Mit dem Selbstvertrauen von zwei Derbyerfolgen gegen die Kölner Haie im Gepäck reisen die Iserlohn Roosters morgen zu den Grizzlys nach Wolfsburg. Trotz der fünf Punkte war Trainer Jason O’Leary zwar mit der Ausbeute, aber nicht immer mit der Art und Weise zufrieden. „Ein paar Spieler haben nicht das gebracht, was wir von ihnen verlangen. Jeder muss sich seine Einsatzzeiten verdienen. Gerade im Defensivverhalten müssen wir auch in Drucksituationen solider agieren. Nur dann machen die Spieler in ihrer Entwicklung auch den nächsten Schritt.“
Auch wenn es ein Klagen auf hohem Niveau ist – allzu oft sollte man dem Gegner bei einer komfortablen eigenen Führung keine Aufholjagd mehr gestatten. Denn die Möglichkeit, sich so am Ende selbst um den verdienten Lohn zu bringen, ist natürlich allen bewusst. Dennoch: Die bloßen Zahlen lügen natürlich auch nicht. Und die sagen Folgendes aus: Mit 15 Punkten führt das Team um Kapitän Torsten Ankert zurzeit die Nordgruppe in der Deutschen Eishockey Liga an. Herausstechend dabei vor allem die Überzahlquote von über 30 Prozent, was aktuell das zweitgefährlichste Powerplay der gesamten Liga darstellt. Doch auch hier ist laut Manager Christian Hommel nicht alles Gold was glänzt: „Da waren mit Berlin und jetzt Köln auch zwei Partien dabei, wo wir fast jede Chance genutzt haben. Auf der anderen Seite haben wir gegen Düsseldorf keine einzige genutzt. Aber wir strahlen im Vergleich zur letzten Saison jetzt mehr Torgefahr aus – und das war ja auch unser Ziel.“
Ganz anders sieht das momentan beim Gegner aus Wolfsburg aus. Dort gab es in der vergangenen Woche einige Kritik an Mannschaft und Trainer Pat Cortina. Mit nur neun Punkten aus den ersten sieben Partien und Platz sechs sind die Grizzlys alles andere als zufrieden. Dies hat allerdings seine Gründe. „Wenn einem Yannik Möser und Dominik Bittner in der Verteidigung ausfallen, dann ist das auch für eine Mannschaft wie Wolfsburg nicht so einfach zu ersetzen, obwohl sie eine starke Truppe zusammen haben“, findet Hommel. Doch der Manager warnt davor, die letzten Ergebnisse der Grizzlys über zu bewerten. „Angeschlagene Hunde sind oftmals die gefährlichsten“, warnt er sein Team davor, den Gegner zu unterschätzen.
Gute Nachrichten gab es am Donnerstag auch aus medizinischer Sicht. „Ich gehen davon aus, dass die Chance besteht, dass die angeschlagenen Jens Baxmann und Taro Jentzsch in Wolfsburg zur Verfügung stehen könnten. Ein kleines Fragenzeichen bleibt allerdings.“ Das gilt auch für die Torhüterposition. „Wir haben gesehen, dass Andy in hervorragender Form ist. Er hat uns in einigen Partien schon im Spiel gehalten und es ist wichtig für uns, dass wir eine gute Nummer 1 haben. Dennoch braucht natürlich auch Jannick Schwendener Spielpraxis, wir brauchen im Saisonverlauf beide unsere Goalies“, deutete Hommel am Donnerstag zwar einen zeitnahen Einsatz des Schweizers an, ob es dann aber schon in Wolfsburg der Fall sein wird, ließ der Manager offen. Erstes Bully ist um 18.30 Uhr.