Iserlohn – Es kommt ein wenig Playoff-Feeling auf: Genau 48 Stunden nach dem ersten Aufeinandertreffen in der Domstadt empfangen die Iserlohn Roosters am morgigen Mittwoch um 20:30 Uhr die Kölner Haie zum „Re-Match“ am Seilersee. Obwohl die Mannschaft von Coach O’Leary bei den Kölnern bis kurz vor Schluss mit zwei Treffern führte und dann den Ausgleich kassierte, behielten die Sauerländer dann im Penaltyschießend die Oberhand. „Wir haben tatsächlich ein sehr gutes Spiel gemacht und haben es verdient gewonnen. Trotzdem haben wir in den 60 Minuten nicht konsequent genug gespielt, obwohl die Leistung des Teams und von Andy Jenike wirklich unglaublich war“, sagt Cheftrainer Jason O´Leary vor dem nächsten Aufeinandertreffen mit den Haien.
Vor allem ein Spieler dürfte sich auf das Back-to-back-Zusammentreffen mit den Domstädtern binnen 48 Stunden freuen: Taro Jentzsch. Nicht nur sein Alleingang vom eigenen Drittel bis zum gegnerischen Tor, in dem er Weitzmann verlud und durch dessen Beine einschob als hätte er in den zehn Jahren zuvor nichts anderes gemacht, war mehr als bemerkenswert. Spätestens sein abgezockter Penalty im Zeitlupentempo über die Torlinie ging, machte ihn endgültig zum Matchwinner. „Ich bin ja nicht derjenige, der regelmäßig Penaltys schießt, deshalb habe ich gedacht, einfach zocken und das hat ja auch geklappt“, so Jentzsch, dessen Abgeklärheit und Ruhe speziell für einen Spieler seines Alters bemerkenswert ist. Er gehört ohne Zweifel spätestens ab jetzt zu den meist gejagten deutschen Eishockeytalenten der Republik. In diesem Kontext muss man denn auch die Frage stellen, wie weit die anderen bei ihren Aktivitäten in punkto ´Abwerbung` schon sind. Das gilt nicht nur für Jentzsch. Das gilt auch für Grenier, Bailey oder Whitney – vielleicht auch schon für Johnston. Sie werden im Fokus der finanzstarken Clubs stehen. „Ehrlich gesagt ist das natürlich keine große Überraschung. Das beschäftigt uns schon über Jahrzehnte. Bei Erfolg rücken deine Spieler in den Fokus. Es kann natürlich sein, dass der ein oder andere abgeworben wird. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir den ein oder anderen Eckpfeiler halten können und wir auf ein positives zweites Jahr schauen können“, antwortet Christian Hommel auf die Frage, ob er sich Sorgen mache. Schon im Sommer hatte der Sportliche Leiter durchblicken lassen, bei Leistungsträger ´Optionen` geschaffen zu haben. Das aber ist aktuell kein Thema mit dem sich Hommel jetzt beschäftigen will, dafür ist ihm die laufende Saison zu wichtig.
Und die geht bekanntlich im Zwei- bis Drei-Tages-Rhythmus weiter. Im Tor wird auch im zweiten Match gegen Köln Andy Jenike stehen. Jens Baxmann ist noch fraglich, Torsten Ankert, der sich gegen seinen ehemaligen Verein einmal mehr in so ziemlich alles warf, was ihm entgegenkam, trug einige Blessuren davon, wird aber wohl spielen können. Taktisch wollen die Sauerländer vor allem daran arbeiten, die gemachten kleinen Fehler aus dem Montagsspiel zu vermeiden. „Wir müssen insbesondere von der Strafbank wegbleiben, dann haben wir schon einen wirklich großen Schritt gemacht“, so Stürmer Marko Friedrich. Gelingt das, erarbeiten sich die Roosters die nächste Chance auf einen Erfolg und könnten sich langsam aber sich in den obersten Regionen der Nordgruppe in der PENNY DEL festsetzen.