Düsseldorf – Das war nicht der Abend der Iserlohn Roosters. Trotz einer herausragenden Leistung von Andy Jenike zwischen den Pfosten kassieren die Sauerländer im 41. Westderby in Düsseldorf mit 1:3 die 31. Niederlage. Müde wirkte die Mannschaft, die in der vergangenen Woche noch drei von drei Spielen für sich entschieden hatte. Zwar kamen die Sauerländer in der Schlussphase noch einmal ran, zur Wende sollte es an diesem Abend aber nicht mehr reichen.
Ähnlichkeiten zum ersten Aufeinandertreffen am Seilersee waren nach dem ersten Drittel unverkennbar. Zentraler Unterschied aber war das Ergebnis. Nach zwanzig Minuten stand es im ISS-Dome noch unentschieden 0:0 – dank Andy Jenike und dem Pfosten. Aber der Reihe nach. Insbesondere im Spielaufbau aus der eigenen Zone leisteten sich die Sauerländer immer wieder leichte Scheibenverluste, erlaubten Turnover und hochkarätige Chancen. Die allererste im Match hatte Eugen Alanov, der nach drei Minuten Jenike prüfte, der auf den Schonern knieend, den halbhoch gedachten Schuss Alonovs parieren konnte. Weil er sich schon vorher und erst recht nachher als Turm in der Abwehrschlacht erwies, verdiente sich der bärenstarke Roosters-Goalie erneut ein Fleißkärtchen. Auch er aber war machtlos, als die Blau-Weißen in der 12. Minute, wiederum im Spielaufbau die Scheibe durch Baxmann verloren, die DEG umschalte, eine 4:2-Situation im Drittel des IEC hatte, Fischbuch mit seinem Schuss von der rechten Seite aber nur den Pfosten traf. Selbst eine vier Minuten dauernde Überzahl kurz vor Schluss, als Jentzsch einen hohen Stock von Jahnke ins Gesicht bekam, konnten die Waldstädter nicht nutzen, um ihrerseits den Hauch eines Offensivfeuerwerks zu starten. Ein, vielleicht zwei gute Schuss-Möglichkeiten waren zwar dabei, Kombinationsspiel aber Fehlanzeige. 15:2 Schüsse sprechen anschließend eine deutliche Sprache zugunsten der Gastgeber, letztlich aber galt auch, dass die Null stand.
Dass die Gäste auch nach dem Mittelabschnitt noch die Chance hatten, diese Partie am Ende für sich zu entscheiden, wirkte dann fast schmeichelhaft. Trotz früher Roosters-Momente durch Aubin, der völlig frei links vor dem DEG-Tor stand, das Tor aber knapp verfehlte und einem Riefers-Schuss, kam die Mannschaft von Jason O´Leary weiterhin nicht ins Match und musste, ausgerechnet in Überzahl den Düsseldorfer Führungstreffer hinnehmen. Nach einem Scheibenverlust schaltete das Team aus der NRW-Landeshauptstadt schneller um, kam vor den Kasten vor Jenike, der Alanovs platzierten Schuss aus kurzer Distanz nicht parieren konnte. Doppelt ärgerlich. Aber auch die DEG schaffte es im weiteren Verlauf nicht unbedingt zu zaubern. Über- und Unterzahlspiele auf beiden Seiten verpufften, den Sauerländern aber war deutlich anzumerken, dass ihnen aufgrund der Special-Team-Einsätze langsam die Kraft ausging. „Das Team wirke müde“, sagte auch Co-Trainer Brad Tapper in der zweiten Drittelpause. Fakt aber war noch immer, die Sauerländer waren im Spiel, konnte, trotz 8:36-Schüssen sogar noch Zählbares aus Düsseldorf entführen.
Diese Option sollte nach knapp vier Minuten im Schlussdrittel langsam aber sicher schwinden. Ursache: Einmal mehr schwaches Aufbauspiel der Gäste, Fischbuch taucht allein vor Jenike auf und netzt ungehindert ein. Auch in den Folgeminuten änderte sich wenig. Düsseldorf verwaltete das Ergebnis und obwohl die Sauerländer durch Fleischer eine herausragende Gelegenheit hatten, blieb es beim Rückstand – bis zur 52. Minute. Da schalteten Grenier und Whitney blitzschnell um, bekamen den Konter und die Chance zum Anschlusstreffer. Diese Möglichkeit ließen sich beide nicht entgehen, so dass die Sauerländer vom einen Moment auf den anderen wieder im Match schienen, Raedeke hatte direkt im Anschluss die Riesenchance auf den Ausgleich, aber Hendrik Hane im Düsseldorfer Kasten lief in der Schlussphase nochmal heiß. Und so kam es, wie es fast schon kommen musste: Johannesen schoss von außen, Flaake fälschte mit zu viel Platz vor dem Iserlohner Kasten ab. Zwar gab es den Videobeweis, der Schläger von Flaake unter Schulterhöhe gehalten, gab aber keinen Anlass zur Kritik – Düsseldorf führte verdient mit 3:1. Etwa zweieinhalb Minuten vor dem Ende geht Andy Jenike vom Eis, O´Leary nahm seine Auszeit, trotzdem war an diesem Abend keine Wende mehr möglich.
Die Statistik:
DEG: Hane – Jensen, Cumiskey; Nowak, Ebner; Johannesen, Zanetti; Geitner – Olimb, Fischbuch, Alanov; Barta, Flaake, Ehl; Carey, From, Karachun; Buzas, Eder, Jahnke
Roosters: Jenike – Raymond, Ankert; Baxmann, Johnston; Orendorz, Riefers; Buschmann – Sutter, Aubin, Jentzsch; Grenier, Whitney, Bailey; Raedeke, Friedrich, Fleischer; Weidner, Lautenschlager, Proske
Schiedsrichter: Steingross, Schukies
Tore: 1:0 (26:56) Alanov (Olimb/4:5), 2:0 (43:23) Fischbuch (Olimb, Alanov), 2:1 (51:13) Whitney (Grenier), 3:1 (53:28) Flaake (Johannesen, Ehl),
Strafen: DEG 10 – Roosters 10
Zuschauer: 0