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14. Feb 2020

Knockout kurz vor dem Ende

Iserlohn – Lange Zeit hielten die Roosters gegen den Tabellenführer gut mit, doch am Ende setzte sich der EHC Red Bull München, nicht ganz unverdient, mit 4:2 am Seilersee durch. Iserlohn blieb so eine erneute Überraschung verwehrt.

Die Fans staunten zunächst nicht schlecht, als bei den Starting Six plötzlich die Rückennummer 54 auftauchte. Alexander Blank aus dem Iserlohner DNL2-Nachwuchs feierte seine DEL-Premiere in der ersten Sturmreihe. Den besseren Start erwischten dennoch die Münchner. Gogulla scheiterte aus spitzem Winkel mit der Rückhand am Außenpfosten (3.). Der EHC machte Druck, war läuferisch überlegen und bestach durch ein beeindruckendes Passspiel. Andreas Jenike stand immer wieder im Mittelpunkt des Geschehens, aber konnte zunächst gegen Schütz, Parlett und Peterka abwehren. Dann aber kassierten die Roosters gleich zwei Strafen kurz hintereinander. Die Gäste nutzten dies eiskalt durch Seidenbergs Treffer zur Führung (9.). Iserlohn hielt sich in der zweiten Unterzahl allerdings schadlos und konnte nur kurz darauf selbst zum ersten Mal mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren. Nach einer schönen Kombination über O‘Connor und Petan schloss Mike Halmo zum 1:1-Ausgleich ab (12.). Die Freude über den Treffer hielt aber nur kurz. Erneut war es Yannic Seidenberg, der von der blauen Linie abzog und sein zweites Tor an diesem Abend erzielte (13.). Jenike war dabei die Sicht kurz versperrt. Iserlohn kam weiterhin nur gelegentlich zu Torchancen, die größte Möglichkeit hatte noch Petan, der aus der Luft einen Pass abfälschte, aber am Schoner von Daniel Fießinger scheiterte (16.). Auch der EHC hatte noch einmal Pech, als erneut Gogulla aus kurzer Distanz am Pfosten scheiterte. Die Führung der Gäste nach 20 Minuten ging aber aufgrund des deutlichen Chancenpluses in Ordnung.

Etwas ausgeglichener verlief dagegen zunächst der Mittelabschnitt. Für den ersten Aufreger sorgte Tobias Schmitz, der aus dem Rückhalt den Innenpfosten traf (22.). Danach sorgten die Unparteiischen für Unmut bei den Fans. Die fragwürdige Strafe gegen Weidner blieb allerdings ohne Folgen für die Sauerländer. München nahm jetzt wieder etwas mehr Fahrt auf. Die Roosters hatten Mühe, sich dem Angriffsbollwerk entgegenzustemmen. Aber sie hatten ja noch Andreas Jenike zwischen den Pfosten. Der Keeper hielt binnen weniger Sekunden gegen Parkes, Voakes und Bourque (33.) sensationell und nur eine Minute später nicht minder spektakulär gegen Seidenberg. Von den Fans gab es dafür zu Recht Szenenapplaus und Andy-Jenike-Sprechchöre. Die Sauerländer machten zu wenig aus ihren sporadischen Kontern und ihrem Powerplay. So blieb es auch nach dem 2. Drittel bei dem knappen 1:2-Rückstand.

Bis zum viel umjubelten Ausgleich dauerte es gerade mal 26 Sekunden im Schlussabschnitt. Halmo sah Jake Weidner vor dem Tor und der Stürmer schlenzte den Puck mit der Rückhand aus der Drehung ins Tor. Weitere Möglichkeiten der Hausherren blieben ungenutzt und beinahe hätte sich das gerächt. Zum Glück lief Andreas Jenike zur Hochform auf und brachte dabei unteranderem Phillip Gogulla zur Verzweiflung, der im Anschluss sogar seinen Schläger aus Frust an der Spielerbank zerbrach. Die Roosters merkten jetzt, dass sogar ein Sieg gegen den Tabellenführer drin war, auch weil Tim Fleischer gleich zweimal die Führung auf dem Schläger hatte, aber jeweils an Fießinger scheiterte (46.). Als sich zum Ende der Partie viele gedanklich schon auf eine Verlängerung eingestellt hatten, hatte Trevor Parkes auf dem rechten Flügel zu viel Platz, umkurvte mit viel Tempo das Iserlohner Tor und vollendete zum 3:2 für die Gäste mit einem Bauerntrick (56.), Jenike hatte keine Chance. Die Roosters nahmen eine Auszeit, setzten alles auf eine Karte und nahmen Jenike vom Eis, aber da auch der Hammer von MacQueen nicht den Weg ins Tor fand, machte München in der letzten Sekunde mit dem 4:2 Endstand alles klar.

 

Roosters: Jenike – Baxmann, O‘Connor; Raymond, Buschmann; Schmitz, Orendorz – Halmo, Weidner, Blank; MacQueen, Sutter, Petan; Samanski, Clarke, Fleischer; Lautenschlager, Weiß, Dmitriev

EHC: Fießinger – Bodnarchuk, Parlett; Abeltshauser, Seidenberg; Aulie, Boyle – Peterka, Kastner, Mauer; Bourque, Voakes, Parkes; Ehliz, Jaffray, Gogulla; Schütz, Daubner, Quaas

Tore: 0:1 (08:44) Seidenberg (5-3/ Bourque, Parkes), 1:1 (11:24) Halmo (5-4/ Petan, O‘Connor), 1:2 (12:33) Seidenberg (Abeltshauser, Ehliz), 2:2 (40:26) Weidner (Halmo, Lautenschlager), 2:3 (55:57) Parkes (Abeltshauser), 2:4 (59:59) Ehliz (Jaffray)

Schiedsrichter: Rantala/Steingross

Strafen:  Roosters 8 – EHC 10

Zuschauer:   4.028

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