Iserlohn – Dass die Krefeld Pinguine irgendwann ihre ersten Ligapunkte würden sammeln können, war klar. Dass es aber ausgerechnet am Iserlohner Seilersee sein musste, aber eigentlich nicht. Trotz eines guten Starts mussten sich die Sauerländer einem Team vom Niederrhein geschlagen geben, das mehr investierte und nach dem Trainerwechsel von Trainer Mike Svarinskis am Vormittag zu Ex-Rooster Boris Blank seinen ersten Sieg einfahren konnte.
Der Start ins Match lief nur zu Beginn nach Plan. Da waren die Roosters die bessere Mannschaft, hatten in der 6. Spielminute durch Jentzsch den ersten positiven Moment, als er den Pfosten traf. Weil die Sauerländer bis dahin und auch im weiteren Verlauf gut und schnell Schlittschuh liefen, im Back-Check gut aufpassten und die Gäste immer wieder in der eigenen Zone einschlossen, lief alles nach Plan. Deshalb ging der IEC auch verdient 1:0 in Führung. Jenike brachte die Scheibe zu Jentzsch, der sich durch die neutrale Zone ins Drittel der Pinguine arbeitete, Whitney in der Mitte sah, einen guten Pass spielte und das 8. Saisontor des Kanadiers bejubeln konnte, der sich nicht nur gegen Krefelds Keeper Belov durchsetzen konnte, sondern auch Verteidiger Constantin Braun abschüttelte. Zwei Minuten später dann die Wende. Weil sich in der Rückwärtsbewegung Schymainski in den Slot schlich, hieß es plötzlich 1:1 (11.). Ein vermeidbarer Gegentreffer, der gleichzeitig bewirkte, dass Krefeld plötzlich ins Spiel kam und die Roosters ihre Probleme hatten. Nur wenige Aufbauaktionen wollten gelingen und als man mal wieder auf dem Weg ins gegnerische Drittel war, war eine Strafe wegen Stockschlag angezeigt, dann traf Bull für die Pinguine sogar zur Führung. Jenike war die Sicht genommen und den Roosters war genau das geschehen, was man vermeiden wollte: Die Gäste waren im Spiel.
Zweites Drittel ähnliche Geschichte. Der Start war gut, die Roosters nahmen wieder mehr Tempo auf, Krefelds Bappert kassierte die Strafe und Aubin sagte im Powerplay ´Danke`. Sein Schuss ins leere Tor, weil Belov viel zu weit vor dem Kasten stand, eine Einladung zum Toreschießen. Leider aber sollte der Ausgleich nur 42 Sekunden bestand haben. Schneller Angriff Krefeld, die Zuordnung der Iserlohner passt nicht – 3:2 (26.). Zwar war die Partie im weiteren Verlauf ausgeglichener, aber Krefeld, die ums Überleben zu spielen schienen, aber blieb immer gefährlich, bekam den nächsten 3:2-Konter und Klöpper vor den Kasten von Jenike. Gut, clever und abgezockt gespielt. Man musste allerdings zugeben, dass die Pinguine auch das Glück des Tüchtigen hatten, das Glück, was den Sauerländern fehlte, die noch einmal mit Raedeke nur den Pfosten trafen, trotz einer weiteren Überzahl aber nicht mehr zum Anschlusstreffer kamen.
Das gelang auch in der über eine Minute dauernden Überzahl zu Beginn des Schlussabschnitts nicht. Schlecht war das Powerplay nicht, letztlich aber fehlte manchmal der Mut zum Abschluss. Das lief ´Fünf-gegen-Fünf` besser. 45. Spielminute, Ankert auf Whitney, auf Bailey, starker Schlagschuss, da ist der Anschlusstreffer gefallen. Bestand hat der knappe Rückstand aber abermals nur 50 Sekunden. Dann schnappt sich Laurin Braun die Scheibe, die die Sauerländer aus dem eigenen Drittel spielen wollten, legt sie sich vor, zieht ab und stellt mit einem abgefälschten Schuss den alten Abstand wieder her. Mit zwei Treffern Rückstand kommt es jetzt auf jede Sekunde an. Die aber schwanden von der Uhr und der erneute Anschluss der kam auch nicht – letztendlich war die zweite direkte Antwort der Gäste der Nackenschlag für die Iserlohner. Stattdessen ging Jenike 2:02 Minuten vor Ende der Partie vom Eis, Tyanulin traf ins leere Tor – sinnbildlich für einen gebrauchten Tag der Sauerländer.
Die Statistik:
Roosters: Jenike – Ankert, Baxmann; Johnston, Raymond; Orendorz, Riefers; Buschmann – Sutter, Bailey, Lowry; Grenier, Whitney, Jentzsch; Weidner, Aubin, Raedeke; Friedrich, Lautenschlager, Proske
Pinguine: Belov – C. Braun, Braun; Bindulis, Maas; Bull, Trivallato – Petrakov, Lessio, L. Braun; Olson, Karsums, Buncis; Volek, Niederberger, Kunekath; Blank, Schymainski, Tianulin; Klöpper
Schiedsrichter: Schukies, Steingross
Tore: 1:0 (08:26) Whitney (Jentzsch, Jenike), 1:1 (10:26) Schymainski (Tyanulin, Blank), 1:2 (16:33) Bull (Schymainki, Braun/5:6), 2:2 (24:51) Aubin (Johnston, Jentzsch/5:4), 2:3 (25:33) Blank (Tyanulin, Maas), 2:4 (31:49) Klöpper (Tyanulin, Maas), 3:4 (44:16) Bailey (Whitney, Ankert), 3:5 (45:26) L. Braun, 3:6 (58:06) Tyanulin (Schymainski, Bappert/EN)
Strafen: Roosters 10 – Pinguine 4
Zuschauer: 461