Erfolg und keine hängenden Gesichter.