Fünf Spiele, zehn Punkte – macht 2,00 Punkte im Schnitt und Tabellenplatz drei in der Nordgruppe der PENNY DEL. Schon vor dem morgigen Duell gegen die Kölner Haie (erstes Bully um 20:30 Uhr in der Kölner LanxessArena), gegen die die Roosters bisher lediglich in der Vorbereitung angetreten sind, ist klar, dass sich die Sauerländer vor keinem Kontrahenten verstecken müssen. „Positiv ist, dass wir offensiv wirklich einiges anzubieten haben. Aber ich glaube vor allem auch, dass unsere Defensive von Beginn der Vorbereitung an, eine sehr positive Entwicklung erlebt hat, gerade wenn die Jungs hart und gradlinig spielen. Bei unseren Strafen können wir schlauer sein“, sagt Roosters-Manager Christian Hommel, angesprochen auf sein bisheriges Zwischenfazit. Vor allem aber begeistert den sonst so zurückhaltenden Sportlichen Leiter den Zusammenhalt im Team. „Das Negative ist eigentlich nur, dass wir keine Zuschauer dabeihaben dürfen. Die würden dann unsere Jungs in den speziellen Momenten ganz besonders pushen“, so Hommel weiter.
Getragen wurde die Mannschaft in der vergangenen Woche vor allem von den Treffern dreier Spieler. Die Kombination aus Joe Whitney (7 Punkte in zwei Spielen), Alex Grenier (8 Punkte) und Casey Bailey (6 Punkte) zauberte die Roosters fast im Alleingang zu vier Punkten aus zwei Spielen. „Die Chemie, die uns verbindet, ist einfach herausragend. Ich weiß ganz genau, was um mich herum passiert, was wir in der Scoring-Zone ausrichten können. Casey schafft es auch Scheiben zurückzuholen, die schon verloren waren und das macht uns einfach gefährlich“, sagt Alex Grenier nach der vergangenen, auch für ihn so erfolgreichen Woche. Er selbst mag seinen Anteil an der aktuellen Form seines Teams nicht zu hoch einschätzen. „Ich profitiere natürlich auch extrem von den beiden anderen. Ich lege ihnen die Scheiben aktuell auf und sie verwandeln einfach überragend. Natürlich ist es schön, dass wir gut harmonieren, aber das sorgt insbesondere dafür, dass die Mannschaft gewinnt – und das ist das Wichtigste.“ Hervorragend läuft es generell auch in Überzahl. Bailey verbuchte fünf Treffer im Powerplay, Whitney zwei und auch Brent Aubin konnte seinen ersten Treffer im Roosters-Dress in Überzahl feiern. Die Überzahlquote in den letzten zwei Partien allein lag bei 60 Prozent. „Eigentlich haben wir nichts Grundsätzliches verändert. Wir spielen weniger kompliziert, bringen die Scheibe vors Tor, aber nicht mit sieben oder acht Pässen. Ein oder zwei reichen und dann klappts“, so Grenier.
Nun müssen die Roosters zum ersten Match gegen die Haie in die Kölnarena. Hier bekommt das Thema ´Geisterspiel` noch einmal eine ganz andere Dimension. Wenn die Sauerländer in der größten deutschen Arena auflaufen, und anstelle von knapp 18.000 Besuchern kein einziger Zuschauer dabei sein wird, dann wirkt das gespenstisch, wie Ex-Hai Torsten Ankert aus eigener Erfahrung weiß. „Ich habe mal mit Köln in der Arena vor 2500 Fans Champions Hockey League gespielt und das war schon sehr komisch. Aber die Wahrheit ist natürlich, so sehr die Fans fehlen, man gewöhnt sich ehrlich gesagt auch an diese Situation und wir müssen das beste draus machen.“ Aus dem turbulenten letzten Spiel und einem katasatrophalen ersten Drittel gegen Düsseldorf habe die Mannschaft gelernt, so Ankert weiter. „Wir müssen in jedem Fall 60 Minuten Hockey spielen, dürfen den Anfang nicht verschlafen. Aber das war schon mal so ein Denkzettel, den wir alle ernst nehmen“, so der Kapitän. Details zur Aufstellung wollte Cheftrainer Jason O´Leary nicht verraten. Spannend wird die Reihenzusammenstellung in der Offensive sein – so, wie die Kombination Grenier/Whitney/Bailey derzeit harmoniert, ist nicht davon auszugehen, dass der Coach die drei Top-Scorer wieder auseinander reißt, auch wenn mit Brody Sutter ein wichtiger Offensivspieler nach seiner Sperre zurückkehrt. Verletzungssorgen haben die Roosters aus den beiden Spektakeln am Seilersee in der vergangenen Woche keine davongetragen. Bei drei Spielen in der kommenden Woche ist davon auszugehen, dass zwischen den Pfosten wieder rotiert wird. Ob Janick Schwendener oder Andy Jenike in der Domstadt den Anfang machen, entscheidet das Trainerteam erst kurzfristig.